INeggendorfers Humoristische Blätter.
s53
lWallgespräch.
„ksaben Gnädigste auch schon einmal
an einer harten Nuß geknackt?"
Aecept.
(Ä^ist du einmal hundert Meilen
vizinalbahn schon gefahren?
ksast du vasen schon gekittet,
Die in tausend Scherben waren?
Das genügt nichtl Lasse hundert
Schnecken um die Lrde reisen;
Zähme zwanzig Tiger, bis sie
Zierlich an der Tafel speisen;
Müh' dich ab, bis hundert Uhren
ksundert Tage richtig zeigen;
Schau', daß hundert alte Weiber
Line Woche stille schweigen —
Dann hast du Geduld, zu warten
(N?ie es süglich sich gehörte!)
Auf die Antwort deiner Lingab'
An die höhere Dienstbehörde.
O. Jegerl.
Dhne.
n ein Schullehrer-Seminar ko>nmt eines
Tages der seit Wochen erwartete
kferr Schulrat, um dasselbe zu insxizieren.
Die Zöglinge der Anstalt, welche, wie
üblich, in derselben auch wohnen und
beköstigt werden, haben zwar eine außer-
ordentlich vortresfliche geistige Pslege, da-
hingegen läßt die leibliche verxflegung
in mancher Beziehung viel zu wünschen
übrig. Es geht oft recht knapp bei Tische
zu; ein Umstand, der den mit dem üblichen
reichen Appetit gesegneten Schülern absolut
nicht imponiert.
In einer Stube der Anstalt, deren
graugetünchte tvände Bibelstellen zieren,
wird stets die Morgenandacht abgehalten,
die sich heute zu Lhren des Iserrn Schul-
rates etwas länger ausdehnt.
lvohlgefällig läßt der Fürst der Schule
seine Blicke über das in Bratenröcken
erschienene Lehrerkollegium und die teuren
Zöglinge gleiten, als plötzlich sein Blick
wie gebannt an der lvand hängen bleibt.
Er winkt den Rektor, dicser wiederum
die Lehrer an sich heran. — Allgemeinss
Schütteln des Aopfes, allgemeines Achsel-
zucken, denn eine der Bibelstellen ist heim-
licherweise überklebt und auf dem breiten
Papierstreifen, der die alte Stelle überdeckt,
steht in großen Zügen:
Iesus Sirach s; Vers ;z.
Niemand weiß, was das bedeuten
soll. Lndlich läßt der Reklor auf Ansuchen
des Schulrates eine Bibel kommen. Man
sucht die Stelle auf und findet die schönen
Worte:
„Denke nicht, hier ist viel zu fressen."
Heinrich Matthacs.
Im )oologischen Äarten.
Leutnant von A.: „N)ie wütend sich der Löwe gebärdetl"
Leutnant von B.: „Schnurrbart-Neidl"
Daterfreude.
Verbrecher (zum Sohn, dem ein Linbruch geiungen): „ksa, endlich erlebe ich einmal
an dir eine Freudel"
Der sparsame Lansherr.
ksausherr: „kvas verlangt ihr sür den Transport dieses Aastens in die Vorstadt,
Uronengasse Nuinmer neun, dritter Stock?"
— „Zwei Markl Luer Gnadenl"
— „Also gut, ich werd' nur noch was hineinxacken, und in einer halben Stunde könnt
ihr ihn abholen!"
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lWallgespräch.
„ksaben Gnädigste auch schon einmal
an einer harten Nuß geknackt?"
Aecept.
(Ä^ist du einmal hundert Meilen
vizinalbahn schon gefahren?
ksast du vasen schon gekittet,
Die in tausend Scherben waren?
Das genügt nichtl Lasse hundert
Schnecken um die Lrde reisen;
Zähme zwanzig Tiger, bis sie
Zierlich an der Tafel speisen;
Müh' dich ab, bis hundert Uhren
ksundert Tage richtig zeigen;
Schau', daß hundert alte Weiber
Line Woche stille schweigen —
Dann hast du Geduld, zu warten
(N?ie es süglich sich gehörte!)
Auf die Antwort deiner Lingab'
An die höhere Dienstbehörde.
O. Jegerl.
Dhne.
n ein Schullehrer-Seminar ko>nmt eines
Tages der seit Wochen erwartete
kferr Schulrat, um dasselbe zu insxizieren.
Die Zöglinge der Anstalt, welche, wie
üblich, in derselben auch wohnen und
beköstigt werden, haben zwar eine außer-
ordentlich vortresfliche geistige Pslege, da-
hingegen läßt die leibliche verxflegung
in mancher Beziehung viel zu wünschen
übrig. Es geht oft recht knapp bei Tische
zu; ein Umstand, der den mit dem üblichen
reichen Appetit gesegneten Schülern absolut
nicht imponiert.
In einer Stube der Anstalt, deren
graugetünchte tvände Bibelstellen zieren,
wird stets die Morgenandacht abgehalten,
die sich heute zu Lhren des Iserrn Schul-
rates etwas länger ausdehnt.
lvohlgefällig läßt der Fürst der Schule
seine Blicke über das in Bratenröcken
erschienene Lehrerkollegium und die teuren
Zöglinge gleiten, als plötzlich sein Blick
wie gebannt an der lvand hängen bleibt.
Er winkt den Rektor, dicser wiederum
die Lehrer an sich heran. — Allgemeinss
Schütteln des Aopfes, allgemeines Achsel-
zucken, denn eine der Bibelstellen ist heim-
licherweise überklebt und auf dem breiten
Papierstreifen, der die alte Stelle überdeckt,
steht in großen Zügen:
Iesus Sirach s; Vers ;z.
Niemand weiß, was das bedeuten
soll. Lndlich läßt der Reklor auf Ansuchen
des Schulrates eine Bibel kommen. Man
sucht die Stelle auf und findet die schönen
Worte:
„Denke nicht, hier ist viel zu fressen."
Heinrich Matthacs.
Im )oologischen Äarten.
Leutnant von A.: „N)ie wütend sich der Löwe gebärdetl"
Leutnant von B.: „Schnurrbart-Neidl"
Daterfreude.
Verbrecher (zum Sohn, dem ein Linbruch geiungen): „ksa, endlich erlebe ich einmal
an dir eine Freudel"
Der sparsame Lansherr.
ksausherr: „kvas verlangt ihr sür den Transport dieses Aastens in die Vorstadt,
Uronengasse Nuinmer neun, dritter Stock?"
— „Zwei Markl Luer Gnadenl"
— „Also gut, ich werd' nur noch was hineinxacken, und in einer halben Stunde könnt
ihr ihn abholen!"