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Lothar Meggendorfers humoristische Blätter — 13.1893 (Nr. 118-130)

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https://doi.org/10.11588/diglit.20270#0078
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L. M

Innner das Kleiche.

Morgons iiber schachern
2luf der Börs' die Zwee
Und Nachmittags ivieder
Schacherns' iin Lafsl Als. Tcsr

iKeiderfeiüge Äbwehr. '

„Aber so sagen Sie doch nicht immer
,gnädige' Frau!"

„Aber so lassen 5ie mich doch — ich
denke ja nichts dabeil"

Dorn rnilitärifchcn Standpunkt.

Lehrer: „Nnn nennt mir also einige
ksülsenfrüchte . . . ."
panli „Lrbsen, Bohnen . . . ."
Lehrer: „Recht! Nnn Lrnst?"

Lrnst (Hauxtmannrsohn) 1 „sdatronen!"

Sparfarn.

„warnm habt Ihr sortwährend s o
dicke Nöchinnen?"

„Wir nehmen nur herausgefüt-
t e'rt e I"

eggendorfers !)uiiroristische Blätter.

Gin intcreffantcr Aund.

n Mlympia sties; man knrzlich ans die Reste eines großen Gebäudes, welches, wie
ans mancherlei Anzeichen zu schliesjen, als Aaserne gedicnt hat. Archäologisch
von großer Bedentnng sind die Rofte eines Frieses, die an jener Stelle zn Tage ge-
sördert wurden. Bis jctzt sind vier Reliefs anfgefundcn worden, dic jedenfalls die
Faeade jener Aaserne geschmückt haben.

Mir geben diese Bildwerke in getreucr
Nachbildnng wieder.

Nr. s stellt jedcnfalls eincn 5an-
dalenappcll dar. Leider ist dieses
Relief am schlechtestcn crhalten. Nur
die lhanptsignr ist nnversehrt. , UAr
erkennen in dioser Gostalt, nm nns
moderner Lozeichnnngen zn bedienen,
den lsanptmann, der sich von den
Mannschasten dio Sandalcn vorweisen
läßt. Rechts vom Ljanptmann sehen
wir zwei lhändo, von dcncn eine die
Schreibtafel, die andere den Griffel
hält. Glncklicherweise habcn sich noch zwei Lrnchstncke gefnnden, so daß die Fignr,
wie wir dnrch punkticrte Linicn versncht habcn, sich leicht ergänzen läßt. Un-
zwcifelhaft ist hier ein antiker ^eldwebcl dargeftellt. Dio lhaltnng des lhanptmanns

läßt annehmen, daß sich dic
Tafel dcs Feldwebels bald
mit Namen der Uebelthäter
süllen dürfte.

Nr. 2. Uiescs Bild-
werk scheint eine Aantine
darzustellen. Lin feldmäßig
ansgerüsteter lhoplit läßt
sich nach einer anstrengenden
Felddienstübnng von der
Uantinewirtin, die nach echt
hellcnischer Auffassnng sehr
idealisiert erscheint, einen
Labetrnnk reichen.

Nr. Z. Dio Lrklärung
dioser Darstellnng schien
anfänglich schwierig. Zwei
bürgerlich gekleidete Uiänner flüchten vor einem berittencn Arieger. Michtig erscheint
sür die Auslegnng das ringkragenförmig gestaltete Zlbzeichen am ljalse des Reiters.
Mir habon cs jcdenfalls init oinem Feldgensdarmen oder als Flurschadenwächter
kommandierten Uavalleristen zn thun. Damit crklärt sich auch die ljaltung der drei
Figuren. Zwei Livilisten ans Vlympia wohnen als Schlachtenbummler den
großen ljerbst-
manövern bei
nnd sind dabei
auf bebautes
Feld geraten.

Der Reiter
schencht dic
beiden fort.

Seine er-
hobene Linke
scheint dcn
pinnkt zu
weisen, der
sür die Zu-
schauer reser-
viert ist.

Nr. H. ljier ist cin entlassener Reservist dargcstellt — wahrscheinlich das
Schlnßstiick des ganzen Frieses, von dcm hoffcntlich noch mchr Teile zu Tage
kommen werden. Der Uiann hat bereits Tivilkleidnng angelegt. Oer Uopf ist init
dem landesüblichen Reisehut, dem jdetasos bedeckt. Die erhobeno Rechte winkt znm
 
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