Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst (47.1901 (Nr. 562-574))

eg g e n o rfe r s If» u in o r i st i s ch e Biälter.

Gheleiden unlcr Tieren.

- „Nun, Sultan, was ist denn mit Dir, Du wirst ja, seit Du verheiratet bist, von
Tag zu Tag magerer?"

— „Ia, das sind leider die unangenehmen Folgen der Livilisation. Meine Frau wurde
ja in einer Menagerie großgezogen und sührt den Lsaushalt, wie sie ihn gelernt.
Da kannst Du Dir denken, wie einem zu Mute ist, wenn man täglich nur
zwei Rationen von je drei jchund chleisch erhält und alle drei Tage einen
Fasttag hat."

Verfämnt.

*Mch steh' vor Dir — und kann
^ nicht scherzen,

!Die ich es gestern noch gethan —

Du blickst mit Deinen dunklen 5ternen
Mich halb erschreckt — halb sragend an.

Tin kveh' saßt mich .. ich möchte weinen ..
verträumt — verscherzt mein junges

Glück! . .

N?as ich auch heute sagen wollte,

Das ,Gesterrll bringt kein Gott zurück.

bseut' steh' ich vor Dir als ein Fremder,

Als hätt' ich niemals Dich gekannt . .

Das macht der schmale gold'ne Streisen,

Der Streifen dort — an Deiner chand ....

Ernst Staus.

Ral.

^A»ingt Dein Freund ein lustig Lied,

?timme sröhlich ein,

Trinke mit ihm, wenn er trinkt,

Goldnen Wein vom Rhein,

Aber, liebt ein Weib er, laß

Lieben ihn allein! „ ^

E. Sch.

Schnöder Äigennuh und Sirafe.

Unbedacht.

Tochter des chauses tzum jungen Schriftsteller): „Gestern habe ich Ihre ganzen Gedichte
durchgelesen, therr Federl!"

Mutter (stoiz): „Dw hat 'ne Natur, was?"

Äin „Äifenbabnradler".

— „Ti, llserr sdrosessor, Sie haben heute wohl cine kleine.Radto ur vor ?
- „woraus schließen Sie das?"

— „Na, Sie haben ja den Fahrtenxlan in der Tasche!"

Schneidig.

— „5o, ^ie glauben, daß der Ravallerieleutnant v. ^ und die reiche Rommerzien-

ratstochter einmal ein harmonisches s)aar geben werden?"

— „Gewiß, er kann mit dem Säbel und sie mit den Noneten rasseln!"