Meggendorfers Humoristische Blätt
e r.
Der'gefoppte ssarkwächter.
mert, nachdem er mehrmals in das Bäumchen gegriffen
hatte, ohne etwas gefunden zu haben. „Mahrscheinlich
hängen die Zwetschen auf der andern Seite," hatte er
noch philosoxhisch vor sich hingeflüstert und dann war er
sanft eingeschlafen. Blashuhn und Tuterl legten sich, als
sie ihren Aollegen schnarchen hörten, unter das Bäumchen,
aus welchem paukchcn saß und schliefen ebenfalls bald ein.
Als die liebe Morgensonne hinter den Bergen her-
vorkam, huschte ein kleiner Sperling durch die Zweige,
streifte mit seinen Flügeln paukchens dicke rote Nase, so
daß derselbe kräftig nießen mußte, wovon alle drei zu
gleicher Zeit erwachten. bsungrig und durstig stieg
Pauckchen wieder von dem Bäumchen herunter und sagte
zu den andern, nachdem er sich die Augen mehrmals vor
verwunderung gerieben und den Baum von allen Seiten
betrachtet hatte:
„V ihr verflixten Aerle,
Das ist ja eine Lrle."
Blashuhn und Tuterl hielten sich die Seiten vor
Lachcn und riefen:
„Das haben wir schon längst gewußt,
Deshalb hast Du hinauf geinußt." Paul Donat.
(Kefühtvoll.
Das vcrlianute Zwetfchclrbänurchen.
^n einer tiefdunkeln Nacht gingen die Musikanten
Blashuhn, Luterl und Paukchen von einer Landkirch-
weih nach bjause. Unterwegs kamen sie auf cine Lhaussee,
welche anscheinend mit Gbstbäumcn bepflanzt war. Alle
^rei hatten einen fiirchterlichen Dnrst und kjunger, da sie
in dieser Beziehung von den tanzlustigcn Bauern stark
vernachlässigt worden waren. Blashuhn und Tuterl klettcr-
ten^gleich an dcn ersten bestcn Bäumen in die kjöhe und
griffen beherzt in die dichtbehangenen Zweige, die zum Gliick
voller saftiger Zwetschen waren, an welchen sie ihren
Durst genügend siillten. Unterdcssen stand der kleine Pauk-
chen, welcher nicht klettern konnte, weil er ungeheuer dick
war, unter einem Baume und seufzte etwas von einem
Aönigreich, welches er demjenigen geben wollte, der ihn
in die Aweige jenes von ihm scheinbar mit inniger Liebe
umklammerten Baumes befördern würde. — Blashuhn und
it-uterl fiihlten endlich ein menschliches Rührcn mit ihrem
darbenden Aollegen, stiegen von ihren olympischen Sitzen
herunter und schoben Paukchen mit großer Araftanstrengung
auf das Bäumchen, wo er sich zwischen zwei gabelförmige
Aeste setzte, in die er sich so fest hineinklemmte, daß er un-
möglich herunterfallen konnte. Unterdessen waren Blashuhn
und u.uterl wieder ihren Dicbsgelüsten nachgegangen und
saßen, um nunmehr auch ihren kjunger zu stillen, auf zwei
andern Bäumeu, welche sich durch ihre wohlschmeckenden
großen Früchte als Apfelbäume legitimiert hattcn. Da er-
tönte plötzlich von dem Nachbarbäumchen ein fürchtcrliches
Schnarchen. Paukchen war dort oben sanft eingeschlum-
Iunge Frau: „Ulcnsch, wie entsetzlich zerlumpt sehen Sie aus?
An Ihnen ist ja kein guter Fetzen."
Bettlcr: „Doch, gnädige Frau, 's kjerz ist gutl"
e r.
Der'gefoppte ssarkwächter.
mert, nachdem er mehrmals in das Bäumchen gegriffen
hatte, ohne etwas gefunden zu haben. „Mahrscheinlich
hängen die Zwetschen auf der andern Seite," hatte er
noch philosoxhisch vor sich hingeflüstert und dann war er
sanft eingeschlafen. Blashuhn und Tuterl legten sich, als
sie ihren Aollegen schnarchen hörten, unter das Bäumchen,
aus welchem paukchcn saß und schliefen ebenfalls bald ein.
Als die liebe Morgensonne hinter den Bergen her-
vorkam, huschte ein kleiner Sperling durch die Zweige,
streifte mit seinen Flügeln paukchens dicke rote Nase, so
daß derselbe kräftig nießen mußte, wovon alle drei zu
gleicher Zeit erwachten. bsungrig und durstig stieg
Pauckchen wieder von dem Bäumchen herunter und sagte
zu den andern, nachdem er sich die Augen mehrmals vor
verwunderung gerieben und den Baum von allen Seiten
betrachtet hatte:
„V ihr verflixten Aerle,
Das ist ja eine Lrle."
Blashuhn und Tuterl hielten sich die Seiten vor
Lachcn und riefen:
„Das haben wir schon längst gewußt,
Deshalb hast Du hinauf geinußt." Paul Donat.
(Kefühtvoll.
Das vcrlianute Zwetfchclrbänurchen.
^n einer tiefdunkeln Nacht gingen die Musikanten
Blashuhn, Luterl und Paukchen von einer Landkirch-
weih nach bjause. Unterwegs kamen sie auf cine Lhaussee,
welche anscheinend mit Gbstbäumcn bepflanzt war. Alle
^rei hatten einen fiirchterlichen Dnrst und kjunger, da sie
in dieser Beziehung von den tanzlustigcn Bauern stark
vernachlässigt worden waren. Blashuhn und Tuterl klettcr-
ten^gleich an dcn ersten bestcn Bäumen in die kjöhe und
griffen beherzt in die dichtbehangenen Zweige, die zum Gliick
voller saftiger Zwetschen waren, an welchen sie ihren
Durst genügend siillten. Unterdcssen stand der kleine Pauk-
chen, welcher nicht klettern konnte, weil er ungeheuer dick
war, unter einem Baume und seufzte etwas von einem
Aönigreich, welches er demjenigen geben wollte, der ihn
in die Aweige jenes von ihm scheinbar mit inniger Liebe
umklammerten Baumes befördern würde. — Blashuhn und
it-uterl fiihlten endlich ein menschliches Rührcn mit ihrem
darbenden Aollegen, stiegen von ihren olympischen Sitzen
herunter und schoben Paukchen mit großer Araftanstrengung
auf das Bäumchen, wo er sich zwischen zwei gabelförmige
Aeste setzte, in die er sich so fest hineinklemmte, daß er un-
möglich herunterfallen konnte. Unterdessen waren Blashuhn
und u.uterl wieder ihren Dicbsgelüsten nachgegangen und
saßen, um nunmehr auch ihren kjunger zu stillen, auf zwei
andern Bäumeu, welche sich durch ihre wohlschmeckenden
großen Früchte als Apfelbäume legitimiert hattcn. Da er-
tönte plötzlich von dem Nachbarbäumchen ein fürchtcrliches
Schnarchen. Paukchen war dort oben sanft eingeschlum-
Iunge Frau: „Ulcnsch, wie entsetzlich zerlumpt sehen Sie aus?
An Ihnen ist ja kein guter Fetzen."
Bettlcr: „Doch, gnädige Frau, 's kjerz ist gutl"