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Lothar Meggendorfers humoristische Blätter — 13.1893 (Nr. 118-130)

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https://doi.org/10.11588/diglit.20270#0035
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L. Meggendorsers Humoristische Blätter.

Zs

Theaterstücke.

Der perle wie de>n puren „INist"
Mird gleicher Beifall oft erschallen,
Nnd manches gute 5tiick, das ist —
Und manches schlechte — hat
gefallen.

Verschiedene Wertschährmg.

Professor: „Ich habe soeben
meine .MaldlandschafÜ beendet.
Wenn Sie niir einen Käufer zn-
schicken, zahle ich Ihncn die verab-
redete Provision. Der Preis ist
lo ooo Mark."

Uiinsthändlcr: „Linver-

standcn."

Prosessor: „Nestinen Sie die
'Waldlandschaft' und liängen 5ie
sts in mein Ziminer. Sollte ein
Uäus^r darnach sragen, so fichren
5ie ihn lünein."

Gemsim i „petzthabeich mein
Weinalde beendet, ich bitte uni Ihr
gutiges Urteil,"

min ^sskisor: ,Mein Liebcr, ich
„ sssts'uchtig ^ein, das ist eine
i^vuche Schmiererei. Setzen Sie
und sehen Sie, ob Sie die
ärhler nicht selbst lierausstnden."


Runsthändler: „!vie
gesagt, ich kann Ihnen kein
besseres Geinälde empfehlen,
als die ,lDaldlandschafll des
Professors X. Menn Sie
sich in sein Atelier bemühen
ivollen — —"

Millionär: „Gut,
werde ich hiugehen."

„Wirklich aus-
geßeichnet, serr aus-
geßeichuetl" Werde
ich Bild gleich init-
uehnieu, hier sind
loooo Mark."

Millionär: „B bitte, hicr ist es. —

Profess or: „Freue inich sehr, Sie zu treffen. Der Uiinsthändler
sagte niir, daß Sie ineine Winterlandschaft kaufen wollen —"
Millionär: „bfabe schon gekauftl"

Professor: „Aber Sie haben das Geinälde noch gar nicht
gesehen."

Äin Vesjlmist.

A. : „Gratnliere inir, Freund,
im wiinderschoneu Nouat
Mai werde ich heiraten l"

B. : „lfm, also Poesie und
jdrosa I"

Der kluge Karl.

Maina: „welchen Gulden
willst Du lieber, den
silberueu oder den xapie-
renen?"

Aarl: „Bitte Maina, ain
liebsten einen in den
anderen eingewickeltl"

Von ihrenr Ktandpunkt.

D ienstmäd ch en ldie vorige

Herrschaft schildernd): „ . . ss a
IInd A! les, 2llles

schließen s' ein, daß
man zu gar nichts ge-
langen kann, das inuß
einem doch . . ."

Dame: (die sie engagieren will):

„ . . . Das Lhrgefühl
verletzen, das begreife
ichl"

Dienstinädchen: „Nein,
abcr das Bleiben ver-
leidenl"

Kur^e Varaöel.

vater (zu seinein anf die Uni-
versität abgehenden Sohne):

„Nimin Dir den Fleiß der
Ameise zuin Vorbildel"
Der Sohn befolgte den Rat
seines vaters, nahm sich
die Ameise zuin vorbild
und that den ganzen
Minter nichts."

Auch ein Gruud.

„Warum heiratet der
Baron nur so schnell?,,
„Mahrscheinlich um
Zinsen bei den Gläubigern
zu sparenl"

Deszendeu^theorie.

elt war erst ein heißer Brei
Schwefelglnt nnd Schlacken,
Der sich später erst zuin Ei
Selbcr sesigcbacken.

Als dies kiihl ward, da entstnnd
Meer mit weiter Welle,

.Dessen dunkeltiefer Grund
Barg die erste Zelle.

Diese wuchs je mehr und mehr,
lvard zum Tanggewächse,

Die sich dann von ungefähr
Umgeformt zur Lchse.

Dieser ließ der bverdedrang
viel Getier cntschliipfen,

Auch Papa Grang-Utang
Thät in's Dasein hiipfen.

Und der junge Affe sprang
Tierisch durch das Leben,

Bis er einst auf lichtem lhang
Schaute eine Reben.

Als er diesen sich gewann,
ward er gleich gescheiter,

Trank sich einc Seele an —

Und der Mensch trank weitcr. u. Wiltsch

Ber^eihung.

Die Nachsicht kann Dich oft befreien ! Doch selten wird man Dir verzeihen
von des vergehens schwerem Bann I Liii Unrecht — das nian Dir gethan.
 
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