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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 29.1897 (Nr. 327-339)

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Nr. 339
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https://doi.org/10.11588/diglit.28505#0133
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Meggendorfers Humoristische Blätter.

s29

(Erschwernis.

„Da soll nun einer studieren können!"



Das ewige Wort.
US der Tiefe des Herzens drängt es herauf,
Du hemmst es nicht, du hältst es nicht auf;

Was ist es, das dich so tief bewegt,
Was ist es, das dein Gemüt erregt,
Das keine Fessel im Busen dir hält,
Bis du es gejauchzt in alle Welt?:

„Ich liebe, ich liebel"

So alt sind die Worte, so alt der Ton,
Uralte Geschlechter sprachen sie schon!
Und immer neue werden ersteh'n,
Doch diese Worte nimmer vergeh'n.
So lange kreiset der Erde Rund,
Ls wird sie jauchzen noch vieler Mund:
„Ich liebe, ich liebel" Albrecht Hirsch.

Druckfehler.
Der Professor fand seine Frau viel zu tugendlich gekreidet.

Nenommage.
„Weshalb haben Herr Lieutenant die tausend Mark
geliehen?"
„Portoauslagen — möcht' gern wieder 'mal alle Liebes-
briefe beantworten!"


Mageres (Eck.
„Ist Ihnen Liebesglück gänzlich fremd geblieben?"
Alte Jungfer: „G nein! Ich hatte einst Gelegen-
heit, die innerhalb einer halben Stunde ausge-
tauschten Küsse eines jungen Ehepaares zu zählen."

Ateine Kur.
as Ergebnis dieser Unterredung war schließlich,
daß Amadeus kaltblütig die Lampe wieder an¬
zündete und seinen Kofferschlüssel suchte, um stehenden
Fußes diese ungastlichen Hallen zu verlassen. Nur der
Umstand, daß dieser Schlüssel sich nicht finden ließ, be-
wog ihn schließlich, die Nacht noch unter meinem Dache
auszuhalten. Nach zwei Tagen hatten wir einen Raum
gefunden, der dem Geschmack des genialen Mannes
wenigstens annähernd entsprach; daß die Wohnung
nur einige Minuten von der meinigen entfernt lag,
war rein zufällig.
Mit verdoppeltem Eifer warf ich mich nun auf
meine Arbeit. Den beiden Käfern, die zu meinem
Schrecken schon ein sehr träges Benehmen an den Tag
> legten, ließ ich einen geschmackvollen Glaskasten an-
! fertigen; auch brachte ich darin eine kleine Strickleiter
! und andere schöne Dinge an, die ihr Lrdenwallen mög-
lichst anziehend machen sollten.
Doch der uneingeschränkte Genuß meines Zimmers
war nicht von langer Dauer. Des Künstlers immer
noch bei mir stehender Koffer — der Teufel mag
wissen, was er eigentlich darin hatte — gab ihm
oft Gelegenheit, zu mir emxorzuklimmen. Drückte
ich ihm irgend ein Buch in die Hand, so las er fast




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unserer Griginal-Zeichnungen, sowie äußerst sorgfcuüge Auswahl des Lesestoffes (jede Nummer enthält
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