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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 39.1899 (Nr. 458-470)

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https://doi.org/10.11588/diglit.20267#0034
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26

Neggendorfers Humoristische Blätter.

Vraktisch.

Kathederblüle.

Professor: „ . . . Oom hygienischen Standpunkt
aus betrachtech hat auch die idealste Kuhmilch ihre zwei
Seiten, so lange sie nicht gekocht ist."

Die Männer dünklen ihr entbehrlich,

Oenn Uebermenschen gibt's nur spärlich. —
Sie mied ein jedes lets-ü-tsts-chen
Stolz, die Lisett', das Uebermädchen.

So ward sie Uebermaid zur Gänze
Und zählt nun sechsunddreißig Lenze.

Ntir scheint, mir schcint, mir scheint, Lisettchen,

Du bist und bleibst ein . . . „Ueber"-!Nädchen.

A. Schick.

Sckundärbahngedanken.

Martender: „Da — jetzt wird endlich das Lin-
fahrtssignal gezogcn. !vcnn ich das sehe, überkommt mich
immer ein ganz eigencs Gefühl. So muß dem Rolumbus
nms Lserz gewesen sein, als er das erste Treibholz von der
Aüste Amerikas erblickte."

Der Elektrotechniker Schlaumann hat das Alavier
seiner Frau auf einer elektrischen versenkung auf-
stellen lassen. Sobald ihm das Spiel zu viel wird,
drückt er auf einen Anopf und der „Ukarterkasten"
verschwindet in die Tiefe.

(Kute Äuskuuft.

Vernüustig.

Freundin: „Aochen Sie selbst?"

Iunge Frau: „V manchmal . . . mein Ukann
versteckt mir nur gewöhnlich das Aochbuch."

Ktarke Aamilie.

Zu einem pfälzischen Landxfarrer kommt ein
mit zahlreicher Nachkommenschaft gesegneter Fami-
lienvater, um seinen jüngsten Sprößling, den er
Aasxar nennen will, zur Taufe anzumelden. Auf die
Frage, warum er denn gerade diesen sonderbaren
Namen gewählt habe, erwidert er:

„Ia, Sie hen do gut redde, kserr Parre, awer
wie soll ich 'n dann sunscht noch heeße?!"

Das Uebermädchen.

^>eit Ukeister Nietzsche, der gelahrte,
Den Uebermenschen offenbarte,

Da fühlte den Beruf Lisettchen,

Gleich ihm zu sein ein — Uebermädchen.

Der Grund.

A: „Weshalb ist der vegetarier aus dem ver-
eine ausgeschlossen worden?"

B: „weil er immer so b o ck beinig ist l"

Äutoritälen.

»laub' nicht, es müsse sich stets bewähren,
Was große Autoritäten lehren;

Gerade an solchen kann man es erleben,

Daß sie sich der größten Täuschung hingeben!"

W. M.

Tourist: „Du Aleiner, wo kann man dcnn im Dorfe am besten
speisen?"

Bauernbub: „No' allwei' beim kserrn jdfarrer."
 
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