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https://doi.org/10.11588/diglit.16557#0115
Meggendorfers Hnmorislische Blätter.
I !
^»^'u dem weisen lNusti Nohamed kam der junge Losta
Abdullah mit bleichem Angesicht, trübem Auge und
^ müdem Schritt.
^^ „Die Leute sagen," so begann er traurig, ,Du seiest
ein kluger tNann und um weisen Rat nie verlegen. Nun, so hilfmir l"
„Rede, was bedrückt Dich, mein
5ohn I"
„wisse, daß das ganze Lrden-
rund mir ein Greuel ist, seit
ich geliebt habe. Zuerst ent-
zündeten die Gefühle meines
bserzens sich bei dem Anblick
eines tNädchens mit Augen —
blau wie Vergißmeinnicht,
lVangen — rosig wie die
Blüten von Schiras,
Lipxen —voll und süß
wie reise Rirschen.
eines Norgens vernahm ich, daß sie dein reichen Theehändler
im Bazar, der ihr Großvater sein könnte, versxrochen worden
war, und seitdem hasse ich auch das Tierreich, an das die
tNerkmale ihrer Schönheit mich erinnerten" ....
„Du bist ein konsequenter Nann. Rede weiter!"
„Trotz dieser schlimmen Lrfahrungen, weideten sich meine
Augen bald an den Reizen eines dritten lNädchens mit herr-
lichem Lockengold, mit Augen — klar wie der blaue chauch einer
Damascenerklinge, Formen sest wie INarmorstein. Auch bei ihr
zog ich den kürzeren, und seitdem ist mir, wie gesagt, die ganze
Schöpsung ein Greuel. . . . Gibt es ein Nittel, mich von
dieser pessimistisch-melancholischen Stimmung zu besreien?"
„lchn l" erwiderte der lNusti mit nachdenklicher Niene. „Ls
gibt ein solches i Gehe hin und suche ein Mesen, an dem
Du lNerkmale aus allen drei Naturreichen entdeckst!"
Aber ich bin arm, ihr vater
gab sie einem andern, und
seitdemhasse ich das Pflanzen-
reich, aus dem sie die Attribute
ihrerSchönheit entlehnte". . .
„ksm, rede weiter!"
„Nur wenige Monden
gingen ins Land, da ent-
zündeten sich die Gesühle
meines kserzens bei dem An-
blick eines andern Nädchens
nit Locken — schwarz wie
Rabenfedern, mit Lixxen —
rot wie Ldelkorallen, und
mit einem 5chwanenhals.
Ich glaubte erst, sie würde
mein Meib werden, docb
I !
^»^'u dem weisen lNusti Nohamed kam der junge Losta
Abdullah mit bleichem Angesicht, trübem Auge und
^ müdem Schritt.
^^ „Die Leute sagen," so begann er traurig, ,Du seiest
ein kluger tNann und um weisen Rat nie verlegen. Nun, so hilfmir l"
„Rede, was bedrückt Dich, mein
5ohn I"
„wisse, daß das ganze Lrden-
rund mir ein Greuel ist, seit
ich geliebt habe. Zuerst ent-
zündeten die Gefühle meines
bserzens sich bei dem Anblick
eines tNädchens mit Augen —
blau wie Vergißmeinnicht,
lVangen — rosig wie die
Blüten von Schiras,
Lipxen —voll und süß
wie reise Rirschen.
eines Norgens vernahm ich, daß sie dein reichen Theehändler
im Bazar, der ihr Großvater sein könnte, versxrochen worden
war, und seitdem hasse ich auch das Tierreich, an das die
tNerkmale ihrer Schönheit mich erinnerten" ....
„Du bist ein konsequenter Nann. Rede weiter!"
„Trotz dieser schlimmen Lrfahrungen, weideten sich meine
Augen bald an den Reizen eines dritten lNädchens mit herr-
lichem Lockengold, mit Augen — klar wie der blaue chauch einer
Damascenerklinge, Formen sest wie INarmorstein. Auch bei ihr
zog ich den kürzeren, und seitdem ist mir, wie gesagt, die ganze
Schöpsung ein Greuel. . . . Gibt es ein Nittel, mich von
dieser pessimistisch-melancholischen Stimmung zu besreien?"
„lchn l" erwiderte der lNusti mit nachdenklicher Niene. „Ls
gibt ein solches i Gehe hin und suche ein Mesen, an dem
Du lNerkmale aus allen drei Naturreichen entdeckst!"
Aber ich bin arm, ihr vater
gab sie einem andern, und
seitdemhasse ich das Pflanzen-
reich, aus dem sie die Attribute
ihrerSchönheit entlehnte". . .
„ksm, rede weiter!"
„Nur wenige Monden
gingen ins Land, da ent-
zündeten sich die Gesühle
meines kserzens bei dem An-
blick eines andern Nädchens
nit Locken — schwarz wie
Rabenfedern, mit Lixxen —
rot wie Ldelkorallen, und
mit einem 5chwanenhals.
Ich glaubte erst, sie würde
mein Meib werden, docb