Meggendorfers Hurnoristische Blätter.
U2
Ächte Kchmiere.
Äntrülict.
Alte Iungfer (nachdcm sie, aus dem waffer gezogen, das Bewutztsein
Ivieder erlangt, Nlit einem Blicke auf deu Lhering ihres Retters): „Anverfchäint
zieht einen aus dem Masser und ist doch verheirateti".
Kchlagender iKeweis.
Derteidiger (eines Ungeklagten, dcr eines Linbruchs beschuldigt): „Und
meine Lserren Geschworenen, als letzten Beweis, daß mein Ulient es
nicht gethan hat, fiihre ich Ihnen noch an, daß mein Rlient in seinem
ganzen Leben nberhaupt noch nichts gethan hat.
Der boshafte Tierbändiger.
Tierbändiger (erklärend): „lfier der Tiger, meinelherrschaften,
eines der gefährlichsten und stärksten Raubtiere; mit seinem furcht-
baren Gebiß zcrreißt er sogar . . . . die Beefsteaks, die driibcn
im Restauranl serviert werden!"
Ueim Leiratsvermittler.
Lscrr: „Ich habe vor, mich von meiner Frau scheiden zu lassen l"
bs e ira ts v e rmi tt l e r: „Aha, und da soll ich Ihnen eine neue
besorgen?"
lserr: „Ia . . . aber sagen Sie 'mal, würden Sie die alte viel-
leicht in Umtausch nehmen?"
(Linlt nnd hente.
^tn alter Zeit, da ist es oft passiert,
T>aß eine edle Donna ward entfiihrt
Von Rittern, die von böser Sitte waren,
Nebst ihren eidverbund'nen kselferscharen.
Ua aber flugs der Don zur Slelle war,
Ihn schreckte nicht der Uebermacht Gefahr;
Lr löste mutig aus der Frechen Alauen
Die holde Maid, um sie sich anzutraucn.
— „Aber wie kann so ein Ulensch nur Ihr hauptdarsteller
sein, wo er so furchtbar stottert?"
S chmierendirektor: „Gerade daran hat mein publikum
seinen kiauptspaß."
(Ls lohni stch nichi.
— „Warum sind Sie denn so sehr gegen die litterarischen
Neigungen Ihres kferrn Sohnes?"
Geadelter Börsianer: „Weil für den bei der ganzen
Dichterei nichts heraushängt. lvas ist der Schiller
geworden? Herr von Schiller. Und der Goethe?
Nerr von Goethe. Und mein Moritz? Der ist heute
schon der junge kjerr von Aohn."
Immer vornehm.
Aonzert-Virtuos: „Der zweitausend Personen
fassende Saal war dicht besetzt l In atemloser Spannung
lauschte das hochdistinguierte Publikum meinem vortrage.
Line Brillantnadel hätten Sie zur Lrde fallen hören
könnenl"
peut' ist es umgekehrt auf dieser IVelt;
Die Tradition ist auf den Aopf gestellt,
Und mit den Zeiten ändert sich der Brauch.
Venn nicht der Don ist's mehr, der vor dem Gauch
Die Minnigliche schützt mit seinem Schwerte —
peut' ist es sie, obwohl mit anderm Ulerte,
Die aus den pänden räuberischer Bösen
Sich ihren Bräutigam hat auszulösen. C. A. H.
U2
Ächte Kchmiere.
Äntrülict.
Alte Iungfer (nachdcm sie, aus dem waffer gezogen, das Bewutztsein
Ivieder erlangt, Nlit einem Blicke auf deu Lhering ihres Retters): „Anverfchäint
zieht einen aus dem Masser und ist doch verheirateti".
Kchlagender iKeweis.
Derteidiger (eines Ungeklagten, dcr eines Linbruchs beschuldigt): „Und
meine Lserren Geschworenen, als letzten Beweis, daß mein Ulient es
nicht gethan hat, fiihre ich Ihnen noch an, daß mein Rlient in seinem
ganzen Leben nberhaupt noch nichts gethan hat.
Der boshafte Tierbändiger.
Tierbändiger (erklärend): „lfier der Tiger, meinelherrschaften,
eines der gefährlichsten und stärksten Raubtiere; mit seinem furcht-
baren Gebiß zcrreißt er sogar . . . . die Beefsteaks, die driibcn
im Restauranl serviert werden!"
Ueim Leiratsvermittler.
Lscrr: „Ich habe vor, mich von meiner Frau scheiden zu lassen l"
bs e ira ts v e rmi tt l e r: „Aha, und da soll ich Ihnen eine neue
besorgen?"
lserr: „Ia . . . aber sagen Sie 'mal, würden Sie die alte viel-
leicht in Umtausch nehmen?"
(Linlt nnd hente.
^tn alter Zeit, da ist es oft passiert,
T>aß eine edle Donna ward entfiihrt
Von Rittern, die von böser Sitte waren,
Nebst ihren eidverbund'nen kselferscharen.
Ua aber flugs der Don zur Slelle war,
Ihn schreckte nicht der Uebermacht Gefahr;
Lr löste mutig aus der Frechen Alauen
Die holde Maid, um sie sich anzutraucn.
— „Aber wie kann so ein Ulensch nur Ihr hauptdarsteller
sein, wo er so furchtbar stottert?"
S chmierendirektor: „Gerade daran hat mein publikum
seinen kiauptspaß."
(Ls lohni stch nichi.
— „Warum sind Sie denn so sehr gegen die litterarischen
Neigungen Ihres kferrn Sohnes?"
Geadelter Börsianer: „Weil für den bei der ganzen
Dichterei nichts heraushängt. lvas ist der Schiller
geworden? Herr von Schiller. Und der Goethe?
Nerr von Goethe. Und mein Moritz? Der ist heute
schon der junge kjerr von Aohn."
Immer vornehm.
Aonzert-Virtuos: „Der zweitausend Personen
fassende Saal war dicht besetzt l In atemloser Spannung
lauschte das hochdistinguierte Publikum meinem vortrage.
Line Brillantnadel hätten Sie zur Lrde fallen hören
könnenl"
peut' ist es umgekehrt auf dieser IVelt;
Die Tradition ist auf den Aopf gestellt,
Und mit den Zeiten ändert sich der Brauch.
Venn nicht der Don ist's mehr, der vor dem Gauch
Die Minnigliche schützt mit seinem Schwerte —
peut' ist es sie, obwohl mit anderm Ulerte,
Die aus den pänden räuberischer Bösen
Sich ihren Bräutigam hat auszulösen. C. A. H.