DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.20909#0064
56
Meggendorfers Hurnoristische BILtter.
Wenn fie kochen.
Vater: „tver hat denn diesen Pudding zubereitet?"
Mutt er (chre Töchter der Reibe nach ansehend): „Ich darf's nicht sagen; die verfasserin wünscht anonym zu bleiben!"
Wie man ;u einer Nrau kommen kann.
ernhard Griesler war ein wohlkonserviertes altes ksaus
von etwa sünfundvierzig Iahren. Lr war Iungge-
selle, wie er sich einredete, aus Prinzip; in Wahrheit
hatte er das Iunggesellentum etwa in derselben weise zum
Prinzip erhoben, wie man aus der Not eine Tugend macht.
Damit soll aber bei Leibe nicht gesagt werden, daß Bernhard
Griesler sitzen geblieben wäre. Im Gegenteil . . . er besaß
alle dik Tugenden, die ein lediges Frauenzimmerchen im Alter
>!ax Wundtke.
zwischen vierundzwanzig und vierzig Iahren wohl zu schätzen
weiß und ihm den Bund fürs Leben mit besagtem kserrn Bern-
hard Griesler als etwas durchaus Acceptables erscheinen ließen.
Denn perr Griesler war eine stattliche Figur, hatte ein freund-
liches, gutmütiges Gesicht, besaß keine Lxtravaganzen, war nicht
allzuoft im wirtshaus zu finden, lebte brav und solid von
seinen Geldsrn, die chm ein leidlich behagliches Auskommen
bis an sein Lebenseade sicherten, wenn sie ihm auch nicht ge-
Meggendorfers Hurnoristische BILtter.
Wenn fie kochen.
Vater: „tver hat denn diesen Pudding zubereitet?"
Mutt er (chre Töchter der Reibe nach ansehend): „Ich darf's nicht sagen; die verfasserin wünscht anonym zu bleiben!"
Wie man ;u einer Nrau kommen kann.
ernhard Griesler war ein wohlkonserviertes altes ksaus
von etwa sünfundvierzig Iahren. Lr war Iungge-
selle, wie er sich einredete, aus Prinzip; in Wahrheit
hatte er das Iunggesellentum etwa in derselben weise zum
Prinzip erhoben, wie man aus der Not eine Tugend macht.
Damit soll aber bei Leibe nicht gesagt werden, daß Bernhard
Griesler sitzen geblieben wäre. Im Gegenteil . . . er besaß
alle dik Tugenden, die ein lediges Frauenzimmerchen im Alter
>!ax Wundtke.
zwischen vierundzwanzig und vierzig Iahren wohl zu schätzen
weiß und ihm den Bund fürs Leben mit besagtem kserrn Bern-
hard Griesler als etwas durchaus Acceptables erscheinen ließen.
Denn perr Griesler war eine stattliche Figur, hatte ein freund-
liches, gutmütiges Gesicht, besaß keine Lxtravaganzen, war nicht
allzuoft im wirtshaus zu finden, lebte brav und solid von
seinen Geldsrn, die chm ein leidlich behagliches Auskommen
bis an sein Lebenseade sicherten, wenn sie ihm auch nicht ge-