Meggendorfers Humoristische Blätter.
s
Zn der Vegeifferung.
E r (auf der Hochzeitsreise): „Nun,
Lucie, ist es nichl wunder-
schön hier?"
Sie: „^errlich, Alfredl . . .
Lsier könnte ich jede ^och-
zeitsreise her machenl"
Vedenkliche Arage.
In einem Nebenzimmer
hält jeinand einen vortrag über
„die vorzüge des weiblichen
Geschlechts." Lineältere Iung-
frau tritt ein mit der Frage:
„Bitte störe ich nicht?"
Aktuell.
bfausfrau (ärgerlich): „bsat
mir die ungeschickte person das
chinesische Theeservice zerbrochen
. . . und das ist jetzt gerade so
aktuell I"
Gloffe.
l^^and're Freundl Nur
weite Fernen
Lasfen die Nähe recht kennen
lernen;
Ueberm Berg wohnen auch
noch Leute —
weiten Blick gibt nur die Weite.
Heiratsannonce.
Iunger Fabrikant sucht sich
pasfend zu verheiraten. Er-
forderlich zehntausend Mark,
auch wird gut erhaltener fünf-
pferdiger Gasmotor in Zahlung
genommen I
Anter Areundinnen.
— „Lin wundervolles Kleid,
das Dir Dein Mann gekauft
hat, was hat's gekostet?"
— Zweihundert Mark... ohne
die Arztrechnung."
Vergleich.
Lrster Soldat: „lvie geht
es Dir?"
Zweiter 5oldat: „So unge-
fähr wie einem Gaskocher."
Lrster: „wieso denn?"
Zweiter: „Der hat auch zwei
Flammen zum Kochen."
Interpretation.
k^^or dem Gemälde stand ich eine Stunde
6V Und wußte nicht, was es bedeuten soll;
Und weiter flog Minute und Sekunde,
Und ich war noch des bangsten Zweifels voll.
Ich wußte nicht, ob es ein Lebewesen,
Db es ein Baum, ob es ein lvasser warl
Daß es jedoch ein Kunstwerk auserlesen,
Das war auch mir als Laien — sonnenklar.
Da plötzlich fühlt' ich alle Zweifel schwinden,
Es wurde mir im Kopfe hell und klar,
Ich fühlte deutlich in mir das Lmpfinden,
Daß ich gewiß auf rechter Fährte war.
G'rad', weil ich nicht wußt', was es soll bedeuten,
lvard mir nur eine wahre Deutung frei:
Das schöne Bild, so rätselhaft den Leuten,
Konnt' nur das Eine sein: die Loreleil.
Sch.-P.
s
Zn der Vegeifferung.
E r (auf der Hochzeitsreise): „Nun,
Lucie, ist es nichl wunder-
schön hier?"
Sie: „^errlich, Alfredl . . .
Lsier könnte ich jede ^och-
zeitsreise her machenl"
Vedenkliche Arage.
In einem Nebenzimmer
hält jeinand einen vortrag über
„die vorzüge des weiblichen
Geschlechts." Lineältere Iung-
frau tritt ein mit der Frage:
„Bitte störe ich nicht?"
Aktuell.
bfausfrau (ärgerlich): „bsat
mir die ungeschickte person das
chinesische Theeservice zerbrochen
. . . und das ist jetzt gerade so
aktuell I"
Gloffe.
l^^and're Freundl Nur
weite Fernen
Lasfen die Nähe recht kennen
lernen;
Ueberm Berg wohnen auch
noch Leute —
weiten Blick gibt nur die Weite.
Heiratsannonce.
Iunger Fabrikant sucht sich
pasfend zu verheiraten. Er-
forderlich zehntausend Mark,
auch wird gut erhaltener fünf-
pferdiger Gasmotor in Zahlung
genommen I
Anter Areundinnen.
— „Lin wundervolles Kleid,
das Dir Dein Mann gekauft
hat, was hat's gekostet?"
— Zweihundert Mark... ohne
die Arztrechnung."
Vergleich.
Lrster Soldat: „lvie geht
es Dir?"
Zweiter 5oldat: „So unge-
fähr wie einem Gaskocher."
Lrster: „wieso denn?"
Zweiter: „Der hat auch zwei
Flammen zum Kochen."
Interpretation.
k^^or dem Gemälde stand ich eine Stunde
6V Und wußte nicht, was es bedeuten soll;
Und weiter flog Minute und Sekunde,
Und ich war noch des bangsten Zweifels voll.
Ich wußte nicht, ob es ein Lebewesen,
Db es ein Baum, ob es ein lvasser warl
Daß es jedoch ein Kunstwerk auserlesen,
Das war auch mir als Laien — sonnenklar.
Da plötzlich fühlt' ich alle Zweifel schwinden,
Es wurde mir im Kopfe hell und klar,
Ich fühlte deutlich in mir das Lmpfinden,
Daß ich gewiß auf rechter Fährte war.
G'rad', weil ich nicht wußt', was es soll bedeuten,
lvard mir nur eine wahre Deutung frei:
Das schöne Bild, so rätselhaft den Leuten,
Konnt' nur das Eine sein: die Loreleil.
Sch.-P.