II e g g e n d c> r f s r s 6 u m o r i N i s ch e I? Iä 1 ter.
qo
Älodcrnc Kinbcr.
A. : „Warum geht denn vein kleiner Nlaxl nicht mehr mit Dir spazieren?"
B. : „Vh, der ist riesig beschäftigt! der entwirft für einen großen Öerleger vignetten nnd
Randleisten zur neuesten Buchausstattung."
Die pfiffigen iKauern.
n öchlamgersdorf war eines Tages Feuer ausgebrochen,
das aber zum Glück durch die energische Thätigkeit der
Schlamgersdorfer freiwilligen Feuerwehr gelöscht werden konnte,
ohne nennenswerten Schaden angerichtet zu haben. Nichtsdesto-
weniger kam am andern Tage die Feuerbeschau aus der Stadt
und stellte nach vielem Köpfezusammenstecken und umfänglichen
Untersuchungen fest, daß der Brand in einem Backofen ausge-
kommen, der dicht an das Brandobjekt angebaut war.
Das gab zu denken! Denn in ganz Schlamgersdorf waren
die Backöfen in der nämlichen Weise angebracht; wie leicht
konnte sich nicht der gleiche Unfall wiederholen, wie leicht konnte
nicht ganz Schlamgersdorf auf diese Art eingeäschert werden.
Die Feuerbeschau beschloß des-
halb im Einverständnis mit den
zuständigen Behörden eine Der-
fügung zu erlassen, wonach jeder
Bauer verpflichtet wurde, seinen
Backofen mindestens zehn Uketer
von seineni Anwesen entfernt zu
halten.
Das gab ein großes Murren
im Dorf. Denn alle Backöfen muß-
ten nun abgebrochen und wieder neu
aufgebaut werden. Aber was half
all das Sträuden und Widerstreben?
Die Derordnung war da und be-
drohte jeden mit Strafe, der nicht
binnen vier Wochen die verfügte
Aenderung durchgeführt haben
würde. So ging man denn in
Schlamgersdorf mit saurer Miene
ans lverk. Nur der kjinterhuber
und der Steffelbauer, deren An-
wesen aneinander stießen, steckten
die ksände in die Taschen und schau-
ten mit verschmitztem Lächeln dem
Eifer der anderen zu, ohne an
ihren Backöfen auch nur einen
Stein zu rühren. „Na, wartet nur,
ihr Starrköpfe, das wird euch
schon heimgezahlt werden," riefen
die Schlamgersdorfer Bauern er-
bost. „Meint ihr vielleicht, man
würde euch mit eurer Saumselig-
keit und khartnäckigkeit durchschlü-
pfen laffen, während wir allein die
Dummen gewesen wären. Ins
Zuchthaus müßt ihr, ihr Gesetzes-
verächter l"
„wollen's abwarten, bis die
Kommission kommt," erwiderten
achselzuckend der ksinterhuber und
der Steffelbauer.
Und die Rommission kam — ge-
nau als die vier wochen herum
waren, keinen Tag früher oder
später und ging von Anwesen zu
Anwesen, um zu prüfen, ob auch
die verordnung entsprechend durch-
geführt sei. Das war überall der
Fall und die löblichen kherren waren
höchlich zufrieden.
Zuletzt wurden auch die An-
wesen des khinterhubers und des Steffelbauers einer kritischen
Musterung unterzogen, wobei die Aommission durch eine Schar
neugieriger und schadenfroher Bauern unterstützt wurde, die
schon im vorgeschmack des nun folgenden Strafgerichtes schwelgte.
Mit Aerger und verdruß konstatierte der Aktuarius, der
vorsitzende der Uommission, daß hier alles beim alten geblieben
war, und mit strengem Blick und obrigkeitlicher würde citierte
er die beiden Frevler vor das feuerbeschauliche Tribunal.
„kjinterhuber," rief mit grollender Stimme der Aktuarius,
„kennt Ihr die verordnung der hohen Feuerbeschaukommission?"
„Iawohl," gab der kjinterhuber zur Antwort.
„An Luch, Steffelbauer, richte ich die gleiche Fragel"
„Und ich gebe die gleiche Antwort," erwiderte der Steffelbauer.
qo
Älodcrnc Kinbcr.
A. : „Warum geht denn vein kleiner Nlaxl nicht mehr mit Dir spazieren?"
B. : „Vh, der ist riesig beschäftigt! der entwirft für einen großen Öerleger vignetten nnd
Randleisten zur neuesten Buchausstattung."
Die pfiffigen iKauern.
n öchlamgersdorf war eines Tages Feuer ausgebrochen,
das aber zum Glück durch die energische Thätigkeit der
Schlamgersdorfer freiwilligen Feuerwehr gelöscht werden konnte,
ohne nennenswerten Schaden angerichtet zu haben. Nichtsdesto-
weniger kam am andern Tage die Feuerbeschau aus der Stadt
und stellte nach vielem Köpfezusammenstecken und umfänglichen
Untersuchungen fest, daß der Brand in einem Backofen ausge-
kommen, der dicht an das Brandobjekt angebaut war.
Das gab zu denken! Denn in ganz Schlamgersdorf waren
die Backöfen in der nämlichen Weise angebracht; wie leicht
konnte sich nicht der gleiche Unfall wiederholen, wie leicht konnte
nicht ganz Schlamgersdorf auf diese Art eingeäschert werden.
Die Feuerbeschau beschloß des-
halb im Einverständnis mit den
zuständigen Behörden eine Der-
fügung zu erlassen, wonach jeder
Bauer verpflichtet wurde, seinen
Backofen mindestens zehn Uketer
von seineni Anwesen entfernt zu
halten.
Das gab ein großes Murren
im Dorf. Denn alle Backöfen muß-
ten nun abgebrochen und wieder neu
aufgebaut werden. Aber was half
all das Sträuden und Widerstreben?
Die Derordnung war da und be-
drohte jeden mit Strafe, der nicht
binnen vier Wochen die verfügte
Aenderung durchgeführt haben
würde. So ging man denn in
Schlamgersdorf mit saurer Miene
ans lverk. Nur der kjinterhuber
und der Steffelbauer, deren An-
wesen aneinander stießen, steckten
die ksände in die Taschen und schau-
ten mit verschmitztem Lächeln dem
Eifer der anderen zu, ohne an
ihren Backöfen auch nur einen
Stein zu rühren. „Na, wartet nur,
ihr Starrköpfe, das wird euch
schon heimgezahlt werden," riefen
die Schlamgersdorfer Bauern er-
bost. „Meint ihr vielleicht, man
würde euch mit eurer Saumselig-
keit und khartnäckigkeit durchschlü-
pfen laffen, während wir allein die
Dummen gewesen wären. Ins
Zuchthaus müßt ihr, ihr Gesetzes-
verächter l"
„wollen's abwarten, bis die
Kommission kommt," erwiderten
achselzuckend der ksinterhuber und
der Steffelbauer.
Und die Rommission kam — ge-
nau als die vier wochen herum
waren, keinen Tag früher oder
später und ging von Anwesen zu
Anwesen, um zu prüfen, ob auch
die verordnung entsprechend durch-
geführt sei. Das war überall der
Fall und die löblichen kherren waren
höchlich zufrieden.
Zuletzt wurden auch die An-
wesen des khinterhubers und des Steffelbauers einer kritischen
Musterung unterzogen, wobei die Aommission durch eine Schar
neugieriger und schadenfroher Bauern unterstützt wurde, die
schon im vorgeschmack des nun folgenden Strafgerichtes schwelgte.
Mit Aerger und verdruß konstatierte der Aktuarius, der
vorsitzende der Uommission, daß hier alles beim alten geblieben
war, und mit strengem Blick und obrigkeitlicher würde citierte
er die beiden Frevler vor das feuerbeschauliche Tribunal.
„kjinterhuber," rief mit grollender Stimme der Aktuarius,
„kennt Ihr die verordnung der hohen Feuerbeschaukommission?"
„Iawohl," gab der kjinterhuber zur Antwort.
„An Luch, Steffelbauer, richte ich die gleiche Fragel"
„Und ich gebe die gleiche Antwort," erwiderte der Steffelbauer.