L. IN e g g e n d o r f e r s ^ urnoristische Blätter.
99
Der Radi von Kahira.
Ueserviert.
Backfil ch (in der Tnnzstunde zu ihrein Tänzer): „Daß 5ie inich lieben
glauhe ich recht gerne, aber ich inöchte init meinenr Iawor
doch noch so lange zurückhalten, bis ich meinen Gesichtskreii
durch eiuen Ball geniigend erweitert habe."
Deiner weisen, sondern deshalb,
ttleil der 5tein, uin den sich's handelt,
Liner cherde von Kainelen
Zur Beförderung bediirftel"
„Siehst Du, Thorl" spricht drauf der Aadi,
„Lr, der große, stumine Zeuge,
Dessen ebeu Du noch lachtest,
Siehst Du, er hat schon gesprochen
Und Dein Schandwerk liegt zu Tag.
Denn wenn nichts d'ran wär' geschehen,
IVie dann wär' des Steines Größe,
5eine Schwere Dir bekanut!
Daruin wirst Uu sonder Iaudern
Zadig nach Gebiihr bezahlen.
thundert weitre aber seien
Des Gerichtsherrn Strafgewinn I"
llnterossizier: „Der llerl sieht saktisch aus, wie'n
Halbwilder; Er hat wohl diese llacht wieder 'mal vom
Livilleben geträumt, he?"
Zer NrLllcwtschlnrlck. .
„Lieh nur, lllbert, dieser prächtige Brillantschmuck,"
sagte Krau Lmma zu ihrem Katten, als sie jüngst die
Kewerbe-llusstellung in B. besuchten. „Ach, wer sich
doch eine solche Herrlichkeit zulegen könnte! Dieses Keuer,
diese wundervolle Kassung . . ." —
„llun, es ist gar nicht so unntöglich, daß Dn Ligen-
tümerin dieses Bchmuckes wirst," meinte lllbert lächelnd.
„llch, scherze doch nicht so grausam! Die Brillanten
kosten ja s0,000 Mark."
„llun, kausen will ich ihn auch nicht, aber er bildet den
Hauptgewinn der llusstellungs-Lotterie, und, aus T>ein
Klück banend, habe ich ein Loos sür Tich gekaust."
„Ach, wie gut Tu bist. lllso meinst Tu wirklich . . .?"
„Nan kann nicht wissen. Iemand muß doch den
Ichmnck gewinnen."
§rau Lmma betrachtete jetzt das Geschmeide mit
noch lebhasterem Interesse, und sast kam es ihr vor, als
besäße sie schon ein gewisses llnrecht daraus.
„Weißt Tu, lllbert," sagte sie am solgenden Tage
beim Krühstückskassee, „wenn ich den Brillantschmuck
gewinne . . ."
„Ich möchte Tir raten, Tich nicht allzu sehr mit
diesem Kedanken zu beschästigen," warf ihr Gatte ein.
„llber ich darf doch hoffen, Tu hast es ja selbst
gesagt."
„9 gewiß, hofsen darfst Tn."
„lllso angenommen, daß ich das Tlück hätte, den
Bchmuck zu gewinnen — weißt Tu, was ich dann damit
machen würde?"
„llun?"
„Ich würde ihn behalten. llnter keinen llmständen
dürste er verkauft werden."
„llber liebes llind, was solltest Tu denn mit dem
kostbaren Bchmuck ansangen?"
„Ich würde ihn natiirlich tragen. Gder glaubst Tu,
er wäre zu strahlend sür mich?"
ckasernenbosötr'lte.
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Der Radi von Kahira.
Ueserviert.
Backfil ch (in der Tnnzstunde zu ihrein Tänzer): „Daß 5ie inich lieben
glauhe ich recht gerne, aber ich inöchte init meinenr Iawor
doch noch so lange zurückhalten, bis ich meinen Gesichtskreii
durch eiuen Ball geniigend erweitert habe."
Deiner weisen, sondern deshalb,
ttleil der 5tein, uin den sich's handelt,
Liner cherde von Kainelen
Zur Beförderung bediirftel"
„Siehst Du, Thorl" spricht drauf der Aadi,
„Lr, der große, stumine Zeuge,
Dessen ebeu Du noch lachtest,
Siehst Du, er hat schon gesprochen
Und Dein Schandwerk liegt zu Tag.
Denn wenn nichts d'ran wär' geschehen,
IVie dann wär' des Steines Größe,
5eine Schwere Dir bekanut!
Daruin wirst Uu sonder Iaudern
Zadig nach Gebiihr bezahlen.
thundert weitre aber seien
Des Gerichtsherrn Strafgewinn I"
llnterossizier: „Der llerl sieht saktisch aus, wie'n
Halbwilder; Er hat wohl diese llacht wieder 'mal vom
Livilleben geträumt, he?"
Zer NrLllcwtschlnrlck. .
„Lieh nur, lllbert, dieser prächtige Brillantschmuck,"
sagte Krau Lmma zu ihrem Katten, als sie jüngst die
Kewerbe-llusstellung in B. besuchten. „Ach, wer sich
doch eine solche Herrlichkeit zulegen könnte! Dieses Keuer,
diese wundervolle Kassung . . ." —
„llun, es ist gar nicht so unntöglich, daß Dn Ligen-
tümerin dieses Bchmuckes wirst," meinte lllbert lächelnd.
„llch, scherze doch nicht so grausam! Die Brillanten
kosten ja s0,000 Mark."
„llun, kausen will ich ihn auch nicht, aber er bildet den
Hauptgewinn der llusstellungs-Lotterie, und, aus T>ein
Klück banend, habe ich ein Loos sür Tich gekaust."
„Ach, wie gut Tu bist. lllso meinst Tu wirklich . . .?"
„Nan kann nicht wissen. Iemand muß doch den
Ichmnck gewinnen."
§rau Lmma betrachtete jetzt das Geschmeide mit
noch lebhasterem Interesse, und sast kam es ihr vor, als
besäße sie schon ein gewisses llnrecht daraus.
„Weißt Tu, lllbert," sagte sie am solgenden Tage
beim Krühstückskassee, „wenn ich den Brillantschmuck
gewinne . . ."
„Ich möchte Tir raten, Tich nicht allzu sehr mit
diesem Kedanken zu beschästigen," warf ihr Gatte ein.
„llber ich darf doch hoffen, Tu hast es ja selbst
gesagt."
„9 gewiß, hofsen darfst Tn."
„lllso angenommen, daß ich das Tlück hätte, den
Bchmuck zu gewinnen — weißt Tu, was ich dann damit
machen würde?"
„llun?"
„Ich würde ihn behalten. llnter keinen llmständen
dürste er verkauft werden."
„llber liebes llind, was solltest Tu denn mit dem
kostbaren Bchmuck ansangen?"
„Ich würde ihn natiirlich tragen. Gder glaubst Tu,
er wäre zu strahlend sür mich?"
ckasernenbosötr'lte.