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Meggendorfers !)urnoristische Blätter.
chenk ein, trink aus, schenk wieder ein,
Laß Grämen jetzt und Grübeln!
Das Leben muß ertragen sein
Nit seinen tausend Uebeln.
Schon fiel aufs tsaupt uns Spätherbstreif,
Die Falten rücken dichter:
Stoß an, mein Freund, trink aus und pfeif
Auf jegliches Gelichter.
Nreundeslrost.
Das Schicksal hat uns arg gezaust
Mit allzu rauhen bfänden;
Ingrimmig ballten wir die Faust
Und konnten's doch nicht wenden.
Dft winkte uns ein Freudenschmaus,
Die Fiedel klang so heiter:
Da blies das Leid die Rerzen aus,
wir zogen hungrig weiter.
Hauchgleich verweht der süße wahn
Selbstloser Liebestreue;
Ls wird manch biederer Kumpan,
Zum Schuft voll kalter Schläue. —
Vergiß, was nimmer wiederkehrt,
was kommen soll, verachte;
Den ließ das Unglück unversehrt,
Der ins Gesicht ihm lachte.
wer weiß, wie kurz noch unsre Frist,
Drum laß sie uns auch nutzen.
Uns soll kein grauer Moralift
Das Restchen Freude stutzen.
Schenk ein, — trink aus, — schenk wieder ein,
wie viel der Sorgen kämen:
Lin Freundestrunk in altem wein
Scheucht Grübeln fort und Grämen!
Julius Bentzinger.
Der Zackfifch.
Vallgespräch.
Freundin: „Du hast in Deinem Medaillon ja zwei
Locken?"
Backfisch: „Die eine ist von meinem Sekundaner, die
andere von meinem Lieblingspudel."
„Fräulein, haben zehn Pferde Sie auch schon einmal nicht
wohin gebracht?"
ÄalanL.
Ungatant.
Richter (zur alten Iungfer, die mit der
Altersangabe zögert): „Sagen Sie es doch
endlich! wir sind ja auf hübfch viel
gefaßt!"
Aus dew Tagebuch eines
Schriststellers.
Freunde machen oft Bücher, Bücher
aber nicht Freunde.
NaLat.
— „Ihre erstgeborenen Töch-
ter, Frau Müller, sind
Zwillinge?"
— „Ach ja — ich habe gleich
zwei Aelteste."
schöne WorLe.
— „Dieses Fräulein Doktor Denk-
meyer philosophiert wie ge-
druckt."
— „Ia, neulich hat sie auf
der Soiree geschopen-
hauert, heute ge-
nietzscht."
Fräulein: „wieso finden Sie es natürlich,
daß meine Schwestern hübsch sind?"
kserr: „Döeil gnädigstes Fräulein mit
schönem Beispiel vorangehen!"
Äin lieber Neffe.
Spund: „wenn Du
Deine alte Tante
bcsuchst, und sie
anpumpen willst,
so muß Dir das
bei ihrer Schwer-
hörigkeit wohl
sehr peinlich sein,
nicht?I"
Bummel: „G nein!
Sie weiß ja immer
schon warum ich
kommel"
Meggendorfers !)urnoristische Blätter.
chenk ein, trink aus, schenk wieder ein,
Laß Grämen jetzt und Grübeln!
Das Leben muß ertragen sein
Nit seinen tausend Uebeln.
Schon fiel aufs tsaupt uns Spätherbstreif,
Die Falten rücken dichter:
Stoß an, mein Freund, trink aus und pfeif
Auf jegliches Gelichter.
Nreundeslrost.
Das Schicksal hat uns arg gezaust
Mit allzu rauhen bfänden;
Ingrimmig ballten wir die Faust
Und konnten's doch nicht wenden.
Dft winkte uns ein Freudenschmaus,
Die Fiedel klang so heiter:
Da blies das Leid die Rerzen aus,
wir zogen hungrig weiter.
Hauchgleich verweht der süße wahn
Selbstloser Liebestreue;
Ls wird manch biederer Kumpan,
Zum Schuft voll kalter Schläue. —
Vergiß, was nimmer wiederkehrt,
was kommen soll, verachte;
Den ließ das Unglück unversehrt,
Der ins Gesicht ihm lachte.
wer weiß, wie kurz noch unsre Frist,
Drum laß sie uns auch nutzen.
Uns soll kein grauer Moralift
Das Restchen Freude stutzen.
Schenk ein, — trink aus, — schenk wieder ein,
wie viel der Sorgen kämen:
Lin Freundestrunk in altem wein
Scheucht Grübeln fort und Grämen!
Julius Bentzinger.
Der Zackfifch.
Vallgespräch.
Freundin: „Du hast in Deinem Medaillon ja zwei
Locken?"
Backfisch: „Die eine ist von meinem Sekundaner, die
andere von meinem Lieblingspudel."
„Fräulein, haben zehn Pferde Sie auch schon einmal nicht
wohin gebracht?"
ÄalanL.
Ungatant.
Richter (zur alten Iungfer, die mit der
Altersangabe zögert): „Sagen Sie es doch
endlich! wir sind ja auf hübfch viel
gefaßt!"
Aus dew Tagebuch eines
Schriststellers.
Freunde machen oft Bücher, Bücher
aber nicht Freunde.
NaLat.
— „Ihre erstgeborenen Töch-
ter, Frau Müller, sind
Zwillinge?"
— „Ach ja — ich habe gleich
zwei Aelteste."
schöne WorLe.
— „Dieses Fräulein Doktor Denk-
meyer philosophiert wie ge-
druckt."
— „Ia, neulich hat sie auf
der Soiree geschopen-
hauert, heute ge-
nietzscht."
Fräulein: „wieso finden Sie es natürlich,
daß meine Schwestern hübsch sind?"
kserr: „Döeil gnädigstes Fräulein mit
schönem Beispiel vorangehen!"
Äin lieber Neffe.
Spund: „wenn Du
Deine alte Tante
bcsuchst, und sie
anpumpen willst,
so muß Dir das
bei ihrer Schwer-
hörigkeit wohl
sehr peinlich sein,
nicht?I"
Bummel: „G nein!
Sie weiß ja immer
schon warum ich
kommel"