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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 42.1900 (Nr. 497-509)

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https://doi.org/10.11588/diglit.20909#0128
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Meggendorfers Humoristische Blätter.

Nach der Natur.

bsals: „Du lieber, guter Paxa, dieser kurzen aber sehr wichtigen
Rolle wirst du einen hübschen Abschluß geben — wie es in
einem Lustsxiel sein muß. . ."

„Na, wenn ich die letzte Scene gestalten soll, dann wollen
wir das so arrangieren." — Lr ergriff Beider bsände und
legte sie ineinander: „So Ainder, jetzt werdet so gliicklich, wie
es in einer guten Komödie sein muß."

Nachdem Lona von Brenner, als er sich von seiner Ueber-
raschung erholt, den offiziellen verlobungskuß erhalten hatte
sprach sie: — „Und siehst du, paxa, das Lustspiel, von dem
du behauptest, daß es sich nie ereignen könne, es hat sich unter

deinen Augen und deiner Mitwirkung grade so entwickelt wie
es Fritz gedichtet."

Mit ksumor bekannte Albrecht: „Es-st ,,j^. ^ erste
Mal, daß die wirklichkeit meine Prognose >rrig:ert, — als
Buße für mein heutiges voreiliges Urteil soll ^jtzx^ Lustspiel
baldigst in Scene gehen; bist du damit zufrieden -

„Nein lieber Schwiegervater," entgegnet^ „dazu

erteilt der verfasser die Lrlaubnis nicht, der h-ute ,.j^stE
folg genügt mir vollstandig, einen schöneren wird im, x„st^,j^s
nie erringen " _

-^-

'm Deandl sei' Lmnmer.

M derf mi' net muxen,

^ derf mi' net rühr'n,

I' lass' wie a Schnaunzl
Am Bandl mi' führ'n.

Uaum bin i' 'mal lusti',
lverd d' Muatta glei' bös:

„Ia Deandl, was hast d' denn,
lvas waar denn jetzt dös?"

Kaum sag' i' a lvörterl,
lverd d' Muatta glei fad:

„Dös braucht di' net kümmern —
Geh, Deand'l sei stad!"

I' derf net alleinig

Drei Schritt weit vom bsaus;

Lsab' g'sagt: I möcht' radeln —

Da war's ja glei' aus l

Und gar mit die Mannsleut' —

Da bild't sie si' ei(n),

Da müaßt' i' so brav
lvie a ljeilig'nbild sei(n):

Der oan' is' mir z'wider —

I' derf (i)hn net jag'n;

Den andern, den möcht' i' —

I' derf's ihm net sag'n.

Die Brüader, die lachen,

Die wirtschaften frei,

Sand alleweil lusti',

Sand überall dabei —

Mir is's net zum Lacha.

I' woaß, was i' thua:

lvenn i' wieder auf d' lvelt kimm',

Na' wer' i' a Bua l

O. Jegcrl.

Meue VeMchmmg.

A. : „lvissen Sie, was für Lravatten

Serenissimus heuer trägt?"

B. : „Nun?"

A.: „höchstselbstbinder."

Kleiues Mißverkändnis.

Schmule ist mit seinem vierzehnjährigen Moritzchen in Geschäftsangelegc,,,
nach lvien gekommen. Bei dieser Gelegenheit besucht er ein Museuin. 5v
der Licerone eine Laokoon-Gruppe demonstriert. Da Schmule etwas schwer ^--.
fragt er seinen Sohn, was diese Statuen zu bedeuten hätten. — Das
Morihchen — Firma Leo Uohn und Söhne.

verantwortlicher Redakteur: Max Schreiber, Druck von I. F. Schreiber, beide in Lßlingen bei Stutt
In Vesterreich-Ungarn für Herausgabe und Redaktion verantwortlich: Robert Mohr >n kvien I.

Verlas von 1. F. Srhrribrr in Münchrn und Etzltngrn.
 
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