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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 43.1900 (Nr. 510-522)

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https://doi.org/10.11588/diglit.20908#0011
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Meggendorfers ksurnorisfische Bläster.


Hlm Friedhof war's. Ich irrte umher
<S Auf stummen, einsamen tvegen —

Meine Stirn war heiß — mein cherz war schwer,
Schwer drohten die Volken mit Regen.

^ Und in dem letzten, sterbenden Sche
Leuchteten golden die Morte
! Auf eines Grabes Uiarmorstein:
„ksier ist dcs Glückes Pforte.

Lin weißer Falter lag erstarrt
Auf kalten Nsainwrstufen —

Uteiner Seele gleich— die des Glück's geharrt,
Und die es umsonst gerufen.

Oich hab' ich gesucht — in wilder ksast
In irrem, fieberndem lvahn —

Nicht hatt' ich Ruhe — nicht sand ich
Bis meine Augen dich sah'n.

An deinem lvege hab' ich gekniet
Und schautc, vom Glanz fast blind
U)ie dir die lachenden Lippen geglüht
Und dein Goldhaar wehte im Mind.

I,n Frühlingssturm, mit jauchzendem Ruf,
Bist du vornber geschweift.

Ls hat deines Rosses silberner ksuf
Die sinkende Stirn mir gestreift.

Nach deines Ulantels fiatterndem Saum
ksab' ich — im Stürzen, gefaßt — —

Ls sank auf mich, wie fiammender Traum
Lines Rönigspurpurs Last.

Noch hör ich dein Lachen —fernher—fernher
Und der Purpur, den ich gewann??

Mein eigenes Blut war's —das heiß und
Mir über das Antlitz rann. — sschwer

vor deiner Thür brennt ein ewiges Licht
Und Blumen umwuchern sie bunt.

Doch bleich ward dein leuchtendes Angeficht
Und stumm dein lachender Ukund. —

Blieb dir nichts üvrig von all deiner prachi
Oon all deinem Schimmer und Glanz
Als eine Ruhstatt in tiefer Nacht
Und ein cntblätternder Rranz?"

T. Rcsa

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