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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 29.1897 (Nr. 327-339)

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Nr. 337
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https://doi.org/10.11588/diglit.28505#0111
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Meggendorsers humoristische Blätter.

(Gedankensplitter.
Mancher ist ein Weiber-
feind, weil die Frauen
nichts von ihm wissen wollen.

Beleidigungen gegen
Große sind oft nur eine —
Anerkenntnis ihrer Größe.
H- H-

Schnell fertig ist die
Jugend — mit dem Gedicht.

Beim Lob frage stets
warum, beim Tadel immer
von wem.

Die Sklaverei hält die
Liebe zur Freiheit am stärk-
sten wach.

Das Genie geht einen
neuen Pfad allein, das Ta-
lent einen abgetretenen in
Gesellschaft. A. E.

Nichts schmeichelt dem
Tyrannen so sehr, als
wenn man ihn für gerecht
hält.

Das allerbeste Ruhekissen
ist zweifellos ein gut'
Gewissen;
Doch schläft auch der sehr
häufig gut,
Der auf dem vollen Geld-
sack ruht.

Ls gibt ein falsches
Ehrgefühl, welches lieber
stiehlt als etwas geschenkt
nimmt.

Es gibt Künstler, die
alles für schablonenhaft
erklären, was nicht über-
spannt ist.

pent' kommt es nicht drauf
an, ob du ein peld bist!
Viel wicht'ger ist's für dich,
ob du— bei Geld bist!

Die Geburt ist der
Doppelpunkt, die Liebe das
Fragezeichen, die Ehe der
Bindestrich und der Tod der
Schlußxunkt des Lebens.

Es ist ein großer Unter-
schied, ob inan das Welt-
Theater von der Loge
aus betrachtet, oder ob man
im Stehparterre auf die
Hühneraugen getreten
wird. O. E. W.

Aüüde.

lherr: „Das kriegen Sie am besten in der Storch en-Apotheke."
Fräulein (errötend):' „Ich kann doch nichts in der: Storch en-Apoiheke kaufen?!"


Kasernenhofblüte.
Unteroffizier (zu einem gräflichen Einjährigen): „Schämen Sie sich, Einjähriger, Ihre Ahnen
haben Kreuzzüge ausgeführt und Sie bringen nicht mal ordentliche Klimmzüge zu wege!"

Keine Ahnung.
Ein älteres deutsches Ehepar befindet sich im Eoupe mit einen: jungen italienischen, das sich
auf der Hochzeitsreise befindet. — Die jungen Leute tauschen zärtliche Blicke aus, und schließlich
überreicht die junge Fran ihrem Manne eine Rose, für die er nut einein: ,Zrarüe tunte^ dankt. —
Aeltere Frau (beim verlassen des Zuges zu ihrem Manne): „Mb der wirklich glaubt, daß wir die
für seine ,Tante* gehalten haben!?"
 
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