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M e g g e n d o r f e r s H u rn o r i st i s rh c Lläller.
Galanter Zchwärmer.
— „Ach, Fräulein Anna, die schönsten Momente meines Lebens sind - —
Isire Augenblickel"
Zie Doppelhoch^eit.
Line heiraisgeschichle von C. A. Hcilllig.
1cberlegen Sie sich die Sache,"
sagte der ksäusermakler und
kseiratsvermittlerMaierzukserrn
Or. meä. Rauscher. „Dieser
,nicht mehr ungemöhnliche lveg'
wird heutzutage derart in
Scharen begangen, daß der
Linzelne gar nicht mehr auf-
fällt. And Sie brauchen es ja
auch nicht in alle Welt hinaus-
zuschreien, wie Sie zu Ihrer
Frau gekommen sind. Lin
Mann von Ihren vorzügen und
Ihrer Stcllung kann doch wahr-
haftig ein INädchen mit hnndert-
tausend Mark Mitgift auch auf
ganz ,ehrbare' Weise kennen
gclernt haben. Und iiber dic
sogenannte Liebe denken Sie
doch gewisi wie jeder vernünftige
und praktische Mensch."
„Aann sein und kann auch
nicht sein," gab Or. Rauscher
ausweichend zur Antwort; „das
kommt vorläufig auf jeden Fall
erst in zmeiter Linie. Abcr der
Lsaken ist eben der — es sind,
wie Sie selbst sagen, zwei Mäd-
chen da."
„Eine ältere von achtund-
zwanzig Iahren und eine junge
von neunzehn Iahren," sagte
der vermittler lakonisch.
„Ganz richtig! Und der
eigensinnige Papa will die
jüngere nicht hergeben, bevor
die ältere nicht weg ist!"
„Das thut er auf keinen
Fall. Aber dann nehmen Sie
eben die ältere."
„Die mag ich nichtl"
„So warten Sie, bis sie
unter der ksaube ist."
„Das kann ich nichtl Ich
brauche Geld und zwar schleu-
nigst. Lben deswegen will ich
ja heiraten. Vder meinen Sie,
daß ich's zum vergnügen thue?"
Der vermittler sah seinen
Alienten von der Seite an.
„Hm," sagte er, „hier hab' ich nur
ein Amt und keine Meinungl
Aber ich mill Ihnen einen
guten Rat geben. ksaben Sie
keinen Freund, dein Sie die
alte aufhängen könnten?"
Der Doktor sann eine
lveile nach.
„Ich wüßte wohl einen —"
„Run sehen Sie, das inacht
sich ja prächtigl Und hundert-
M e g g e n d o r f e r s H u rn o r i st i s rh c Lläller.
Galanter Zchwärmer.
— „Ach, Fräulein Anna, die schönsten Momente meines Lebens sind - —
Isire Augenblickel"
Zie Doppelhoch^eit.
Line heiraisgeschichle von C. A. Hcilllig.
1cberlegen Sie sich die Sache,"
sagte der ksäusermakler und
kseiratsvermittlerMaierzukserrn
Or. meä. Rauscher. „Dieser
,nicht mehr ungemöhnliche lveg'
wird heutzutage derart in
Scharen begangen, daß der
Linzelne gar nicht mehr auf-
fällt. And Sie brauchen es ja
auch nicht in alle Welt hinaus-
zuschreien, wie Sie zu Ihrer
Frau gekommen sind. Lin
Mann von Ihren vorzügen und
Ihrer Stcllung kann doch wahr-
haftig ein INädchen mit hnndert-
tausend Mark Mitgift auch auf
ganz ,ehrbare' Weise kennen
gclernt haben. Und iiber dic
sogenannte Liebe denken Sie
doch gewisi wie jeder vernünftige
und praktische Mensch."
„Aann sein und kann auch
nicht sein," gab Or. Rauscher
ausweichend zur Antwort; „das
kommt vorläufig auf jeden Fall
erst in zmeiter Linie. Abcr der
Lsaken ist eben der — es sind,
wie Sie selbst sagen, zwei Mäd-
chen da."
„Eine ältere von achtund-
zwanzig Iahren und eine junge
von neunzehn Iahren," sagte
der vermittler lakonisch.
„Ganz richtig! Und der
eigensinnige Papa will die
jüngere nicht hergeben, bevor
die ältere nicht weg ist!"
„Das thut er auf keinen
Fall. Aber dann nehmen Sie
eben die ältere."
„Die mag ich nichtl"
„So warten Sie, bis sie
unter der ksaube ist."
„Das kann ich nichtl Ich
brauche Geld und zwar schleu-
nigst. Lben deswegen will ich
ja heiraten. Vder meinen Sie,
daß ich's zum vergnügen thue?"
Der vermittler sah seinen
Alienten von der Seite an.
„Hm," sagte er, „hier hab' ich nur
ein Amt und keine Meinungl
Aber ich mill Ihnen einen
guten Rat geben. ksaben Sie
keinen Freund, dein Sie die
alte aufhängen könnten?"
Der Doktor sann eine
lveile nach.
„Ich wüßte wohl einen —"
„Run sehen Sie, das inacht
sich ja prächtigl Und hundert-