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Lothar Meggendorfers humoristische Blätter — 11.1892 (Nr. 92-104)

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https://doi.org/10.11588/diglit.26547#0028
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22

L. IN e g g en d o r fe r s bfumoristische Blätter.

Lonntugsruhe.

entlang und ösfnet den Lisschrank. A)as künnnert sie's,
daß die Crine in der Kiiche über den Netzger sä)impft,
der den Braten noch immer nicht gebracht hat! T>a in
der untersten Abteilung liegt der Rüdesheimer, sie kann
ihn im Tunkeln greisen. Tie Hlasche abzutroeknen, daran
denkt sie gar nicht, nur schnell ins Alohnzimmer, damit
;)apa nicht die Geduld verliert.

^rau Ausanna steht neben ihrem Manne und bereitet
ihn einstweilen aus die ungesähre Hohe der Ansstattungs-
kosteir vor; da sieht sie Hilde eintreten und erstarrt wie
Lots A)eib zur Zalz — saule paßt nicht, sagen wir also:
zum Salzkegel. „Akein Eott! Aind, was hast Tu denn
gemacht? Sieh' doch nur Tein neues Aleid an." Hilde
stutzt, sieht hin und erstarrt ebensalls, aber zur Aucker-
puppe, wie dies bei einer Braut nicht anders sein kann.
tlnd in der Chat! was von der Klasche auf ihr Aleid
herabträufelt, ist ein Gemisch aus eitel Aucker, Aahne
und Liern. „Tie Crömetorte!" schreit sie auf und stürzi
hinaus.

2a, es ist die Crömetorte, die sie zur Keier ihrer
bevorstehenden Verlobung gestern eigenhändig angefertigt
hat, um ihrem Bräutigam, der nach Lrhalt des elierlichen
Iaworts doch natürlich znm Lssen dablieb, mit einer
ihrer hausfräulichen Aünste aufzuwarten. 2n die obere
Abteilung des Lisschranks wurde sie gestellt, von der
erbosten o.rine schief gerüttelt, und da das gestrige Lis
über Nacht geschmolzen war und der Aonntagsruhe wegen
kein neues gelicfert werden konnte, ist es über die unten-
liegenden Weinslaschen herabgeflossen. Ter innere Lis-
schrank klebt nur so, die süße Achüssel ist hin, einfach
hin, und das Aleid erst recht.

„Auch noch Thränen!" brummt der Herr Atadtrat,
als Hilde weinend den Aachverhalt berichtet, und cr
entkorkt die verhängnisvolle Klasche selbst, denn die Akutter
muß doch dem armen Ting ein anderes Aleid heraus-
suchen helsen. Ganz lauwarm ist der A)ein, kaum zu
genießeu. And die Atzel! Halb zehn ist's schon, um
zehn beginnt die Aonntagsruhe auch fiir den Kriseur,
und kahlköpsig empfängt man doch keinen Kreier.

Aasch entschlossen geht er hinaus, die Crine znm
Krisenr zu schicken. Tie schwört hoch und heilig, nicht
aus der Ai'iche abkommen zu können, als sie aber hört,
daß sie auch znm Aonditor gehen und zur Beruhigung
des Hräuleins eiue Corte bestellen soll, entfleucht sie sosort.
Tes Aouditors Bursthe ist nämlich ihr Lchatz, mit dem
sie noch keinen Aachmittagsspaziergang verabredet hat.

Anterwegs tri'sst sie ihn; er hat sich gerade rasieren
lasscn und zwar ausnahmsweise in einem seinen Ra- und
Krisiersalon, demselbcn, dem Crine zusteuert. Ter „süße
Heinrich" kommt sich infolge dessen sehr sein vor, ver-
spricht aber, obglcich widerstrebend, die Corte zu bringen,
denn es ist zweiselhaft, ob der Auftrag noch vor Beginn
der Aonntagsruhe ausgeführt werden kann.

Tann eilt das Nädchen zum Kriseur. Tas Tokal
ist überfüllt von Tenten, die rasch noch rasiert sein wollcn.
Vor dem hintersten Apiegel sitz-t ein Herr, der trotz des
iibergehängten ^ri'siermantels als Polizeilientenant kennt-
lich ist. Ter Geschästsinhaber, der ihm die Haare
kräuselt, zuckt bei Lrinens Hrage nach des Ztadtrats Atzel
bedauernd die Achseln. „Zie sehen, ich habe alle Bände
voll zu thun, liebes Aind. Morgen schicke ich das Cour-
chen zeitig hinüber; es ist noch nicht fertig, und der Herr
Polizeilientenant "

„Iuerst müssen Tie niich bedienen," fällt ihm dieser
ins A)ort. „Hätten übcrhaupt vorhin den struppigen
Iuckerkneter abweisen sollen; eine geschlagene Viertel-
stunde mußte ich warten, bis Aie den Akenschen geschabt
hatten."

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Intllrvivvbrs obno Osränsok 25 51k,
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/bi jock. 5Vab'o 25 Natronon xratis.

— paokun^ nmsonsb Urvisiistoii

^sesn 50 Uk,-51arkon.

^Ur jecke V/aise übornobme icb
vollo >6 labro Oarantio.

Qeong Knoolr,

t»«^»t8el>«; VVr>tt«;»tr>1»r1Ir.
gorlin 8. 12, i^risckriokstr. 212.
 
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