Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Lothar Meggendorfers humoristische Blätter — 13.1893 (Nr. 118-130)

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.20270#0080
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
76

L. Meggendorfers ^umoristische Blätter.

H

Ningierte Zprödigkeit.

lKettterlogik.

Oater <zum Zreicr): „Nnn, wenn Sie's absolnt nicht anders thun nnd
glanben gar nicht ohne meine Tochter leben zn könncn, sollen
Sie sie, so schwer mir's wird, haben . . ."

Mntter (heimlich): „Geh' Alter — thu' doch net gar so dickl"

Derschnappt.

thansfran: „Da fehlen wieder ein xaar Striimpfe, Anna, die blauen!"
Dienstmädcheli: „Die blauen? Aber das ist doch gar nicht möglich,
Nladame, nergangene lVoche habe ich sie ja noch angehabtl"

Nnspietung.

Dichter (zum Theater-Direktor, welcher ihnr eine Rolle reicht): „Das Ulanu-
skript inoines abgelehnteli Lustspieles ist wohl komplet?"
Theater-Direktor: „lvenn der N)itz fehlt, kann ich doch nicht dafiir?"

Nnch etwas.

6 (l n s (zu Aurt, nachdem sie lang über den Reichtum und die Vorzüge ihrer
Familien disputiert haben): „Aetsch, un^et' Bedientev nliee 'n viel
dümmeres Gesicht, wie der eurige!"

Aloderne Ntyeigc.

Nleinon Freiern die Mitteilnng, das; meine lsand jetzt vcrgcben
ist. Allen Bewerbern nm diesclbe nochmals dcn bejten Dank.

Amalie Schnltze, Verlobte.

Unüberlegt.

„Ihr."

?>rei Wörtchen sind es, die ich jetzt Dir nenne,
Drei Mörtchen, die ich schüchtern Dir bekenne,
Drei kvörtchen imr, die aber alles sagen,

Mas lang ich schweigend in der Brust getragen;
Vernimm sie denn und denke mein in kfnldenl
Die klcinen lvorte sind's: „Ich habc Schuldenl

Nernwirkung.

Stndcnt: „Mas, das Geld will Dein INcister haben
fiir die Stiefcln, die mich so schändlich drncken?"
Lehrbnb: „Ia mei', den Mcister drncken s' halt
auchl"

Drucksehter.

Da endlich ermannte er sich nnd lag eifrig seinen
Stndien ob, indem er an seinen alten Kater dachte.

Schon glanbte sic sich hnlflos verloren, da kam jnst
cine Dienstmagd vorbei und bot ihr ihren Schutz an.

Wir köiincn ans sicherer Vnelle mitteileii, daß der
beleibte Sängor chismöller anch nnsere Stadt mit seincni
Besnche erfreuen wird.

Sie verstand es meisterhaft, beim größten Stnrme
ihrcn Aochn zn lenken.

Gast: „pch glanbe, das ist der Rostbraten, don ich Ihnen gcstern
zuriickgegeben?" > -

Aellner: „'VH, keineswegs, den hat der kjerr vis-ä-vis bekonmienl"

Sie hatte großcn Sinn fiir Uinsik nnd hörte be-
sonders gerne Lollo, Violine und Tlarinette, nur die
Flölxe liebte sie nicht.
 
Annotationen