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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 37.1899 (Nr. 432-444)

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https://doi.org/10.11588/diglit.16698#0025
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Meggendorfers H umo risti sch e Blätter.


So gcht's cwig aus ceneni ins andre, un er wird seincs §cbens
nich froh. Ä guter Freind von 'n hat dcn „Zwiespalt dcr Natur" in
en wunderscheencn Liede verherrlicht, nach dcr bckannten Melodic:
„Arainbainboli, das is der Ditel" zu singen. Lassen Se 'inal usfi

Was is das hecchste Ziel auf Lrden?

Wcr'sch. ivjsscn will, frag nor den Fritz:

„Ae großer Skatheld uiußt de werdcn;

Was drieber geht, is fauler tvitz."

Des Morgens frieh, des Abends spat,

Stets spielt der Fritz cn Boinbcnskat,

Ln Bi—ba—boinbcnskat,

Ln Bonibenskat.

Am Skatdisch spriehen Gcistesblitze;

Iin Radeln blieht 'n Leib sci lscill
Den Sportsinen sin for Gettersitzc
Nich ihre Sattelplätze feil.

Des Morgens spät, des Abends frieh
Sitzt- Fritze uff'ni velozi-
veli—la—loziped,
veloziped.

Nu mecht 'r gern ä Mittel finden
Un sinnt un sinnt mit dicken Aopp,

Die zwee Pläsierchen zu verbinden:

Ln Skatdisch auf'n Sattelknoppl

Des Morgens spät, des Abends frieh —

Unisonst verbufft 'r sei Genie;

Ls kli — kla — klappt Sie nie;

Ls klappt Sie niel

Ia, so is es l Bci dcm armen Aerl hat sich die fixc Idee cingenist't,
er mißtc mit der Lrfindung von cn Skatrade encr längst gefichltcn
Bediersnislosigkeet abhelfen. Leider hat 'r sich aber bis dato bloß ver-
geblich scinen Aopp nebst diversen Schrauben un Zubeheer zerbrochen;
nu is er schon ganz diefsinnig geworden un wird's wohl ooch bleiben,
solangc wie seine schcniale Idee in de lvindeln stecken bleibt. Ich kann
'n nicht hclfen; bloß hochhängen wollt' ich'n 'mal als warnendes Lxcmpel
for alle diejenigten, die gerne zwee lserrcn dienen mechten.

Lapienti sat! E. Kratzsch.

Varianle.

— „Der Streber Müller ist also wirklich Bureauchef gcwordcn, auf
welchem posten man so viel faulcnzen kann?"

— „Ia, der hat sein Schläfchen ins Lrockene gebracht."

Mschgcspräch.

Müller: „Du, Fritz, da ist ein haar in der Suxpcl"

Fritz (Gymnastast, zätstt rasch an seincm Bartflaum): „s, 2, Z, -l, 5, 6, 7, von

mir ist es nicht, ich habe noch allcl"

Auskunflsmiltel.

— „warum bringt denn jetzt dcr Maier jedcn Tag seine Schlittschuhc

mit aufs Bureau? Ist er dcnn ein so eifrigcr Sportsmann?"

— „Nicht die Spurl Markiert bloßl kjat nämlich seinen Mantel versetzt."

Äus der Mnderffube.

zsritzchen hört andächtig zu, ivic die Lrzieherin dcn ältercn Ge-
schwistern ein Photographie der Laokoongruppo crklärt: „von dem Mecrc
hcr kamen zwei Schlangen und umstrickten den Laokoon und seine Söhne,
so daß sie unter den schrecklichsten Schmerzen sterben mußtenl"

Fritzchen (si--nisetzi austarrend): „Fräulein, und da haben sie sich
erst noch so photograxhieren lasscn?"

Doch eüvas.

Dienstmädchcn: „wic, Dein Schatz ist cin Schneidcr?"
Dienstmädchcn: „Ia, aber Militärschnciderl"

Modern.

- „Grüß Gott, altes lsaus, hab' Dich scit acht wochen

nicht gesehenl was hast Du denn inzwischcn
gcinacht?"

— „Bin verheiratet gcwcsen." ,

Frau <vor dem Modcgeschäsi): „Nicht wahr/Männchen,
den kjut mit dem vogel kaufst Du mir . . . Du wolltest
ja schon so lange einen vogel anschaffenl"
 
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