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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 37.1899 (Nr. 432-444)

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https://doi.org/10.11588/diglit.16698#0151
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Meggendorfers HumoristischeBlätter.

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V^^ajor von Streber gibt ein Souper, zu deni sich auch der

» Brigadekomrnandeur eingefunden hat. Da die Bedienung
im bsause des Majors nicht ausreichte, so hatte er einen 5ol-
daten, ksampel mit Namen, zur Aushilfe herbeigezogen. Lsampel
stellt sich aber leider sehr dunnn an und der lNajor hat daher den
übrigen Aufwärtern aufgetragen, ihn nur im äußersten Notfalle
beim Servieren thätig eingreifen zu lassen. — Der Lserr General
ist zur Freude des Majors sehr aufgeräumt und spricht den
Spcisen mit bestem Appetite zu. Besonders der Lachs scheint
ihm sehr zu munden; er hatte schon zweimal davon genommen
und sah sich eben wieder, wie suchend, um, jedensalls um sich
noch einmal nachservieren zu lassen.

Der Major überzeugt sich niit einem raschen Blick, daß
außer Hampel, weil ein frischer Gang kommt, niemand von
der Bedienung anwesend ist und so ungern er es thut, zwingt
ihn doch die Not dazu, da man den General nicht warten lassen
kann, ksainpel heranzurufen.

„Bringen Sie dem bserrn General eine platte!" sagt er
laut und deutlich, damit in dem Gehirne Nampels kein Iweifel
darüber entstehen kann, was er zu thun hat, und zu gleicher
Zeit winkt er mit dem Aopfe gegen das Büsfett, auf dem ein
paar platten von der gewünschten Speise stehen. ksamxel hatte
sehr wohl verstanden, der Lserr Najor hatte ja laut genug
gesprochen, da ihn aber die übrigen Aufwärter den ganzen
Abend schon so sehr geneckt hatten, so wollte er doch einmal
zeigen, daß er nicht gar so dumm wäre, als man von ihm dachte
und hier vor so vielen vorgesetzten wollte er erst recht nicht
den „Aufgesessenen" spielen, er entgegnete daher, nachdem der
Ntajor nochmals wiederholt hatte: „Sie sollen dem lherrn General
eine platte bringen," mit seinem psisfigsten Grinsen, in-
dem seine zwinkernden Aeuglein den kahlen Aopf des Generals
streiften:

„Lntschuldigen, bferr Major — eine Platte haben der
bjerr General schonl"
 
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