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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 37.1899 (Nr. 432-444)

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https://doi.org/10.11588/diglit.16698#0130
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Neggendorfers 6umoristische Blätter

Mein Gärtchen.

<M^eun Ltunden Äureau! — Ner Wind hat gewetzt
Vurchs Feuster üen Duft vom Nesedaüeet.

G wer da wanderu — wandern könut'

Lu die sonnige Ferne, ohn' Ziet und Cnd'!

Mnn ward es Adend. — Uach Haus im Trab —

Den Uock tzernnter — die Weste herab —

Und hinaus in den Garten — das duftet und biüht!
Hrrbjtrot der wiide Wein fchon erglüht.

Ännt ieuchten die Astern, — ihr gotdnes Gestcht
Wendet die Lonnenbtume ;um Licht
Und hier — Herrgott, ist das eine prachtü
Die Matvrn rrbtühten noch vor Uacht. —

Das wnchft empor in üppiger Äraft,

Gtüte an Ätütr drängt stch am Zchaft. —

Das wuchert mannshoch nber den Zann,

Utcht fatt — nirht fatt kann man stch fchau'»!

Die feidenen Uiättchcn, fo rofenlirht
Wie ein errötendes Müdchrngestcht. —

Der Mind streicht fchmeichetnd darübrr, facht,

Mit weichen Fingern-ist das eine pracht!

Lm nächsten Herbst, wenn dir Lchwatben ;ieh'n
Und rofenrot wieder die Malven blüh'n,

Na stehn wir hier abends zufammen ;n zwei'n

Und fchan'n in die btühende pracht hinein.

Danu lockst dn mich nicht mehr, du fchöne Meit,

Weit inir am allerbesten gesällt,

Uon all deiner L'chönheit, tachend nnd füst,

Meines Gürtchens ftillbtühendes Paradies. T. Rcsn.
 
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