rNeggendorfers humoristische Blätter.
benachbarten Stadt lärinend in die Stube trat und den wunder-
schönen Vers „Bier her, Bier her, oder, ich fall' um widibum"
laut im Lhorus sang.
„Nu, nu, nor net so gekrische, meine kserrn; mer höre'
noch," sagte Müller, um für diesen ersten Beweis seiner Grob-
heit mit einem vergnügten Lachen belohnt zu werden. Aber
diese Anerkennung besänftigte das ausgeregte Gemüt unseres
Mannes durchaus nicht; erst als der Fuhrmann, über dessen
ebenfalls verdrossenes Gesicht bei dem Anblick der vielen jungen,
durstigen Leute ein vergnügtes Schmunzeln gegangen war, ihm
rasch und heimlich etwas ins Mhr sagte, heiterte sich auch
seine Miene etwas auf.
„wenn ehr net's Maul halt, so kennt ehr Masser sause',"
rief er sosort ganz in seiner Rolle als grober N)irt, sügte aber
in der Furcht, doch etwas zu weit gegangen zu sein, verbindlich
bei: „Iwrigens, meine therrn, seid ehr g'rad' zur richtige' Zeit
gekomme'. Soeben ein Fäßche' ganz ausgezeichnetes Bechbier
angekomme'."
„Bechbier? Bechbier?" rief es erstaunt von allen Seiten.
„Ia Bechbier, meine kserrn. Bortreffliches Bechbier. Da
studern Se des ganze Iohr un wisse noch net emol, was Bech-
bier isl"
„Oorzüglich," ließ sichjhier die Stimme des Lsannes ver-
nehmen, der den Rest des auf dem Büffett stehenden Bieres
mit einem Zug gewaltsam ausgetrunken und nun, wie verzückt,
mit dem Lsandrücken sich den Schaum aus dem Barte wischte.
„Dann her damitl" riefen die jungen bserrn unisono, denen
vor Durst die Zunge am Gaumen klebte. Der Mirt beeilte sich
die Gläser vollzuschenken.
„vor des Bierche zahlt mer gern ser de Schoxxe seine drei
jdennig mehr," ließ sich jetzt lhannes von neuem vernehmen.
„S'is doch e Gauner, der Lsannes," dachte Müller, griff
auch sofort den Gedanken aus und verlangte für den Schoxpen
statt der gewohnten zwölf, nunmehr sünfzehn jDfennig. Das
jdechbier mundete den jungen Leuten ganz vorzüglich. Im Nu
war das Fäßchen leer und mit vielem Bedauern'tranken die
bierverständigen bserren dann sür zwöls jdsennig gewöhnliches
Bräu. Dem bsannes aberjstellte Müller einen Schoxxen wein
vor — Bierfuhrleute trinken N?ein lieber — und gab ihm einige
Ligarren extra. Aber kaum hatte dieser einige Züge gethan,
als er Müller heimlich sagte: „Mollt Lhr den junge Leit' net
ach noch Bechcigarre' verkaafe?"
Än die unrechte Ndresse.
s
Zerufsmäßig. ^
Romxonist <sein jüngstes Töchterchen vorstellend)^ „ksier mein
Finalel"
benachbarten Stadt lärinend in die Stube trat und den wunder-
schönen Vers „Bier her, Bier her, oder, ich fall' um widibum"
laut im Lhorus sang.
„Nu, nu, nor net so gekrische, meine kserrn; mer höre'
noch," sagte Müller, um für diesen ersten Beweis seiner Grob-
heit mit einem vergnügten Lachen belohnt zu werden. Aber
diese Anerkennung besänftigte das ausgeregte Gemüt unseres
Mannes durchaus nicht; erst als der Fuhrmann, über dessen
ebenfalls verdrossenes Gesicht bei dem Anblick der vielen jungen,
durstigen Leute ein vergnügtes Schmunzeln gegangen war, ihm
rasch und heimlich etwas ins Mhr sagte, heiterte sich auch
seine Miene etwas auf.
„wenn ehr net's Maul halt, so kennt ehr Masser sause',"
rief er sosort ganz in seiner Rolle als grober N)irt, sügte aber
in der Furcht, doch etwas zu weit gegangen zu sein, verbindlich
bei: „Iwrigens, meine therrn, seid ehr g'rad' zur richtige' Zeit
gekomme'. Soeben ein Fäßche' ganz ausgezeichnetes Bechbier
angekomme'."
„Bechbier? Bechbier?" rief es erstaunt von allen Seiten.
„Ia Bechbier, meine kserrn. Bortreffliches Bechbier. Da
studern Se des ganze Iohr un wisse noch net emol, was Bech-
bier isl"
„Oorzüglich," ließ sichjhier die Stimme des Lsannes ver-
nehmen, der den Rest des auf dem Büffett stehenden Bieres
mit einem Zug gewaltsam ausgetrunken und nun, wie verzückt,
mit dem Lsandrücken sich den Schaum aus dem Barte wischte.
„Dann her damitl" riefen die jungen bserrn unisono, denen
vor Durst die Zunge am Gaumen klebte. Der Mirt beeilte sich
die Gläser vollzuschenken.
„vor des Bierche zahlt mer gern ser de Schoxxe seine drei
jdennig mehr," ließ sich jetzt lhannes von neuem vernehmen.
„S'is doch e Gauner, der Lsannes," dachte Müller, griff
auch sofort den Gedanken aus und verlangte für den Schoxpen
statt der gewohnten zwölf, nunmehr sünfzehn jDfennig. Das
jdechbier mundete den jungen Leuten ganz vorzüglich. Im Nu
war das Fäßchen leer und mit vielem Bedauern'tranken die
bierverständigen bserren dann sür zwöls jdsennig gewöhnliches
Bräu. Dem bsannes aberjstellte Müller einen Schoxxen wein
vor — Bierfuhrleute trinken N?ein lieber — und gab ihm einige
Ligarren extra. Aber kaum hatte dieser einige Züge gethan,
als er Müller heimlich sagte: „Mollt Lhr den junge Leit' net
ach noch Bechcigarre' verkaafe?"
Än die unrechte Ndresse.
s
Zerufsmäßig. ^
Romxonist <sein jüngstes Töchterchen vorstellend)^ „ksier mein
Finalel"