Lothar Meggendorfers humoristische Blätter (13.1893 (Nr. 118-130))

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Meggendorfers ^umoristische Blätter.

Mau.

Blau glänzten ihre Augen,

Blau floß in den Adern ihr Blut,
Blauseiden trug sie am liebsten:
Sie war dem Blauen so gut >

Aiöglich.

D'rum nahm sie den
k^errn von Blauen,
Linen alten, reichen
Banquier,

Und fuhr mit 'nem
blauen Husaren
Ihm weg bald in's
Blaue — parblsu

bferri „5ie drehen zu schuell,
, Mann, das klingt ja schauder-

j lMl"

Drehorgelspieler: „Ist gewiß
'u Uunstkritiker, der kjerr?"

Rücksichtsvoll,

General: „Sergeant, warum laffen Sie das ,Rumpf vorwärts beugt' jetzt
erft machen, es gehört döch der Reihenfolge nach friiher?"

Sergeant: „Lntschuldigen Ljerr General, kjerr General stunden gerade hinter der
Frontl"

Uichter L>ahn.

/^s brachten eiu gefund'nes Li
^ Zum ksahn zwei lsennen, daß er richte
Und ihren heiß gefiihrten Zank,

Wem es gehöre, dadurch schlichtel

Lr pickte gleich die Schale auf
Und probte daran mit Lmphase;

Dann gab er seinen Urteilsspruch
lUit wichtig hoch gehob'ner Rase:

In Sachen des gefund'nen Li
Lrkenn' ich ohne lang' verweilen:

Ls sollen die j)arteien sich

Darein sofort gleichheitlich teilenl"

„N)ie?" frug sein Freund, was brauch-

test Du,

Um diesen schlichten Spruch zu fällen,
Lang nachzusinnen und erst gar
Dio Schale auch noch zu zerschellcu?"

„Schau," sprach der Richter lüchelnd

d'rauf

„Dir kann ich's ja gestehen offen:

Ich fand das Li total verfault —
Sonst hätt' ich's selber aus ges offe u l"

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