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Lothar Meggendorfers humoristische Blätter — 11.1892 (Nr. 92-104)

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https://doi.org/10.11588/diglit.26547#0085
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L. Meggendorfers ^umoristische Blätter.

,Oer rntereffanle ^sund.

Ls inuß doch ein Niesengeschlecht gewesen
sein, das solche Zahnbürsten gebrauchte.
--

(Z»e- ankensplittrr.

Velohnung.

uf dem goldnen Riesenthrone,

Der beschlagen mit Demanten
Und geziert mit Schnitzereien
Aus dem Zahn des Llefanten,

^>aß der Uönig aller Uön'ge:
Maharadscha, saß und hörte,
U)ie geziemend ihn mit Liedern
Zeder von drei ^ängern ehrte.

Als sie schwiegen, sprach der Rönig:
„Don Luch dreien eine Gabe
Nllähl' ein Zeder, die die beste
Zhm erscheint von aller chabe,

Zhm erscheint von allem Gute,

Das im chchatzhaus mir verschlossen
Ullird gehütet von den Nllächtern!"
Und der erste sprach entschlossen:

„N)olle, großer Maharadscha,

Deine Gnade mir gewähren,

Lin Uameel, ein starkes Lasttier
Ganz mit Silber zu beschweren!

Und der zweite: „Ulaharadscha,
chöchster cherrscher aller Lürsten,

Tilge meine Schulden! Nicht mehr
Nluß ich hungern dann und dürsten!"

Doch der dritte: „Nichts von allem
Diesen soll zu Teil mir werden,

Deine Gunst allein, o Lserrscher,
Ulacht zum Reichsten rnich auf Lrden!"

Allen ward, was sie gebeten . . .

Als Finanzminister lebte
Aber jener dritte lange,

Meil er — nichtnachGoldestrebte'

lver auf den Schuh inehr hält, als auf den
Fnß, der hat init Recht chühneraugen. G. s.
 
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