T. Meggendorfers l) u in c> risti s che Blätter.
53
Wo es fich siißer ruht.
1>ie Schlacht war ausgcschlagen
T>as Brachseld still innher —
Lin Reiterzug im Walde
Hielt bang und sorgcnschwer.
Ls knieten seine Gctrcucn
IIm ikn in tiefom Schmerz —
Ls klopfte den harten Rriegern
vor Iveh das stolze Iferz.
— Ilnd als durch Tauneumipfel
Der Illond ncchm seincn §auf —
Da schlug der Todeswunde
Die dunklen Angen anf.
— „lfebt inich auf's Schlachtros; wiodcr
Ihr u.euercn zumal
Ilnd fiihrt mich dort liinnnter
In's liebe Ifeimattstal.
— Dort liogt vcrsterkt in Bänmen
Tin altes graues Schloß,
Ivo ich die Erdenwonnen
5o grenzenlos gcnoß.
— Auf weichein Moos gebettet,
Die Stirne wundenrot,
Lag stuinm der junge Ijerzog
In heißer Todesnot.
— Das Feld dcr Lhre sauget
Illein junges warmes Blut-
Laßt mich dasteim nun stcrbcn,
Ivo es sich siißer rubt . . ."
— Sic führten ihn feuchten Blickes
Das Ifeimatststal entlang —
Ilnd schlnchzend scholl von obc»
Der Nachtigallen Sang.
— Sie füstrten ihn leise und zärtlich
llnd schüchtern trat das Roß,
Dem aus des Kampfes Ivcttern
Das Blnt vom Buge floß.
Das kjorn des Schloßwarts töntc
Ilnd aus dem Bogenthor
Trat schön, wie cine Rose,
Tin jungcs IDeib stervor.
— sjm wilden Aufschrci stiirzte
Dcn Schloßweg sie lstnab -
Ilud weineud wandtcn dic Rrieger
Die Blicke von ißr alr
— An ihrer Brust vcrsiegte
Des Iferzogs jungcs Blut
Tr war daheim gestorbcu,
Ivo es sich süßcr richt ....
F, H. Kaiivwsti.
Zerloöi.
Dame (>n dcr Loge z» dcr cinc» Nachl'ari»)
„Ivie gefällt Ihucn Lieuteuant
Schantzky?"
Rachbarin: „Ls gehtl"
D ame <z»r a»dcr» Nachl'arin): „IlndIhnen?"
2. Rachbarin: „Ls gicngl"
Unailgeuehine Verwcchstnug.
„Kiuder, ich hab' eine Idecl"
sagt Ijerr Ivalzl. „Ivir werden die
Illutter überraschen. Ich ">ache
schnell einen Thee, du, Pepi, holst
Apfelkuchcn, nnd wenn die Illutter
nach kjause kommt, findet sie den
Tisch schon gedeckt. Da wird sie
sich freuen!"
kjerr Ivalzl entwickelto nun im
vereino mit seinen Rindern cine
fiebeichafte Tfiätigkeit, und als die
Klingcl die Anknnft der Illuttcr
verküudete, war der Lisch wirklich
bereits gedeckt,
Ra, das ist 'mal eine ver-
nünftiae 7)dee gewcsen!" sagt Frau
Ivalzl. „Ilnd recht gut schmeckt
der Tcheel"
— Dcn ungestümen Knaben
Ifielt sie nüt zarter kjand —
Lin glücklich-bangcs Sehnen
Im schönen Aug' ihr stand.
— Der Reitertrupp kam nähcr ' . .
So kommt nicht geritten das Glückl
^ " fsen Fran umflorte
dcr frohe Blick.
Ls währt aber nicht lange, da
schreit der klciuc Ivilly auf: „INama
mir thnt der Bauch so weh l"
„Und mir auch — jetzt plötz-
lichl" sagt Pepi und eilt mit seinem
Brüdcrchen lfiuaus.
Frau Ivalzl sieht ihren 1II.inn,
bcdeutniigsvoll an.
„Die Itinder hätten keinen
Apfelkuchen csscn sollenl" meint
Iferr Ivalzl kleinlant, als er sich
plötzlich gezivuiigcn sieht, seineii
Kindern zn folgen.
Frau Ivalzl siht jetzt allein.
Bald aber macheii sich anch bei ihr
die Folgen des Theegennsses be-
merkbar. Sie eilt in die Küche
uud sieht die Theebüchse stehen.
,A>u hast doch nicht daraus
dcn Lhce gciionimeu?" frägt sie
ihron INann.
„Ra woraus deuu?" cr-
widert cr.
„Ach, lfimmel, nun find' ich
alles crklärlichl" sagt Frau Ivalzli
„da hab' ich ja die Sennesblätter
hinciugegcben. Dcr Lhee ist hier
im Porzellantopfc l"
I. Biunswick.
Aushcht.
„Rur noch vier Iahre Stiidium,
drci Iahrc assisticren und zwei
"siahre praxis, daun heirate ich
D i ch l"
(Silyige Sorgc.
wosscr zielii)' „Ulein Gott, 5ie ver-
derbcn mirja meine ganze
Frisur!" _
üliu Dpiiniist.
5trolch al'geschnittciies Ligarrc»-
spitzlei» alislicbelld: „5chau, schau,
's Ligarrl haben's schon run-
terg'schnitten."
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Wo es fich siißer ruht.
1>ie Schlacht war ausgcschlagen
T>as Brachseld still innher —
Lin Reiterzug im Walde
Hielt bang und sorgcnschwer.
Ls knieten seine Gctrcucn
IIm ikn in tiefom Schmerz —
Ls klopfte den harten Rriegern
vor Iveh das stolze Iferz.
— Ilnd als durch Tauneumipfel
Der Illond ncchm seincn §auf —
Da schlug der Todeswunde
Die dunklen Angen anf.
— „lfebt inich auf's Schlachtros; wiodcr
Ihr u.euercn zumal
Ilnd fiihrt mich dort liinnnter
In's liebe Ifeimattstal.
— Dort liogt vcrsterkt in Bänmen
Tin altes graues Schloß,
Ivo ich die Erdenwonnen
5o grenzenlos gcnoß.
— Auf weichein Moos gebettet,
Die Stirne wundenrot,
Lag stuinm der junge Ijerzog
In heißer Todesnot.
— Das Feld dcr Lhre sauget
Illein junges warmes Blut-
Laßt mich dasteim nun stcrbcn,
Ivo es sich siißer rubt . . ."
— Sic führten ihn feuchten Blickes
Das Ifeimatststal entlang —
Ilnd schlnchzend scholl von obc»
Der Nachtigallen Sang.
— Sie füstrten ihn leise und zärtlich
llnd schüchtern trat das Roß,
Dem aus des Kampfes Ivcttern
Das Blnt vom Buge floß.
Das kjorn des Schloßwarts töntc
Ilnd aus dem Bogenthor
Trat schön, wie cine Rose,
Tin jungcs IDeib stervor.
— sjm wilden Aufschrci stiirzte
Dcn Schloßweg sie lstnab -
Ilud weineud wandtcn dic Rrieger
Die Blicke von ißr alr
— An ihrer Brust vcrsiegte
Des Iferzogs jungcs Blut
Tr war daheim gestorbcu,
Ivo es sich süßcr richt ....
F, H. Kaiivwsti.
Zerloöi.
Dame (>n dcr Loge z» dcr cinc» Nachl'ari»)
„Ivie gefällt Ihucn Lieuteuant
Schantzky?"
Rachbarin: „Ls gehtl"
D ame <z»r a»dcr» Nachl'arin): „IlndIhnen?"
2. Rachbarin: „Ls gicngl"
Unailgeuehine Verwcchstnug.
„Kiuder, ich hab' eine Idecl"
sagt Ijerr Ivalzl. „Ivir werden die
Illutter überraschen. Ich ">ache
schnell einen Thee, du, Pepi, holst
Apfelkuchcn, nnd wenn die Illutter
nach kjause kommt, findet sie den
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sich freuen!"
kjerr Ivalzl entwickelto nun im
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fiebeichafte Tfiätigkeit, und als die
Klingcl die Anknnft der Illuttcr
verküudete, war der Lisch wirklich
bereits gedeckt,
Ra, das ist 'mal eine ver-
nünftiae 7)dee gewcsen!" sagt Frau
Ivalzl. „Ilnd recht gut schmeckt
der Tcheel"
— Dcn ungestümen Knaben
Ifielt sie nüt zarter kjand —
Lin glücklich-bangcs Sehnen
Im schönen Aug' ihr stand.
— Der Reitertrupp kam nähcr ' . .
So kommt nicht geritten das Glückl
^ " fsen Fran umflorte
dcr frohe Blick.
Ls währt aber nicht lange, da
schreit der klciuc Ivilly auf: „INama
mir thnt der Bauch so weh l"
„Und mir auch — jetzt plötz-
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Brüdcrchen lfiuaus.
Frau Ivalzl sieht ihren 1II.inn,
bcdeutniigsvoll an.
„Die Itinder hätten keinen
Apfelkuchen csscn sollenl" meint
Iferr Ivalzl kleinlant, als er sich
plötzlich gezivuiigcn sieht, seineii
Kindern zn folgen.
Frau Ivalzl siht jetzt allein.
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„Ra woraus deuu?" cr-
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„Ach, lfimmel, nun find' ich
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„da hab' ich ja die Sennesblätter
hinciugegcben. Dcr Lhee ist hier
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„Rur noch vier Iahre Stiidium,
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wosscr zielii)' „Ulein Gott, 5ie ver-
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üliu Dpiiniist.
5trolch al'geschnittciies Ligarrc»-
spitzlei» alislicbelld: „5chau, schau,
's Ligarrl haben's schon run-
terg'schnitten."