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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 37.1899 (Nr. 432-444)

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https://doi.org/10.11588/diglit.16698#0033
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M e g g e n d o r s e r s r? u in o r i ,1 i s H e Blätter.

25

Seine Acweissührung.

Baron: „Waren Sic bisher auch boi
cinem feinen lserrn inStcllnng
Lakai: „Freilich, da— probieren Sie
cininal eine von seinen Ligarrerch'

Kasernenhosblüten.

Unteroffizier: „Dcr brave Sol-
dat muß stets seine und seines Ge-
wchres Seele rein halten.

Scrgeant <zu cinem Rekrute»)'
„Nicht rasiert — nicht gewaschcn —
das soll ein Gesicht sein? Das ist
ja ein gedüngtos Stoxxclfeldl"

Feldwebcl: „Grenadier INeier,
inachen Sie nicht solch duiniiics Gesicht
wie ein Goldfisch, den sein Lscrr
versrlbertl"^

M achtmci st er: „Nuber, Sic sind aber
ein nettes Roß. Sagen Sie ein-
mal, was ist denn Ihr Nater?"
Rekrut: „Pfcrdeziichter."

U) achtineister:„ Na,da hab'n wirs ja!"

Natas.

ReIlner <zum Gast, dcm der Uebcrziester ge-
stostle» morde» ist): „Rein Zweifel;
der bserr, der mit Ihnen Lillard
gespielt hat, war der Dicbl"
Gast <du»,pf): „Utein Gott . . . und
deni bin ich noch selbst beini ?In-
ziehen behiilflich gcwesenl"

(Kemüllich.

Iainkef Bhrwurni aus Tarnopol
reist nach kvien zum Linkauf, be-
sucht vcrschiedenc Großhandlungshäiiser
und koinmt auch in einc Nkanufaktur-
warenniederlage, wo er seinen Bedarf
an Schnittwaren deckt. Tr sucht eine
hnbsche Anzahl von Artikeln aus,
wählt dies und das, und läßt bei ihm
giinstig scheinender Gelegenheit cin
Dußend Seidcntaschcntiicher in seinen
Aastan verschwinden. Der Toniinis,
dcr ihn bedient, hat den vorgang
ganz gut bemcrkt, thut aber nicht
dergleichen, sondern stellt die Scidcn-
tiicher als lotzten jdosten auf die Rech-
nung, die er nach becndeter Auswahl
doni Aänfer überreicht.

„U?as sind das für Seidentiicher?"
fragt kjerr Vhrivurni, nachdeni er die
einzelnen Rcchnungspostcn mit der
eingekauften ware verglichen.

„Das sind, ich bitte," erwidert der
Loinmis, „die Seidentiicher, die Sie
cinzustecken belicbt haben."

„Sie Gauner, Siel" sagt Vhr-
wurin und droht verständnisinnig
mit dcm Zcigefinger.

kfast scheidend niir gereicht die Ljand,

Die wege gehn nun auscinand' —

Geh du den frohen, frischen!

Mich führt so fern, so öd' ein Pfad
weit von dir fort — Gott sei's geklagt!
Die Schlange war dazwischen. -

wollt' sehcn noch eininal den Vrt,
wo du dereinst niich kiißtest — dort
In Utoos und Farrenbüschen.

!vas schlägt niein bserz so wild erschreckt?
Langhin, am Boden ausgestreckt,

Die Schlange war dazwischen. —

Wie Gold erglänzt ihr schlankcr Lcib,

So wie dein ksaar, du schönes weib —

Die Bilder sich vcrmischen — —

Ukein Aug' starr an ihin haften blieb —

Fahr wohl auf ewig, süßes Liebl
Die Schlange ist dazwischen. —

A. H»auli.

- ^ -

Lür aufrichtigcr Schriftstellcr.

vorwort. Den Stoff des Romans eiitnahmen wir einem berühniten Alassikcr;
die Naturschilderungcn sind von Lsumboldt, die philosophischen Ideen und Problcnie von
Nietzsche; dic huinoristischen Seenen stellten wir aus Iean paul, Fritz Reuter und Zschokkc
zusaninien; der Schlußeffekt ist freie Rcniiniscenz des verfassers.
 
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