Neggendorfers HurnoristifHe Llätter.
Vrohig.
Mit Fidel und Bogen,
Mein einziges Gut,
*) ^iebe^ „Die gemordeten Lieder." Meggendorfer Blätter Band XXXVIII
^eite 8^.
Bül-Bül.
So komm' ich gezogen,
Lin fahrendes Blut.
In Dörfern und Städtchen,
So nah und so fern,
Die lieblichsten Mädchen
Sie hören inich gern.
Sie lauschen den Tönen
Mt ernstem Gesicht; —
Doch alle die Schönen
verstehen mich nicht.
Sie lohnen mein Singen
Mt Iubel und Scherz,
Und hören nicht klingen
INein sehnendes Herz l
So zieh' ich und spiele
Bon Lande zu Land;
Ls lauschen mir viele,
Bin keinem bekannt:
kver mag sie erfassen,
Die Schmerzmelodie?
„verlassen, verlassen,
verlassen bin il"
Das war der Grundton seiner Lieder: Die Rlage um ein
verlorenes Glück und das verlangen nach einer großen, reinen
und treuen Liebe. Aber an eine solche Liebe wollte sein ge-
täuschtes bserz nicht mehr glauben, und neben dem Schmerz
erwachten immer mehr Groll und verbitterung in seiner be-
trogenen Seele, und die diirsteten nach Rache; und weil er in
der einen Geliebten die Krone des weiblichen Geschlechtes
gesehen hatte, traf sein Groll mit ihr auch die ganze Mädchen-
welt: denn wie die Eine, meinte er, sind sie alle, falsch und
treulos.
Vrohig.
Mit Fidel und Bogen,
Mein einziges Gut,
*) ^iebe^ „Die gemordeten Lieder." Meggendorfer Blätter Band XXXVIII
^eite 8^.
Bül-Bül.
So komm' ich gezogen,
Lin fahrendes Blut.
In Dörfern und Städtchen,
So nah und so fern,
Die lieblichsten Mädchen
Sie hören inich gern.
Sie lauschen den Tönen
Mt ernstem Gesicht; —
Doch alle die Schönen
verstehen mich nicht.
Sie lohnen mein Singen
Mt Iubel und Scherz,
Und hören nicht klingen
INein sehnendes Herz l
So zieh' ich und spiele
Bon Lande zu Land;
Ls lauschen mir viele,
Bin keinem bekannt:
kver mag sie erfassen,
Die Schmerzmelodie?
„verlassen, verlassen,
verlassen bin il"
Das war der Grundton seiner Lieder: Die Rlage um ein
verlorenes Glück und das verlangen nach einer großen, reinen
und treuen Liebe. Aber an eine solche Liebe wollte sein ge-
täuschtes bserz nicht mehr glauben, und neben dem Schmerz
erwachten immer mehr Groll und verbitterung in seiner be-
trogenen Seele, und die diirsteten nach Rache; und weil er in
der einen Geliebten die Krone des weiblichen Geschlechtes
gesehen hatte, traf sein Groll mit ihr auch die ganze Mädchen-
welt: denn wie die Eine, meinte er, sind sie alle, falsch und
treulos.