)Zefriedigendes ResulLat.
tiger A I e b-t5toff für mich wer'n!"
noch hatte der kommandierende General, der dem hohen Gast zu
Lhren heute das Detachement selbst besehligte, noch nicht einmal
alle Truxpen eingesetzt. Die Reserve-Brigade hatte ihre Gewehre
noch zusammengesetzt und wartete des Augenblicks, in dem sie
aus direkten Befehl Sr. Txcellenz in den Ramps eingreisen sollte.
Und endlich kam die große Minute. INit verhängten
Zügeln kam ein Generalstabsosffzier herangesprengt und über-
brachte den Besehl, sosort aus dem kürzesten U)ege zur Er-
sassung des seindlichen linken Flügels vorzurücken. Die Schläser
sprangen in die ksöhe, die Rommandos ertönten und gleich
daraus trat die Brigade an. An der -pitze seiner Truppen
ritt der kscrr General ncit seinem Adjutanten, um den kür-
zesten weg sür den Bormarsch ausfindig zu inachen. R)ie so
manchem schlug auch ihm das kserz am heutigen Tage etwas
höher, denn wenn er auch den kBunjch hatte, Divisionär zu
werden, so wutzte er nicht, ob sein Wunsch in Trsüllung gehen
würde, sintemalen die Borgesetzten und die klnteraebenen über
ein und dieselbe xrache häufig qanz verschiedene Ansichten haben.
Aber noch gab er sich nicht für verloren. Gelang es ihm heute,
rechtzeitiq mit seiner Brigade in das Gesecht einzugreisen und
dadurch einen Sieg herbeizusühren, so stand ihm — wie es in
den Rriegsartikeln heitzt — nach kllastgabe seiner Besähigungen
der U)eg zu den höchsten Threnstellen im kseere offen. Er
wollte seine Sache gut machen, und das, was ein General sich
vornimmt, pflegt er in den meisten Fällen auch durchzuführen.
Aus einer kleinen Anhöhe machte der Berr General Halt
und sah sich sorschend um. „6m hm," sagte er endlich, „es
scheint mir nicht nur das Bequemste, sondern
bei weitem auch das Nächste zu sein, wenn
wir hier querseldein gehen." Und mit der
ausgestreckten Rechten wies er aus einen
Acker, der sich in endloser Länge und Breite
vor ihm ausdehnte.
Der Adjutant war ganz derselben An-
sicht, aber dennoch widersprach er: „kserr
General, ich glaube nicht, daß wir das Feld
betreten dürsen; es scheint bestellt zu sein,
wenigstens sind Strohwische angebracht."
Oas wußte der General genau so gut,
wie sein Adjutant; aber es wollte ihm absolut
nicht in den Sinn, daß er den Acker, der
ihm so schön bequem lag, nicht betreten sollte.
So that er denn, als erzählte ihm der Ad-
jutant die größte aller Neuigkeiten und an
die letzte Bemerkung seines Begleiters an-
knüpsend fragte er: „N)o sind Strohwische?
Ich sehe keine!"
Und er sah auch wirklich keine, denn
er blickte absichtlich überall hin, nur nicht
dahin, wo die lVahrzeichen aufgestellt waren.
„Ich sehe nichts," wiederholte der
General nach einer kleinen j)ause, „und
wenn schon ^— ich gehe über das Feld."
Der Adjutant räusperte sich mit jener
Bescheidenheit, die einem Untergebenen
in der Nähe des Vorgesetzten wohl ansteht:
„Die Sache kann unter Umständen sehr viel
Geld kosten, cherr General."
Unwillig drehte sich der Vorgesetzte
aus seinem pserde um. „Bezahlen Sie
denn etwa die Strafe oder bezahle ich sie?"
fragte er. „Trstens ist noch gar nicht gesagt, daß wir wirklich
Flurschaden machen, denn, wie gesagt, ich sehe keine Stroh-
wische, und wenn schon — es ist besser, ich bezahle aus eigener
Tasche ein Goldstück, als daß ich mir hinterher bei der Kritik
sagen lassen muß, ich wäre zu spät gekommen."
„Daß die Sache mit einem einzigen Goldstück abgethan ist,
möchte ich bezweiseln," dachte der Adjutant, aber er hütete sich,
etwas zu sagen, denn er sah, daß sein Brotherr sich nicht in
der besten Laune befand: der kämpste mit sich selbst einen
schweren Ramps, ob er das verbotene Gelände betreten solle
oder nicht — aber schließlich stegte doch die ksoffnung: dadurch
dem Gegner unvermutet schnell in die Flanke zu sahren. So
wartete er, bis die Spitze seiner Brigade in Sicht kam, dann
ries er stolz: „Mir nach!" und wenig später besanden sich die
beiden Regimenter auf verbotenem Grund und Boden.
„Lin wahres Glück, daß wir von unserem General hier-
hergesührt sind," dachten die berittenen Gssiziere, „sonst würden
wir schön in den kVurstkessel kommen. Aber der General muß
ja wissen, was er thut."
Und der wußte das auch ganz genau: er hatte ein sehr
schlechtes Gewissen und die unangenehmc Lmpsindung, daß
verbotene lVege zwar manchmal sehr angenehm, aber immerhin
doch verboten seien. Und um so wenig wie möglich an das
Unrecht, das er beging, erinnert zu werden, sah er sich gar
nicht um, sondern blickte beständig aus seinen Sattelknops —
er wollte gar nicht sehen, wo er sich besand.
„lherr General — kserr Gencral!" erklang es da plötzlich
ganz laut.
tiger A I e b-t5toff für mich wer'n!"
noch hatte der kommandierende General, der dem hohen Gast zu
Lhren heute das Detachement selbst besehligte, noch nicht einmal
alle Truxpen eingesetzt. Die Reserve-Brigade hatte ihre Gewehre
noch zusammengesetzt und wartete des Augenblicks, in dem sie
aus direkten Befehl Sr. Txcellenz in den Ramps eingreisen sollte.
Und endlich kam die große Minute. INit verhängten
Zügeln kam ein Generalstabsosffzier herangesprengt und über-
brachte den Besehl, sosort aus dem kürzesten U)ege zur Er-
sassung des seindlichen linken Flügels vorzurücken. Die Schläser
sprangen in die ksöhe, die Rommandos ertönten und gleich
daraus trat die Brigade an. An der -pitze seiner Truppen
ritt der kscrr General ncit seinem Adjutanten, um den kür-
zesten weg sür den Bormarsch ausfindig zu inachen. R)ie so
manchem schlug auch ihm das kserz am heutigen Tage etwas
höher, denn wenn er auch den kBunjch hatte, Divisionär zu
werden, so wutzte er nicht, ob sein Wunsch in Trsüllung gehen
würde, sintemalen die Borgesetzten und die klnteraebenen über
ein und dieselbe xrache häufig qanz verschiedene Ansichten haben.
Aber noch gab er sich nicht für verloren. Gelang es ihm heute,
rechtzeitiq mit seiner Brigade in das Gesecht einzugreisen und
dadurch einen Sieg herbeizusühren, so stand ihm — wie es in
den Rriegsartikeln heitzt — nach kllastgabe seiner Besähigungen
der U)eg zu den höchsten Threnstellen im kseere offen. Er
wollte seine Sache gut machen, und das, was ein General sich
vornimmt, pflegt er in den meisten Fällen auch durchzuführen.
Aus einer kleinen Anhöhe machte der Berr General Halt
und sah sich sorschend um. „6m hm," sagte er endlich, „es
scheint mir nicht nur das Bequemste, sondern
bei weitem auch das Nächste zu sein, wenn
wir hier querseldein gehen." Und mit der
ausgestreckten Rechten wies er aus einen
Acker, der sich in endloser Länge und Breite
vor ihm ausdehnte.
Der Adjutant war ganz derselben An-
sicht, aber dennoch widersprach er: „kserr
General, ich glaube nicht, daß wir das Feld
betreten dürsen; es scheint bestellt zu sein,
wenigstens sind Strohwische angebracht."
Oas wußte der General genau so gut,
wie sein Adjutant; aber es wollte ihm absolut
nicht in den Sinn, daß er den Acker, der
ihm so schön bequem lag, nicht betreten sollte.
So that er denn, als erzählte ihm der Ad-
jutant die größte aller Neuigkeiten und an
die letzte Bemerkung seines Begleiters an-
knüpsend fragte er: „N)o sind Strohwische?
Ich sehe keine!"
Und er sah auch wirklich keine, denn
er blickte absichtlich überall hin, nur nicht
dahin, wo die lVahrzeichen aufgestellt waren.
„Ich sehe nichts," wiederholte der
General nach einer kleinen j)ause, „und
wenn schon ^— ich gehe über das Feld."
Der Adjutant räusperte sich mit jener
Bescheidenheit, die einem Untergebenen
in der Nähe des Vorgesetzten wohl ansteht:
„Die Sache kann unter Umständen sehr viel
Geld kosten, cherr General."
Unwillig drehte sich der Vorgesetzte
aus seinem pserde um. „Bezahlen Sie
denn etwa die Strafe oder bezahle ich sie?"
fragte er. „Trstens ist noch gar nicht gesagt, daß wir wirklich
Flurschaden machen, denn, wie gesagt, ich sehe keine Stroh-
wische, und wenn schon — es ist besser, ich bezahle aus eigener
Tasche ein Goldstück, als daß ich mir hinterher bei der Kritik
sagen lassen muß, ich wäre zu spät gekommen."
„Daß die Sache mit einem einzigen Goldstück abgethan ist,
möchte ich bezweiseln," dachte der Adjutant, aber er hütete sich,
etwas zu sagen, denn er sah, daß sein Brotherr sich nicht in
der besten Laune befand: der kämpste mit sich selbst einen
schweren Ramps, ob er das verbotene Gelände betreten solle
oder nicht — aber schließlich stegte doch die ksoffnung: dadurch
dem Gegner unvermutet schnell in die Flanke zu sahren. So
wartete er, bis die Spitze seiner Brigade in Sicht kam, dann
ries er stolz: „Mir nach!" und wenig später besanden sich die
beiden Regimenter auf verbotenem Grund und Boden.
„Lin wahres Glück, daß wir von unserem General hier-
hergesührt sind," dachten die berittenen Gssiziere, „sonst würden
wir schön in den kVurstkessel kommen. Aber der General muß
ja wissen, was er thut."
Und der wußte das auch ganz genau: er hatte ein sehr
schlechtes Gewissen und die unangenehmc Lmpsindung, daß
verbotene lVege zwar manchmal sehr angenehm, aber immerhin
doch verboten seien. Und um so wenig wie möglich an das
Unrecht, das er beging, erinnert zu werden, sah er sich gar
nicht um, sondern blickte beständig aus seinen Sattelknops —
er wollte gar nicht sehen, wo er sich besand.
„lherr General — kserr Gencral!" erklang es da plötzlich
ganz laut.