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Lothar Meggendorfers humoristische Blätter — 13.1893 (Nr. 118-130)

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https://doi.org/10.11588/diglit.20270#0058
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54

L. Neggendorsers !)umoristische Blätter.

Zchwerste Zorge.

„arwe Reisende."

Du nebliche, feuchte, ruß'ge,
Genöarmen-bewachte Stadt,
lNit deinen hohen Ltagen —

Wie hab' ich dich herzlich satt!

U)ie griff mir das Stiegensteigen
Die alten Unochen doch an,

Als „armer Reisender" immer,
Ntußt' ich solchen Turm hinanl

Und gab's dort oben ein Fenster,

Das südwärts gieng, flog mein Blick
Dorthin — ob die lieben Schwalben
Noch immer nicht kehren zurück.

Nun sind sie d a, die ersehnten,

Nun wird es mir wieder wohl,

Ietzt pack' ich das schmale Ränzel
Unö setz' mir auf's Laxitol

Den alten, verwcg'nen Tylinder
Und walze die Straße dahin,

Bis glücklich ich habe gefunden
Das erste Lrühlingsgrün.

Da wird dann, in lust'ger Schenke,

Das letzte „Lrsparte" verthan,

Dann geht's auf's Neu' an die Arbeiti
Die Städter kommen schon anl

Doch wohnen sie hier in villas —
Mein bferz was willst du noch mehr? —
Denn diese haben bekanntlich
Nur ersten Stock und Parterr'l

„Gott, Rebecca, wenn wer giengen unter,
wo ich hab beßahlt 's Logis xränume-
randol"

(Lin Bhitosopb.

Lehrer: „lvartet, ihr

Bengel, wenn ihr 'runter
kommt, bekommt ihr
Prügell"

Lranz (zu ttcirl auf dem Baume):

„D u, da woll'n wir wenig-
stens noch 'n paar Birnen
essenl"

Das Beste.

Dichter: „Dem ksimniel
Dank, sie ist vollendet,
die Tragödie, nun
laß uns geh'n. — Nun,
warum kommst Du nicht?"

„Na, ich hab' gedacht, Du
verbrennst sie jetzt?l"
 
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