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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 45.1901 (Nr. 536-548)

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https://doi.org/10.11588/diglit.16555#0028
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2^ M eg


so! . . Ietzt g'schwind Rock, Lsosen und
5tiefel . . .

ohal verdainmter Stiefell

Gott sei Dank, endlich bin ich im^Bett!"

Doppeltes Uech?

— „Der Meier soll ja bei Besichtigung
des Schlachthauses in einen großen
lvurstkefsel gefallen seinl"

— „Der Aermste . . . zudem ist er noch
vegetarianerl"

gendorfers Humoristische Blätter.

Diogeno

Mn einer Straße von Aorinth
5tand wo ein Bauplatz leer.

Da schob Diogenes geschwind
Sein altes chaß daher.

Der Eigentümer Dionys
Benötigt' ihn nicht eben,

Auch war er tolerant und ließ
Den Philosophen leben.

Da schickt der Magistrat 'nen Mann,
ksaussteuern einzuholen:

Der klopft auch bei dem NDeisen an
Und sordert zehn Gbolen.

Diogenes voll Ironie

Die Zahlung that verweigern.

Darauf ließ die Behörde die
Laterne ihm versteigern.

Am selben Abend zog er aus
Und schob in guter Ruh'

All sein Gerät im runden bsaus
Dem großen Marktplatz zu.

in Röten.

Doch als begann beim Morgenschein
Das Treiben und das Leben,

Stellt sich ein neuer^Büttel ein,

Das Standgeld zu erheben.

Das lächerte den weisen Mann,

Da er „mit nichts gehandelt."

Der Büttel schnauzt ihn wütend an,
bsätt' ihn beinah „gebandelt."

U)eil man ihm nichts mehr psänden konnte,
verwies rnan ihm die Stadt,

Die er seit Iahr und Tag bewohnte.

Da kriegte er es satt.

Lrst schimpste er sich weidlich aus,

Dann rollte er gelassen

Die Tonne durch das Thor hinaus

Und lagert auf der Straßen

Und sprach: „Die tausend Ding', woran
Die Menschen sich gewöhnen
Die muß ein wahrhast weiser Mann
> Allzeit entbehren können.

Und wird man darin noch so groß,

Man wird doch — will mir schwanen —
Gewiß am allerschwersten los
Die Polizei-Schikanen.

M. W.

Kchwacher Troli.

— „So, Sie wollen Ihr jüngstes Töchter-
chen Sabina taufen?"

vater (einer töchterreichen Familie): „Ia,
vielleicht wird sie dann auch einmal
geraubtl"

verantwortlicher Redakteur: Max Schreiber, Druck von I. F. Schreiber, beide in Lßlingen bei Stuttgart.
In Oesterreich-Ungarn für Lserausgabe und Redaktion verantwortlich: Robert Mohr in wien I.
Verlag von I. F. Schrriber in München und Etzlingen.
 
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