Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst (43.1900 (Nr. 510-522))

S-ifle;gegenwl-rt,

Gar nichts, Bei dem Bestreben, den verlorenen Schwerpunki , irat er °us dem
wiederzugewinnen, en.weicbt ihm xlötzlich der trügerische ha kE" , hn uach
und wleder beiß.„Rückwär.s, rückwär.s, v.n Badr.go l» we.se erhwlt er
Sein Freund Scklaumeier will ibm seinen hel.enden Arm , v°n dannen, ^
leihen, doch eig-nsinn.g, wie Männer in solcher ver.assung , Sewurd'gt HE
zumeist sind, weist er mi. Lntrüstung jede h.lte ab, um >a I ,

nicht etwa den Anschein
von Bezechtheit zu er-
wecken.

Nachdem er fich et-
was erholt, schwenkt er
wieder aus den Psahl zu.

Diesmal aber blieb ihm
der andere zur Seite, um
etwaigen Lntgleisungen
sogleich vorbengen zu
kdnnen.

Das ersehnte Ziel ist
glücklich erreicht; wäh-
rend er mit der einen
ksand sich festhält, langt
er mit der anderen in
seine Tasche, schon fühlt
er den gesuchten Schlüssel,

— da droht wiederum
die Schwäche des Fleisches
übcr die Stärke seines
lviilens obzusiegen, er
bemerkt, wie sich seinem
Grisfe die gefundene
Stütze entwindet und die
Anziehungskraft der Lrde
-unwiderstehlich, wenn
auch langsam, ihren über-
wältigenden Linstuß aus-
übt.

In dieser kritischen
Lage ruft er zu dem dicht
danebenstehenden
Freunde:

„Du, Schlaumeier,
knüpse mich einmal
festl'

Dieser machte
seinem Namen keine
Lchande. Mit einem
richtigenFeldherrnblick
erfaßt er die Situa-
tion und knüpft den
ksilslosen mit dessen
Mantelknöpfen an den
Laternenpsahl an.

Lin zufriedenes Grun-
zen entringt sich dessen
Lixpen, ruhig langt er
den Bausschlüssel vor und
überreicht ihndem andern
mit den stolzen worten:

„Siehst du, ich kann
mir allein helsen, ich
brauche dich nicht."

Ungesehen hatte ein
ksüter der Nacht den
vorgang beobachtet. Ietzt

Dunkel hervor und erbot sich, da er Suffke
dessen wohnung zu geleiten. wnnderbarer
keinen Aorb, und Arm in Arm troüten beidc
e daß Suffke seinen Freund noch eines Blickes

ist der welt Lohn l

Cs ritt Lct. Huüertus mit seiurm Troff
Hinaus in den grünen Hag —

Cr fand im Walde ein wundes Reh,

Vas stöhnend im Lterdrn lag. —

Und brechenden Auges lprach es zn ihm:
„Mein Lchutzherr — es ist vorbet —;
Mrweil ich geherzt — dtrwril ich gekützt —
Da traf mich das tödltche Älei." —

Hrrr Hubrrt ;og seine Ltirne kraus
And rief: „Die That tft verrucht; —

Wer Liebende ihres Glüik's beraubt —

Zei fortan verfehmt und verflucht; —

And wo ein Lchützltng in meinem Gebiet
Ln heitzer Liebe entbrennt,

Lei sede Gefahr von seinem Leib
And srinem Peben gewend't." -