Meggendorfers Humoristische Blätter.
!)err Schulze, der seiner Schwie-
germutter den Arm geboten hatte,
warf ihr bei den letzten Morten
einen vielsagenden Seitenblick zu.
„Line miscrable Fahrt die
Strecke bis hierher," sagte sie nach
einer N)eile, während welcher er
gedankenvoll neben ihr schritt,
„dieses Umstcigen alle halbc Stnn-
den und dabei diese elenden Wagen."
Lr erwiderte anfangs nichts,
und dachte nur mit Schrecken da-
ran, daß sie jctzt vielleicht dcsto
länger zögern würde, die Fahrt
wieder zurnck zu machen.
Plötzlich erhellten sich aber seine
Züge etwas. „Aber Du hättest
doch auch die andere Strecke benützen
können. Dort sind bedeutend bessero
wagcn, obgleich die Fahrt über
N. etwas länger dauert, dafür
wird abcr nur cinmal umgestiegcn."
Die Schwiegermutter des kserrn
Schulze war stehen geblieben.
„Aommt man da auf demselben
Bahnhofe an, wo Du mich ab-
holtest?"
„Das nicht, der Bahnhof liegt
drüben am andern Lnde von dieser
Straße."
„Gut, dann fahre ich also von
dort wiedcr ab; erinnore mich aber
daran."
Sie: „Jch habe wohl gemerkt, wic Du das Dienstmädchen geküßt hastl"
Lr tvorwurfsvoll): „Sie hatte doch gekündigt, und da batest Du mich doch, ich solle sie über-
rcdcn, wieder zu bleibenl"
therr Schulze nickte nur, aber
über sein Gesicht siog wieder cin
heller Schein. Das Gespräch verstummte jetzt
zwischen beiden. Lin jedes schien seinen Ge-
danken nachzuhängen.
„Aha, angekommen?" fragte die ' kleino
Frau endlich, als kserr Schulze stehen blieb.
Sie betrachtete erst aufmerksam und dann ver-
wundert das große Gebäude, in das er hincin-
'schritt, dann faßte fle ihn plötzlich wieder am
Arm. „Aber wo willst Du denn hin? das ist
ja ein Bahnhofl"
kserr Schulze hörte kaum, so sehr war er
in Gedankcn versunken.
„Nun ja, der Bahnhof, von dem Du wicder
abfahren wolltestl"
)n Gedanken.
Lrst unter dcm durchdringenden Blick, den
sie ihm zuwarf, schien er jetzt wieder zu sich zu
kommen.
Lr schlug sich vor die Stirn, indem er wie
ein Schuljunge rot bis über die Ghren wurde.
„GHI Zch Lsel vergaß ja ganz, daß Du erst
— bei meiner Frau vorsprechen wolltest. —"
TableauI
Aus eiueiu Ätiie-Vereiu.
A. : „So der Lde ist Bassist?"
B. : „Ja, der hat auch vier Fünftel scines
Lebens ge—.brummt!"
!)err Schulze, der seiner Schwie-
germutter den Arm geboten hatte,
warf ihr bei den letzten Morten
einen vielsagenden Seitenblick zu.
„Line miscrable Fahrt die
Strecke bis hierher," sagte sie nach
einer N)eile, während welcher er
gedankenvoll neben ihr schritt,
„dieses Umstcigen alle halbc Stnn-
den und dabei diese elenden Wagen."
Lr erwiderte anfangs nichts,
und dachte nur mit Schrecken da-
ran, daß sie jctzt vielleicht dcsto
länger zögern würde, die Fahrt
wieder zurnck zu machen.
Plötzlich erhellten sich aber seine
Züge etwas. „Aber Du hättest
doch auch die andere Strecke benützen
können. Dort sind bedeutend bessero
wagcn, obgleich die Fahrt über
N. etwas länger dauert, dafür
wird abcr nur cinmal umgestiegcn."
Die Schwiegermutter des kserrn
Schulze war stehen geblieben.
„Aommt man da auf demselben
Bahnhofe an, wo Du mich ab-
holtest?"
„Das nicht, der Bahnhof liegt
drüben am andern Lnde von dieser
Straße."
„Gut, dann fahre ich also von
dort wiedcr ab; erinnore mich aber
daran."
Sie: „Jch habe wohl gemerkt, wic Du das Dienstmädchen geküßt hastl"
Lr tvorwurfsvoll): „Sie hatte doch gekündigt, und da batest Du mich doch, ich solle sie über-
rcdcn, wieder zu bleibenl"
therr Schulze nickte nur, aber
über sein Gesicht siog wieder cin
heller Schein. Das Gespräch verstummte jetzt
zwischen beiden. Lin jedes schien seinen Ge-
danken nachzuhängen.
„Aha, angekommen?" fragte die ' kleino
Frau endlich, als kserr Schulze stehen blieb.
Sie betrachtete erst aufmerksam und dann ver-
wundert das große Gebäude, in das er hincin-
'schritt, dann faßte fle ihn plötzlich wieder am
Arm. „Aber wo willst Du denn hin? das ist
ja ein Bahnhofl"
kserr Schulze hörte kaum, so sehr war er
in Gedankcn versunken.
„Nun ja, der Bahnhof, von dem Du wicder
abfahren wolltestl"
)n Gedanken.
Lrst unter dcm durchdringenden Blick, den
sie ihm zuwarf, schien er jetzt wieder zu sich zu
kommen.
Lr schlug sich vor die Stirn, indem er wie
ein Schuljunge rot bis über die Ghren wurde.
„GHI Zch Lsel vergaß ja ganz, daß Du erst
— bei meiner Frau vorsprechen wolltest. —"
TableauI
Aus eiueiu Ätiie-Vereiu.
A. : „So der Lde ist Bassist?"
B. : „Ja, der hat auch vier Fünftel scines
Lebens ge—.brummt!"