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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 37.1899 (Nr. 432-444)

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https://doi.org/10.11588/diglit.16698#0043
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TNeggendorfers Humoristische Blätter.

3.ö

Vir brsolgkr prrdigk.

Da steht er mit gefurchter Ltirn:

„Wns foll das, Üurfch'?Was foll das, Oirn'?
Wie köunt >hr euch vermeffeu,
iöes ÄnUands ;u vergesfcn?"

Vas Migdlei» ftamnieit ganz verivlrrt:
„vcr Frih hnt fich gewift geirrt!

Noch nle iu ineinem Eeden
Hat fo 'was ftch degeden!"

Den tZurfcheu fiihrt der pfarrer an:
„Aag au, ivaruin Vu das geihau?
Achant mir eiuinai deu Frecheu, —
Ao fchanilos rinzudrechen!"

Vctckfifchsiattdpnnkl.

„Schon gehört, titizi, daß eine allgemeine iniiitärische
Ülbrüstung angestrebt werdcn soll?"

„von welchem tNädchenfeind ist denn die Idce?"

„Herrpfarrer!" fagt der Liingling fchliiht,
„'Was tZöfes ivollt' ich ftcher nicht:

Ooch feht die Wangen biühen
And dirfe L'ippen glüheu!

Kchou lnnge trug ich es ini Ainn,

Und daihte oft fo vor miih hin,

Wic fchöu das fchmecken müfttc,

Wrnn mich Mariechen Iiiiftte!

Nen Wunfch had' ich nur ftill gehegt,
L>och hat stch's oft in mir gercgt,
i3is Ihre iehte predigt
Der Lweifet mich euttedigt:

Äe haden's da fo fchöu gefagt,
iuaft alles, was uns felbft dehagt,
elnd wir von andern wolleu,

Wir ihnen thuru follen.

Da ich fo gern uuii habcn wollt',

Daft mich Mariechen küssen follt',

Faftt' ich ein Herz inir eden,

Der prcdigt nachzuledeu!"

W. Moder.

Äus ökalau.

Meicr: „U)ie konimt es, daß unser Freund Nrause keinc liaarc
mehr hat?"

Zchulzc: „Das wcißt Du nicht? Die Ncgcr haben birauses
(krauses) ksaari"

Verleldigcrbfütc.

„. . . tNeine tierren, der Ftrom meincr tvorte.ivird Ihnen
glcich die Bhrcn von den augeblich so überzeugenden tvorten
dcs 5taatsanwalls reinigenl"

A'roherei.

parvenu: „Ich sag' Ihncn, wenn sc 'mal in mcinen
tZeldspind blickeu wollten, miißten Sc erst e Brille mit dunklen
Gläsern aufsetzen, sonst wäreu Sc gebiendcl."

Votitisch.

A.: „tvenn 5ie wissen, daß Ihr tNann znr Rorpulenz neigt
und jedes Iahr nach tNarienbad niuß, sollten Fie doch nicht
so gut kochcn?"

Frau: „Doch, ich darf ihn ja allemal bcgleitcnl"
 
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