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L. Meggendorfers ^umoristische Blätter.
Fehlet Dir zum vollen Glücke,
Wenn Dir's wird zum Eigentum
Auch noch — bist Du zu beneiden —
Such' ihn Dir — es ist der Ruhm.
Das Draket.
war zu Delxhi einst ein Bürger,
Der, weil's so bequem ihm lag,
An das keiinische Grakel
Stellte einst die kühne Lrag':
Aber alle diese Dinge,
Die von selbst sich stellten ein,
Aönnen doch das vielgepries'ne
Glück — das höchste Glück nicht seinl?"
Und die Iungfrau, die am Dreifuß
Damals hatte g'rad' äu zonr,
Senkte sinnend ihre Lider
Leise murmelnd: „Lines nur
Und der wack're Bürger suchte
Nach dem Ruhme Tag und Nacht
Ab ganz Delphi, bis Instinkt ihn
ksat vor Lewis lsaus gebracht.
Dorten sah ein großes Schild man:
„Rhum in jeglicher partie."
„Ruhm ist Rhum," dacht' sich der Bied're,
Was soll mir Drthographie?
„kvas sxielt denn Ihre Fräulein Tochter,
die so musikalisch sein soll, für 'n Instrument?"
j)rotz: „Was wird sespielen? n'en echten
echstein ßu zoov Markl"
Daß Drakel, die aus Delphi,
Man nach Gusto deuten kann,
Ist ja längst bekannt, bestät'gen
ksört man es von Iedermannl
Und in weitgebauchtem Aruge
Trug er Rhum mit sich nach lhaus
Und er segnete die Iungfrau,
Die prophetisch es sxrach aus,
(Lrkannt.
Tochter: „Ach Paxa, ich fühle mich
so krankl"
Vater: „Nun, ich werde um den
lseiratsverm ittler schickenl"
„lvas ist Glück? — ich mächt' es wissenl
Ich bin reich und bin gesund,
ksabe Aindcr und die Gattin
Blüht und küßt nur meinen Nkund.
Komische Arage.
Daß nur dieser noch zum vollen,
Ganzen Glücke ihm gefehlt.
Denn, nachdem er ihn getrunken,
ksat er vierfach das gezählt,
lvas ihm eigen: Güter, Ainder,
— Seiner blüh'nden Gattin Leib:
„Das ist Glückl" lallt er voll Staunen,
„Laß den Rhum nie ausgeh'n, weibl"
Th. M.
Redaktion: Mar Schreibek. Druck und verlag von I. F. Schreiber, beide in Lßlingen bei Stuttgart.
Gxfchäftsjlellr in München: Coineliusstrstze 19.
L. Meggendorfers ^umoristische Blätter.
Fehlet Dir zum vollen Glücke,
Wenn Dir's wird zum Eigentum
Auch noch — bist Du zu beneiden —
Such' ihn Dir — es ist der Ruhm.
Das Draket.
war zu Delxhi einst ein Bürger,
Der, weil's so bequem ihm lag,
An das keiinische Grakel
Stellte einst die kühne Lrag':
Aber alle diese Dinge,
Die von selbst sich stellten ein,
Aönnen doch das vielgepries'ne
Glück — das höchste Glück nicht seinl?"
Und die Iungfrau, die am Dreifuß
Damals hatte g'rad' äu zonr,
Senkte sinnend ihre Lider
Leise murmelnd: „Lines nur
Und der wack're Bürger suchte
Nach dem Ruhme Tag und Nacht
Ab ganz Delphi, bis Instinkt ihn
ksat vor Lewis lsaus gebracht.
Dorten sah ein großes Schild man:
„Rhum in jeglicher partie."
„Ruhm ist Rhum," dacht' sich der Bied're,
Was soll mir Drthographie?
„kvas sxielt denn Ihre Fräulein Tochter,
die so musikalisch sein soll, für 'n Instrument?"
j)rotz: „Was wird sespielen? n'en echten
echstein ßu zoov Markl"
Daß Drakel, die aus Delphi,
Man nach Gusto deuten kann,
Ist ja längst bekannt, bestät'gen
ksört man es von Iedermannl
Und in weitgebauchtem Aruge
Trug er Rhum mit sich nach lhaus
Und er segnete die Iungfrau,
Die prophetisch es sxrach aus,
(Lrkannt.
Tochter: „Ach Paxa, ich fühle mich
so krankl"
Vater: „Nun, ich werde um den
lseiratsverm ittler schickenl"
„lvas ist Glück? — ich mächt' es wissenl
Ich bin reich und bin gesund,
ksabe Aindcr und die Gattin
Blüht und küßt nur meinen Nkund.
Komische Arage.
Daß nur dieser noch zum vollen,
Ganzen Glücke ihm gefehlt.
Denn, nachdem er ihn getrunken,
ksat er vierfach das gezählt,
lvas ihm eigen: Güter, Ainder,
— Seiner blüh'nden Gattin Leib:
„Das ist Glückl" lallt er voll Staunen,
„Laß den Rhum nie ausgeh'n, weibl"
Th. M.
Redaktion: Mar Schreibek. Druck und verlag von I. F. Schreiber, beide in Lßlingen bei Stuttgart.
Gxfchäftsjlellr in München: Coineliusstrstze 19.