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Lothar Meggendorfers humoristische Blätter — 13.1893 (Nr. 118-130)

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https://doi.org/10.11588/diglit.20270#0016
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L. INeggendorfers l) u ni o ri st is ch e Blätter.

(Lin Acaterialist.

Vberst: „5ie sehen ja so strahlend ans, Iunge, als ob Sie
gerade cinem hnbschen Mädchen einen Uus; gegeben hätten!"

Mnsketier: „Das nichh therr Gberst, aber ich kam gerade an
der Menagekiichx vorbei — es giebt hente Speck
mit Lrbsenl"

6?>edankensplitter.

Nicht anf hohem Meer allein,

Auch zu Lande trifft es ein,

Daß das Rndern so geschwind
Nie befördern kann, wie — Wind!

Lin Mann ein Wort — ein Weib viele worte.

Daß jede Mutter ihr eigen Aind
Für das schönste hält, bedarf keiner Fragen;

Nur wird es die klnge Mntter nicht
Stets ihrein eigenen Rinde sagenl

Die Aleinheit dieser Tiere kann nian sich nicht groß genilg vorstellenl

N)er glaubt, daß er zu stillem Glück
Lin heinilich' Nest sich wo erkor,

Dein schwirren oft, inöcht' er d'rin rnh'n,

Lin Dutzend Mespen d'rans hcrvor!

Zcher^srage.

IDelches Tier sollte eigentlich am allerbesten sehen?

(i?vtz Udßn^ sjsia o^ aa siscn 'nv^

Das sonderbare Kind.

^unioreske von M. Tetzlaff.

ines der größeren Tageblätter einer snddoutschen Residenz
brachte in einer Sonnabendnuninier solgende, sett ge-
druckte Annonce:

„Für ein Rind, welches länft, wird eine gebildete jnnge
„Anfwärterin, resp. Gesellschafterin, bei sehr hoheni Gehalt
„gesncht. Nnr Danien init besserer Schnlbildnng und aus
„aiiständiger Familie wollen Bewerbnngen nnter W. 8. ^00
„in der Expedition dieser Zeitung unter genauer ?lngabe ihrer
„Verhältnisse nnd ihres Alters niederlegen."

Zllles, was sich auf weiblicher Seite für jung, gebildet und
anständig hielt nnd außerdcm daranf angewiesen war, Geld
zn verdienen, dann aber anch eine Anzahl jnnger Damen aus
besser situicrteii Rreisen, die plötzlich „Liebe zu den Uindern"
verspürten, hauptsächlich abcr sich ein größeres Taschengeld ver-
dienen wollten, boeilte sich, seine Adresse anf der Lxpedition der
bctreffenden Zoitnng niedorzulegen.

Das Fach in der Expedition für die mit IV. 8. versehenen
Adressen fiillte sich an dem betreffenden Tage schon kurz nach Tisch
ziemlich bis an den Rand mit Briefen in allen möglichen Farben
nnd Größen. Gegen Abond niußte der Lxpedient für die immer
noch eingehenden Adressen ein besondercs Fach etablieren.

II.

„Drelhiindertzwanzlg Stück, Ljerr Seeger!"

Mit diesen Ivorten betrat ein junger Illann des Ihauses
Iv. Seeger das jdrivat-Tomptoir seines Thefs.

„Gut — Sie können gehen."

„Dreihlindertzwanzigl Ist es möglich?! — Na — an die
Arbeit I"

„Isml hm!" brnmniclte er. „was sich doch Alles .jung'
nennt l — Da will ich schncll 'mal erst Alles iiber 25 Iahre
ansnierzcn und er warf dcn ganzen Ihanfen der über 25 Zahre
 
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