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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 43.1900 (Nr. 510-522)

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https://doi.org/10.11588/diglit.20908#0136
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128

Neggendorsers h u in o ristisch e Blätter.


SLSSSN bsim f!sc:><ssiicisn Xscrsnssiisin,

Os !<sm sins IVIüLks ZsfiOAöN,

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Oss icoststs Oicii ciss I-sbsn!

^rnst 3tsus.

(Lrleönis eines Raöters.

von ihm selbst erzählt.

"V)adeln ist ein vergnügen, aber wenn man ein paar
Stunden auf dem Rade gesessen hat und bereits
müde ist, sehnt man sich herunter. Da plötzlich kommt
eine hübsche, schlanke Radlerin in Sicht, sogleich sühlt
man sich wie neu belebt, jede Nlüdigkeit ist verschwunden,
und man folgt der niedlichen Rollegin in resxek-
tablem Abstande.

So war es nämlich, als ich neulich nach F.
radelte. Linmal blickte sie zurück und lächelte
mich an, was zur Folge hatte, daß ich den
respektvollen Abstand zur ksälfte verkleinerte.

Ia noch mehr, ich faßte den Lntschluß, ihr
ganz dicht auf den Leib zu rücken und eine
kleine Unterhaltung zu beginnen.

wir fuhren gerade in ein belebtes Dorf
ein, ich war noch zehn Schritte von ihr entfernt,
da — o Du hundsmiserables Pflaster! — stieß ich
an einen spitzen Stein, — ich mußte ab-
springen. Das Rad fiel klirrend nieder und
wurde so beschädigt, daß mir ein Weiterfahren

in Frage gestellt schien. Die guten Leute aus dem Dorfe
sammelten sich um mich herum — da o wonne! sehe
ich meine Radlerin sich durchdrängen, fie hält eine
Rarte in ihren zarten Fingern und — drückt sie
mir in die ksand. Dann verschwindet ste. Ich
küsse die Rarte, ehe ich es wage, einen Blick
darauf zu werfen, — wahrscheinlich ihre
Adresse — o das himmlische Rind I Dann
aber bringe ich die Karte an meine Augen
und lese:

„A. B. Müller, Rexaraturwerkstätte für
Fahrräder in N."

Auch ern Noderner.

Bettler (der stch allf sein Gewand jlecke in secessionistischem
Stil aufgenäht hat, im Selbstgesxräch): „^eutzutag muß

unsereiner auch auf die Mod' achten, sonst schauen
sie einen gar nicht mehr an."
 
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