Meggendorfers Humoristische Blätter.
N6
Tieffinnig.
-5^
vagabund (philosophierend): „Merkwürdig, wie man ein Mitteleuropäer
und trotzdem ohne Mittel sein kann!" . . .
Treues Gedenken.
Dort in dem Sofaeckchen
Beginnt sie nun ein Spiel:
5ie herzt das kleine Piippchen
Und küßt es, ach so viell
Sie streichelt ihm die wangen
Und zupft es glatt und nett,
Und legt es gar behutsam
Zurück ins wiegenbett.
Der vater sieht das Treiben
Und fragt den kleinen wicht:
„Gefallen Dir denn alle
Die neuen Sachen nicht?"
„Ach, allerbester vater,
Denk doch nicht so von mir!
Ls ist ja alles prächtig,
Und herzlich dank' ich Dir.
Tei mir doch ja nicht böse,
L^at Dich mein Spiel gekränkt —
Das Püppchen istdas Letzte,
was mir Mama geschenkt."
Heinrich Zahn.
Vedauerlich.
Millionär (sein Töchterchen betrach-
tend): „Gott, was das Mädel hat for
eine Mitgift! Anhalten möcht' ich
drum, wenn ich nicht wär' der Vater."
Treues Äedenken.
6K)as Thristkind ist gekommen;
Ls geht von L^aus zu Haus
Und zündet an die Lichter
Und tcilt die Gaben aus.
Auch bei der kleinen Liese
Ist es schon eingekehrt
Und hat dem guten Ainde
Manch schönes Stück beschert.
Doch ach! der kleinen Liese
Ist gar nicht froh zu Mut,
Sie denkt der lieben Mutter,
Die nun im Grabe ruht.
Noch heut' vor einem Iahre, —
Es ist ihr wie ein Traum —
Da stand sie noch so fröhlich
Mit unterm weihnachtsbaum.
wie auch das Stübchen funkelt
Im lichten Aerzenschein,
wie auch die Gaben schimmern,
Ts will sie nichts erfreu'n!
Doch plötzlich hat ihr Händchen
Ein kleines Ding erfaßt:
Tin unscheinbares Püppchen,
Vergriffen und verblaßt. !
N
«U»
Reisender: „wo ist denn eigentlich das Hundecoupe?" — Schaffner: „Dazu
sind diese Stricke, da müssen die viecher hinterm letzten wagen nachlaufen."
N6
Tieffinnig.
-5^
vagabund (philosophierend): „Merkwürdig, wie man ein Mitteleuropäer
und trotzdem ohne Mittel sein kann!" . . .
Treues Gedenken.
Dort in dem Sofaeckchen
Beginnt sie nun ein Spiel:
5ie herzt das kleine Piippchen
Und küßt es, ach so viell
Sie streichelt ihm die wangen
Und zupft es glatt und nett,
Und legt es gar behutsam
Zurück ins wiegenbett.
Der vater sieht das Treiben
Und fragt den kleinen wicht:
„Gefallen Dir denn alle
Die neuen Sachen nicht?"
„Ach, allerbester vater,
Denk doch nicht so von mir!
Ls ist ja alles prächtig,
Und herzlich dank' ich Dir.
Tei mir doch ja nicht böse,
L^at Dich mein Spiel gekränkt —
Das Püppchen istdas Letzte,
was mir Mama geschenkt."
Heinrich Zahn.
Vedauerlich.
Millionär (sein Töchterchen betrach-
tend): „Gott, was das Mädel hat for
eine Mitgift! Anhalten möcht' ich
drum, wenn ich nicht wär' der Vater."
Treues Äedenken.
6K)as Thristkind ist gekommen;
Ls geht von L^aus zu Haus
Und zündet an die Lichter
Und tcilt die Gaben aus.
Auch bei der kleinen Liese
Ist es schon eingekehrt
Und hat dem guten Ainde
Manch schönes Stück beschert.
Doch ach! der kleinen Liese
Ist gar nicht froh zu Mut,
Sie denkt der lieben Mutter,
Die nun im Grabe ruht.
Noch heut' vor einem Iahre, —
Es ist ihr wie ein Traum —
Da stand sie noch so fröhlich
Mit unterm weihnachtsbaum.
wie auch das Stübchen funkelt
Im lichten Aerzenschein,
wie auch die Gaben schimmern,
Ts will sie nichts erfreu'n!
Doch plötzlich hat ihr Händchen
Ein kleines Ding erfaßt:
Tin unscheinbares Püppchen,
Vergriffen und verblaßt. !
N
«U»
Reisender: „wo ist denn eigentlich das Hundecoupe?" — Schaffner: „Dazu
sind diese Stricke, da müssen die viecher hinterm letzten wagen nachlaufen."