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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 47.1901 (Nr. 562-574)

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https://doi.org/10.11588/diglit.16557#0094
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Struwwetpeter für große Kinöer.

Aocherl*) ruhig am Fenster stand,
Lachte kreuzfide! und heiter
lNit 'nem strammen schweren Reiter.
Aindermädchen war verschwunden,
k)at das Iüngste festgebunden
In sein Rinderwägelein,

Ging dann fort und ließ es schrei'n.
Fritzel hatte sich verkrochen.
was der fchlimme Bub' verbrochen,
wurde bald der Mutter klar,

Als sie drin im Zimmer war.

Ach, sie wurde blaß und blasser.
Alles schwamm in tiefem wasser.
Fritzel hatt' von ungefähr
Alarmiert die Feuerwehr.

Diese, um nicht umzuwenden
Thatenlos, mit leeren Lfänden,


Die Radelmutler.

^Oinder!" sprach die Frau Mama,
„Ich muß radeln, ihr bleibt da.
5eid hübsch ordentlich und fromm,
Bis nach Lfaus ich wieder komm'.
Und vor allem, chritz, mein 5ohn,
Laß mir steh'n das Telephon l
Denn die hohe polizei
Aommt fonst gar geschwind herbei
Und sie steckt Dich gleich ins Loch.
wart' nur, Du bereust es noch.

lNutter radelt fori — und schon
Steht der Fritz am Telephon.

Vhne wahl und ohne Aummer
Ruft er irgend eine Nummer — — —
Als die Nutter kam nach k)aus',

Sah die Bude traurig aus:

Suppe, Braten angebrannt;

That mit reichen wasiermengen
Den Salon ergiebig sprengen;

Denn sie ist es fo gewohnt,

Daß sie keine lNöbel schont.
Weinend stand die lNutter da,

Als fie dieses Schauspiel sah.

Die lNoral von der Geschicht'? ^
usfrau, lNutter — radle nicht

O- Jegerl.

>) Köchin.
 
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