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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 37.1899 (Nr. 432-444)

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https://doi.org/10.11588/diglit.16698#0100
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Meggendorfers Hurnoristische Biätter

9^

„Ia, meine Lserren, etwas Nännereinanci-
pation lasse ich mir schon gefallen, dafnr lcben
wir ja auch ain Lnde des zwanzigsten Iahr-
hunderts; aber der Nann von der Amtsgerichts-
rat Meyer treibt's denn doch zu weit. Denken
Sie sich, gestern ist er in Röcken auf einem
Damenrade durch die Stadt geradelt."

Äefährüche Kitriaiion.

Beit liegknd findet): „Aber Atensch, wie können Sie
sich so leichtsinnig in Gefahr begcben . . . ich
bin erst gestern mit dem Bett durchgebrochen!?"

Äin Znteressent.

Madame: „kvie, Ihren Schatz haben Sie in
der Anche gelasscn, ist der Nkensch denn
auch zuverläffig?"

Aöchin: „B ja, Madame; der paßt besser auf
das Lssen auf, wie ich!"

In der Nedaktion.

— „Nun, was sagen Sie zu den Godanken-
splittern, welche meinem kfaupte ent-
sprangen?"

Redaktcur <auf den Papierkorb z-igend): „Sic sind
glücklich wieder eingefangen."

Äin Aarbar.

Schwicgermutter <nach eincr l,äuslichc» Scene):

„Ich begreifc nicht, wio Sie hier siugen
können, während nebenan meine arme
Tochter über ihr trauriges Los brütct."
Schwiegersohn: „Aber, liebste Mama, das ist
doch eine alte Geschichte, daß das Männchen
singt, während das Weibchen brütet."

Was ist ein Knß?

KathederßMe.

„Natürlich, hier schreiben Sie mit, lernen
es dann zu thause gedankenlos auswendig und
beim Examinieren leiern Sie mir den ganzen
Blödsinn vor." _

Die Künden der Väter.

Freund: „warum verbrennst Du denn Deine
alten Schulzeugnisse?"

Lfausherr: „Damit sie mein Aeltester nicht in
die bfände bekommt, der Bengel hat jeht
lesen gelernt." _ -

Lieber Äristoteles!

ieber Aristoteles,

Du als weiser Mann,

Warum sichst du doch so gern
Schöne Mädchen an?" —

„Wenn du Augen hast im Ropf,

So sei nicht so dumm

Und mach's auch wie ich, und srag'

Reinen mehr: warum?" G. S.

Aückstchtsvoll.

Fräulein <enisctzi): „Sie wollen mich doch nicht
ausplündern?"

Straßenräuber: „Gott bewahre, für Damen
ist weibliche Bedienung vorhanden. . . Frau,
komm einmal her und untersuche die Dame
nach Wertsachen."

Im Äifer.

Bekannter: „Der Lferr dankte ja gar nicht,
den Sie eben grüßtenl"

Rentier <w»,end): „Ach, der lumpige Geschäfts-
reisende; ja, wie ich noch Ljausknecht war,
da konnte er den kfut vom Uopf reißen!"
 
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