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Lothar Meggendorfers humoristische Blätter — 14.1893 (Nr. 131-143)

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https://doi.org/10.11588/diglit.20272#0021
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INeggendorfers ^umoristische Blätter.

2s

Or. Gimpeles Thalfahrt.

„Na, nu, wie drolligl Da bin
ich ja an Vrt nnd Stelle!"

Äus dcm (Lhelebctt.

Mann: „Ja, ich hab' ein tveib
wie zweil"

Frau: „Und ich einen Itiann wie
gar keinenl"

Der Vetter vonr Lairde.

Li>! weitlänfiger vetter vom Lande war bei einem Regiernngsrat zn Tisch gcladcn, wo
als siiße Speise cin brennender Plnmpudding servicrt wnrde. Der einfache kttann, der so
etwas noch nie gesehen hatte, sagtc, als ilnn dersclbe präsenticrt wnrde: „wenn die geehrten
Daincn erlanbcn, bin ich so freil" nnd ziindete ain Plninpndding scine Ligarre an.

Schcrz uir Grirst.

„ . . . So viele Zcit kann ich nicht nnchr versänincn, kjerr Doltor, da miiß ich Sie
eben verklagen, ich . . "

„Run, ein
„Bedanre

ein paar Ittale könnten Sie mich doch noch mafinen?"
re, ich bin kein — Mahnometer!"

Ärfroren.

sietelind, die Stolze sprach:

„ksabt Ihr ganz Lnch ansgcsnngen?
Sonst ist mir allabcnölich
Lner Lied vor'm bsans crklnngcn!"

Rittcr Peppns ricf daranf:
„Ia, ich mns; es eingostelien -
lttit der Lante habt Ihr mich
vor dem Fenster ost gcsehen!

Doch Ihr rieft mich nie in's üans;
Darum sind vom kalten Rordcn
Ulle Lioder mir erstarrt
llnd zn lauter Litern wordcn l"

Der gttte Wauderer.

Demütigen nnd gescnktcn ksauptes gieng oin lvandcrsmann scines lvegcs, als cr
plötzlich in dcn Liisten ein cigentümliches Geränsch vernahm. Lr erhob scin chanpt nnd
bcmerkte sast nber sich eine Tanbe, die sich mit verwnndetem chlngcl zur Lrdc nioderließ,
während hart hinter ihr her ein grimmiger Lhabicht die chänge nach ihr rcektc. lliit scinem
Anotenstock verjagte er den srechen Räuber, bettete das Tänbchcn in seinen Arm, redete ihm
liebovoll zu, trug es sauft nach lsanse — nnd aß es selbcr."
 
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