Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 39.1899 (Nr. 458-470)

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.20267#0040
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
32

Neggendorfers Ljumoristische Blätter.

(Schte Kchmiere,

— „Ia, wo steckt denn eigentlich der Sousfleur, es ist doch gar kein Rasten

vorhauden?"

— „Schauen Sie nur genau hin, der Souffleur liegt unter dem Sofa auf der

Bühnel"

Na ja!

— „kferr Leutnant, Ihr Neugebore-
nes ist ein Iunge."

Leutnant: „Na ja I Lieb' vater-
land, magst ruhig seinl"

Äinst und jeht.

^ in biederer, alter Germane

Geht schweigend und traucrnd um,
kveil der Tod mit gierigem Zahne
Ihm machte die Tante stumm.

Der Urnen allerbeste
Lr fiir die Teure erwarb,
Und begrub die Aschenreste
Am Vrte, da sie verstarb. —

wenn hcute Tanten erbleichen,

So hört man nicht Ach noch kveh,
Und lachende Lrben streichen
Die Asche — ins Portemonnaie.

E. M.

Im Thran.

^ „Aber Anton, Du wackelst ja l"
Utann (lallend): „Na, da leg' mir doch
'was unter den Fuß!"

Vom ÄXercierptah.

Unteroffizier: „Aerl, Sie machen beim Lxerzieren ja
solch eine unglückliche Figur wie 'n Lskimo in der Saharal"

Zur Äntlastung.

Angeklagter: „Meine kjerren Geschworenen, wenn ich
meine Frau hätte umbringen wollen, so hatte ich dies gleich
gethan und nicht dreißig Iahr mit ihr gelebt."

Der brave Vatöt.

von W. Zcrdik.

„Ia, meine kjerren," hub der Gberförster Lügdreist in der
Sylvesterkneipe an, „man sollt's nicht glauben, was für Alug-
heit in so einem kjundevieh steckt. Sie haben hcute mein neues
Gewehrfuttcral bewundert, — sehen Sie, das verdanke ich
meinem lvaldl. — kjerr Apotheker, ich verbitte mir von vorn-
herein Ihr maliziöses Lächeln. Ls war also am Lhristtag. Ich
will mittags noch hinausgehen, pfeif' meinem lvaldl, — der
kjund ist nicht da und nirgends zu finden. Das war mir noch
nicht vorgekoMmen. Ich geh' verstimmt allein fort, komm' gegeu
vier Uhr heim, meine erste Frage gilt dem kjund — der lvaldl
ist verschwunden. Sie wissen, meine kjerren, wie ich an dem
kjund hänge, — Geschenk der seligen Durchlaucht — mir war
die ganze lveihnachtsfreude verdorben. Nkeine Frau zündete
endlich den Lhristbaum an, die Ainder jubeln, mir ist nachge-
rade doch warm um's kjerz geworden — da kratzt's an der Thüre.
Ich mach' auf — wer stolziert zweibeinig herein — mein lvaldl,
das Futteral und einen versatzschein im Ulaul. kjat der Aerl
sein silbernes kjalsband versetzt, um mir ein lveihnachtsgeschenk


zu kaufen. — Ist 's wahr oder nicht, lvaldl?"

verantwortlicher Redakteur: Max Schreiber. Druck von I. F. Schreiber, beide in Lßlingen bei Stuttgart.
In Vesterreich-Ungarn für kjerausgabe und Redaktion verantwortlich: Robert Ulohr in lvien I.

Verlag von I. F. Schreiber in Münchrn und Etzlingen
 
Annotationen