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BÜeggendorfers Huinoristische Blätter.
Die erste Vose.
Nus denr Tagebuch einer
jungen Loraut.
„ . . . . Und dann kam end-
lich der INoment, wo i ch den Atem
und ,cr' um nicine kand anae-
halten."
Variante.
— „Mein Sohn will Taucher
werden."
— „Also liegt seine Zukunft
unter dem Wasser."
Der einfache Vroh.
„Sehen 5ie, wir sind immer
fürs Linfache; der Schmuck, zum
Beispiel, den meinc Frau trägt,
kostet nur viertausend Mark.
ward des Sommers letzte Rose
Schon längst mit einem Lied geehrt.
Ist denn dic erstc F'rühlingsrose
Richt gleichfalls des Besingens wert?"
So dacht' ich hcut', als duftumflossen
Und vollcrbliiht sie vor mir stand,
von purxurschiinmcr iibcrgosscn,
Die erste, die der Lenz gesandt.
Ich hab', in stilles Glück versunkcn,
?cn Blick in ihren Nelch getaucht
Und einen Auß dann, wonnetrunken,
Auf ihrc Blätter hingehaucht.
„Und doch kein Lied?" wirst du nun fragen.—
Geh, schau die erste Rose an,
Und sie wird öchöncres dir sagen
Als je ein Dichter singen kann. M. H.
Äin furchtbarer Traum.
Lin Zögling, der aus der
Geometrie ein „Ungenügend" be-
kommen, träumte, daß er beim
Rapporte verurteilt wurde zu der
Strafe, zwischen zwei parallelen
Linien so lange zu laufen, bis er
deren Schneidungspunkt erreicht
hätte.
Vosbaft.
Fräulein Schwatzzungei „lUein Bräutiganr ist taub."
lserri „ljat dcr Ulensch Glück!"
Vor (Lericht.
vorsitzenderi „Lrklären Sic mir, Angcklagter, wie sind 5ie
als so junger Ulensch dazu gekommen. an diesem schweren
Linbruch teilzunchmen?"
Angeklagter: „Durch Aonnexion!"
Neues Wort.
„Seit einigcr Zeit läuft der Schulze nur noch im Gebirgs-
koftüm herum und spricht ausschließlich von Aufstieg, Absturz
und dergleichcn. Ist der Ulensch denn verhext?"
„Nein, aber verfext."
Kcheiubarer Widerspruch.
„lsast Uu abcr einc pcrfekte Lhchälstc, an der fehlt gar nichts l"
„Iawohl, ich habe einc ganze lsälfte."
Der verkaunte Küustleruame.
Gemütlich trollte der Ulostbauer durch die Straßcn der
Residenzstadt. plötzlich blieb er vor einer Kunsthandlung stehen,
stütztc sich nach rückwärts auf seinen Steckcn unü betrachtete
aufnierksam ein Bild. Ulostbauer war kein Kunstfreund, noch
wcniger cin Kunftkenner, aber „der schleichende Fuchs im
Ulalde" sesselte ihn doch, dcnn das listige Raubvieh hatte ihm
schon viel verdruß bereltet; am liebsren hätle er sogar den ge-
malten F'uchs noch wcidlich durchgeprügelt. Da las er rechts
untcn in der Eckc init roter Farbe geschricbeni „A. lvolf."
„Na," brummle er, „des soll a lvols sei', mi' stimmstl" Kops-
schüttelnd stampste cr wieder seines lveges weitcr.
Vbautaste.
BÜeggendorfers Huinoristische Blätter.
Die erste Vose.
Nus denr Tagebuch einer
jungen Loraut.
„ . . . . Und dann kam end-
lich der INoment, wo i ch den Atem
und ,cr' um nicine kand anae-
halten."
Variante.
— „Mein Sohn will Taucher
werden."
— „Also liegt seine Zukunft
unter dem Wasser."
Der einfache Vroh.
„Sehen 5ie, wir sind immer
fürs Linfache; der Schmuck, zum
Beispiel, den meinc Frau trägt,
kostet nur viertausend Mark.
ward des Sommers letzte Rose
Schon längst mit einem Lied geehrt.
Ist denn dic erstc F'rühlingsrose
Richt gleichfalls des Besingens wert?"
So dacht' ich hcut', als duftumflossen
Und vollcrbliiht sie vor mir stand,
von purxurschiinmcr iibcrgosscn,
Die erste, die der Lenz gesandt.
Ich hab', in stilles Glück versunkcn,
?cn Blick in ihren Nelch getaucht
Und einen Auß dann, wonnetrunken,
Auf ihrc Blätter hingehaucht.
„Und doch kein Lied?" wirst du nun fragen.—
Geh, schau die erste Rose an,
Und sie wird öchöncres dir sagen
Als je ein Dichter singen kann. M. H.
Äin furchtbarer Traum.
Lin Zögling, der aus der
Geometrie ein „Ungenügend" be-
kommen, träumte, daß er beim
Rapporte verurteilt wurde zu der
Strafe, zwischen zwei parallelen
Linien so lange zu laufen, bis er
deren Schneidungspunkt erreicht
hätte.
Vosbaft.
Fräulein Schwatzzungei „lUein Bräutiganr ist taub."
lserri „ljat dcr Ulensch Glück!"
Vor (Lericht.
vorsitzenderi „Lrklären Sic mir, Angcklagter, wie sind 5ie
als so junger Ulensch dazu gekommen. an diesem schweren
Linbruch teilzunchmen?"
Angeklagter: „Durch Aonnexion!"
Neues Wort.
„Seit einigcr Zeit läuft der Schulze nur noch im Gebirgs-
koftüm herum und spricht ausschließlich von Aufstieg, Absturz
und dergleichcn. Ist der Ulensch denn verhext?"
„Nein, aber verfext."
Kcheiubarer Widerspruch.
„lsast Uu abcr einc pcrfekte Lhchälstc, an der fehlt gar nichts l"
„Iawohl, ich habe einc ganze lsälfte."
Der verkaunte Küustleruame.
Gemütlich trollte der Ulostbauer durch die Straßcn der
Residenzstadt. plötzlich blieb er vor einer Kunsthandlung stehen,
stütztc sich nach rückwärts auf seinen Steckcn unü betrachtete
aufnierksam ein Bild. Ulostbauer war kein Kunstfreund, noch
wcniger cin Kunftkenner, aber „der schleichende Fuchs im
Ulalde" sesselte ihn doch, dcnn das listige Raubvieh hatte ihm
schon viel verdruß bereltet; am liebsren hätle er sogar den ge-
malten F'uchs noch wcidlich durchgeprügelt. Da las er rechts
untcn in der Eckc init roter Farbe geschricbeni „A. lvolf."
„Na," brummle er, „des soll a lvols sei', mi' stimmstl" Kops-
schüttelnd stampste cr wieder seines lveges weitcr.
Vbautaste.