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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 42.1900 (Nr. 497-509)

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https://doi.org/10.11588/diglit.20909#0062
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B7eggendorfers k)U7norisiische BläiLer.


r isl's, der alle Gegner überwand,

Av Der leuchtend auf der blut'gen Malstatt stand
Der siegreich seiner Dame Farben trug,
lvie Gottes Blitz durch Schild und Panzer schlug.
Lr, der den Dank errungen im Turnier —

Doch jeho winkt ihm höh'rer süß'rer Preis. —
Denn niinmermüd trägt ihn der trcue kjengst
Zu jener Burg, von deren Iinne länast
Zwei dunkle Augen sehnsuchtglühend späh'n,

Bis sie den Ginz'gen, Auserwählten seh'n
kseiß atmend, jung, noch glühend vom Turnier
Ünd doxpelt, zehnfach schöner scheint er ihr.

So reitet er in seiner Liebsten 5chloß —

von Stahl der Mann und schweißbedeckt da

Tr ist es, der noch größer als sein Ruf,

Der den Rerord, den fabelhaften schuf,

Der selbst die größten Gegner klein gemacht,
Und der, eh' irgend jemand es gedacht,

Dem Sturmwind gleich, der unaufhaltsam braust,

Zu rundem Reif gekrümmt durchs Ziel gesaust,

Der heut' die große Meisterschaft gewann,

Tr hofft noch höhern preis, der kühne Nann.

Gr radelt hin zu jenem kleinen kjaus,

Zwei Augen seh'n erwartungsvoll heraus,

Doch sie umflort ein mitternächtig Grauen,

Da sie das Bild, das hier sich bietet, schauen.
Verzerrt das Antlitz, kupferrot die ksaut,

Dem Ressel ähnlich, drin das Bier man braut,
estaubt, bespritzt mit Rot, doch selbstbewußt,

Und die Medaille auf der armen Brust,

So kommt der heiß Erwartete heran —

Von Stahl das Roß und schweißbedeckt d

K. v.


er Mann.
Ehrl,ard.
 
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