Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 45.1901 (Nr. 536-548)

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.16555#0156
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Meggendorfers Hurnoristische Blätter.



du's durchaus willst," lallte er, und schwankte 'nüber zum
Friseur. Dort ward er in den Stuhl gedrückt, wo er mild-
lächelnd eingenickt. Dann ging es hurtig: ritze, ratze, bald
glich sein Schädel einer Glatze. Laut schrie er, als er fich
bespiegelt: „Verdammtl du hast mich ja ge —igeltl Und bei
der Aälte jetzt, o Lsimmel l Ich morde dich, du Seifenlümmell"
Zu kjaus sprach Simson ernst und dumpf: „Dein, Rabenweib,
ist der Triumph! Mit dieser Glatze, o die Schandel bin ich
blamiert im ganzen Lande." Als dann herniedersank die Nacht,
hat er sich schweigend aufgemacht und hin zu dem philister-
land, den schweren schwanken Schritt gewandt. Schon sah er
dunkel vor sich ragen die Lsalle, drin bei Nacht stets lagen

tausend philister auf der wacht. „ksalt!" sprach er, „hier sei
es vollbrachtl" Rings schnarchte fest das ganze Aorps, leis
stieg er bis ins Dach empor. Am Mittelbalken hing er drauf
sich an den ksosenträgern auf. Doch weh l wer hätte das gedacht:
Das ganze kfolzgebäude krachtl Längst alt und morsch, war's
nicht gefaßt auf eine so gewicht'ge Last. !Nit einem donner-
gleichen Rrach zusammen brach das Riesendach, und drunter
lagen all die feschen philister gleich geprellten Fröschen. — —
Das war der Ausgang dieses kseldenl lvas soll ich weiter
noch vermelden? Die Thräne, die der Schmerz entpreßte, tropft
wehmutsvoll mir auf die Weste. verehrte Leser, Herrn und
Damen, hier hat der Sang ein Lndel Amenl
 
Annotationen