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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 45.1901 (Nr. 536-548)

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https://doi.org/10.11588/diglit.16555#0146
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rNeggendorfers Humoristische Blätter.

^2

Ein Ktoiker.

„Fegen Sie Milad^ wegl"

Der Dlchterin Klage

„2lchl lVenn ich doch wie dieses kleine Vöglein
da, in den wnrzigen Lüfien schweben könnte — und

Der ööumorisi.

r war ein witziger, findiger Aoxf,
Und konnte die Welt amüsieren;
Mit seiner Gattin lebt' er i,n Glück
Und zeugte moderne Satiren.

Nie brauchte er wohl vor Llend und Not
Für seine Familie zu zittern;

Das Wirtschaftsgeld bezog die Nadame
von seinen — Gedankensxlittern.

Sein Mandeln und lsandeln brachte ihm Geld —
Daran war niemals zu zweifeln,

Und ging ihm der Geist bisweilen aus,

Dann lebt' er von — Druckfehlerteufeln.

Lr konnte dem treuen, geliebten N)eib
Die teuersten Aleider bieten,

Die ksüte bezahlte der Dichter allein
von seinen — Aasernenhofblüten.

Die Badereisen bestritt er leicht,

Lr drechselte Arabesken

Voll lvitz und bsumor aus der s)hantasie

Zu lustigen kfumoresken.

So lebten die beiden in Reichtum und Glanz,

Denn Gold ward sein goldenes Scherzen.

Und stand er auch nicht im Dichterhandbuch,

So ging's ihm nicht weiter zu Lferzen.

Und als er gestorben, da setzte man ihin
Aein Denkmal und ähnliche Sachen,

Doch konnten, wie er es sein Leben lang that,

Nun fröhliche Lrben noch lachen. Leo Heller.

— in diesen krystallenen Fluten, wie das Fischlein
xlätschern könnte!"
 
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