INeggendorfers Humoristische Blätter.
s23
Deshalb.
Ella: „Aber, Mizi, waruin bleibst Du nur vor jedem Gptikusladen stehen!?"
Mizi: „Ach, Ella, „er" trägt ein Monocle!"
Mathematikerliebe.
s war im jungen Mai,
Da sah mit ihrer Tante
Ich — ach, zum erstenmal! —
Die schöne T.
Sah, wie ihr Angesicht
Errötete — erblaßte
Und fühlte, wie in mir
Die Liebe p saßte.
Da schwand dahin mein Stolz
Und aller Eigendünkel,
Ich trug ihr holdes Bild
Im tiefsten perzens
Und wußte, daß ein „Ja",
Ein „Nein" in diesem Blicke
Das st- und — war
von meinem Erdenglücke.
Und als ich einst allein
Sie sprechen konnte endlich
Und bebend ihr gestand,
Daß meine Lieb' n,
Und als ich Gegenlieb'
In ihrem Äug' gelesen,
Da ist die ganze Welt
Für mich — o gewesen. W.
Reflexion.
„ . . . Kunststück gewesen, das
Pulver zu erfinden, wo's noch
keiner vor hererfundenhattel"
Der Knallproh.
- „perr Kommerzienrat haben
wohl sehr kostspielige
Passionen?"
— „Nu', kann ich mir doch leisten
ä paar Vollblutstecken-
pferdel"
Wie behandeln wir unsere Wlänner?
k^enn inan unsere schöne deutsche Sprache einmal einen Augenblick eingehend be-
trachtet, so finde ich, daß man sich meistens vollkommen umgekehrt ausdrückt.
So spricht man zum Beispiel heutzutage stets von der „Frauenfrage", während
es doch eigentlich die Iungfrauenfrage heißen müßte; denn alles dreht sich dabei um die
Jungfrauen und sucht ihnen das Leben angenehm zu machen; wir verheirateten und also
doch richtigen Frauen können sehen, wie wir mit unsern Männern allein fertig werden.
Als ob das so einfach wäre! Jin Gegenteil, je bedeutender und persönlicher der Mann ist,
um so schwerer ist er zu behandeln, und da ich nun einmal gerade einen interessanten habe
— er ist sogar Dichter von Beruf — und ihn für eine innerlich plastisch ausgearbeitete
Persönlichkeit halte, so lassen sich an ihn leicht verschiedene, allgemein nutzbringende Gesichts-
punkte anknüpfen, die mancher jungen Frau allerlei Enttäuschungen ersparen dürften. Man
muß nämlich wirklich schlau sein, was inan in der Liebe anfangs meist nicht für nötig hält,
sondern meint, das vertrauen genügte.
Nicht als ob die Männer schlecht wären! Sie sind meistens sogar besser, als man
glaubt, wie zum Beispiel der meine; aber sie sind natürlich ganz anders und ordnen sich in
den Paushalt auf ihre besondere Weise ein. So ein Mann hat es ja nun einmal in der
Pausverwaltung viel leichter als unsereins; er braucht uns z. B. nur einmal monatlich das
Paushaltungsgeld auszuzahlen, was im Nu geschehen ist, während die Frau den ganzen
Monat hindurch sehen muß, wie sie damit auskommt. Andrerseits beißt sich dieses Faktum
auch immer wieder selbst in den Schwanz, denn welche Gewalt gibt es der denkenden Fran
in die pand!
Nichts wirkt unter anderm so sicher und intensiv auf die Stimmung der Männer, wie
das Essen. Daß dasselbe mit Liebe zubereitet sein muß, versteht sich dabei natürlich ganz
von selbst; aber auch die Wahl des Rohstoffes ist nicht unwichtig. So habe ich stets ge-
funden, daß mein Manu nach einer guten, recht knusprig gebratenen Gans am glücklichsten und
daher natürlich auch am lenkbarsten war, und wenn ich eine größere Bitte an ihn habe, so
fehlt vorher bei uns selten das Gänschen auf dein Tisch. Bei geringeren Anlässen genügt
unter anderm ein guter Rinderbraten, mit dem sich auch schon ganz nette Wirkungen er-
zielen lassen. Aber der Geschmack ist verschieden, und ich rate jeder jungen Frau, sich ihre
Stimmungstabelle nach eigener Beobachtung zusammenzustellen. Im Laufe eines Jahres
wird es ihr bei einiger Aufmerksamkeit nicht schwer fallen, das nötige Material dazu zu
sammeln.
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Deshalb.
Ella: „Aber, Mizi, waruin bleibst Du nur vor jedem Gptikusladen stehen!?"
Mizi: „Ach, Ella, „er" trägt ein Monocle!"
Mathematikerliebe.
s war im jungen Mai,
Da sah mit ihrer Tante
Ich — ach, zum erstenmal! —
Die schöne T.
Sah, wie ihr Angesicht
Errötete — erblaßte
Und fühlte, wie in mir
Die Liebe p saßte.
Da schwand dahin mein Stolz
Und aller Eigendünkel,
Ich trug ihr holdes Bild
Im tiefsten perzens
Und wußte, daß ein „Ja",
Ein „Nein" in diesem Blicke
Das st- und — war
von meinem Erdenglücke.
Und als ich einst allein
Sie sprechen konnte endlich
Und bebend ihr gestand,
Daß meine Lieb' n,
Und als ich Gegenlieb'
In ihrem Äug' gelesen,
Da ist die ganze Welt
Für mich — o gewesen. W.
Reflexion.
„ . . . Kunststück gewesen, das
Pulver zu erfinden, wo's noch
keiner vor hererfundenhattel"
Der Knallproh.
- „perr Kommerzienrat haben
wohl sehr kostspielige
Passionen?"
— „Nu', kann ich mir doch leisten
ä paar Vollblutstecken-
pferdel"
Wie behandeln wir unsere Wlänner?
k^enn inan unsere schöne deutsche Sprache einmal einen Augenblick eingehend be-
trachtet, so finde ich, daß man sich meistens vollkommen umgekehrt ausdrückt.
So spricht man zum Beispiel heutzutage stets von der „Frauenfrage", während
es doch eigentlich die Iungfrauenfrage heißen müßte; denn alles dreht sich dabei um die
Jungfrauen und sucht ihnen das Leben angenehm zu machen; wir verheirateten und also
doch richtigen Frauen können sehen, wie wir mit unsern Männern allein fertig werden.
Als ob das so einfach wäre! Jin Gegenteil, je bedeutender und persönlicher der Mann ist,
um so schwerer ist er zu behandeln, und da ich nun einmal gerade einen interessanten habe
— er ist sogar Dichter von Beruf — und ihn für eine innerlich plastisch ausgearbeitete
Persönlichkeit halte, so lassen sich an ihn leicht verschiedene, allgemein nutzbringende Gesichts-
punkte anknüpfen, die mancher jungen Frau allerlei Enttäuschungen ersparen dürften. Man
muß nämlich wirklich schlau sein, was inan in der Liebe anfangs meist nicht für nötig hält,
sondern meint, das vertrauen genügte.
Nicht als ob die Männer schlecht wären! Sie sind meistens sogar besser, als man
glaubt, wie zum Beispiel der meine; aber sie sind natürlich ganz anders und ordnen sich in
den Paushalt auf ihre besondere Weise ein. So ein Mann hat es ja nun einmal in der
Pausverwaltung viel leichter als unsereins; er braucht uns z. B. nur einmal monatlich das
Paushaltungsgeld auszuzahlen, was im Nu geschehen ist, während die Frau den ganzen
Monat hindurch sehen muß, wie sie damit auskommt. Andrerseits beißt sich dieses Faktum
auch immer wieder selbst in den Schwanz, denn welche Gewalt gibt es der denkenden Fran
in die pand!
Nichts wirkt unter anderm so sicher und intensiv auf die Stimmung der Männer, wie
das Essen. Daß dasselbe mit Liebe zubereitet sein muß, versteht sich dabei natürlich ganz
von selbst; aber auch die Wahl des Rohstoffes ist nicht unwichtig. So habe ich stets ge-
funden, daß mein Manu nach einer guten, recht knusprig gebratenen Gans am glücklichsten und
daher natürlich auch am lenkbarsten war, und wenn ich eine größere Bitte an ihn habe, so
fehlt vorher bei uns selten das Gänschen auf dein Tisch. Bei geringeren Anlässen genügt
unter anderm ein guter Rinderbraten, mit dem sich auch schon ganz nette Wirkungen er-
zielen lassen. Aber der Geschmack ist verschieden, und ich rate jeder jungen Frau, sich ihre
Stimmungstabelle nach eigener Beobachtung zusammenzustellen. Im Laufe eines Jahres
wird es ihr bei einiger Aufmerksamkeit nicht schwer fallen, das nötige Material dazu zu
sammeln.