L. Neggendorfers L)umoristische Blätter.
ürine Brophe^eihung.
Der Schanspieler Ar-
nc> Dndelmaier hat lm
Städtchen, an dessenuchea-
ter er wirkt, eine ziem-
liche Schnldenzahl anfge-
häuft, die Gläubiger
wcrden dccher ängstlich
nnd als sein Bcnesiz —
cr hatte „wallensteins
Lod" gcwälsit — heran-
kannnt, knnpfensichlsicran
siiße Lchffnnngon von
„Gevatter Schneider und
igandschichmacher." Das
ängftlichste der Gemnter
nnter den Gläubigern
Dudelmaiers istderSchuft-
machcrmeister Bemmchen
— er hat es besonders
schlau angestellt, um
demselben an dcm Abcnde,
an dem die Geldgnclle
slicßcn solltc, recht »cche
zn sein, er hat sich frci-
willig als Statist gcmel-
det; gleich nach der Vor-
stellung, sobald abgerech-
nct ist, will cr istn an-
fordorn.
Der snnfzehntc Anf-
tritt kommt hcran, die
zehn pappenheim-Unras-
siere marschicren anf;
dcr ängftliche Bemmchcn
ist rechter Flngelmann
des zweiten Gliedes. Es
kommt die Stolle, wo der
Gefreite zn Mallenstein-
Dndclmaier sprichti
A)ir glauben's nicht, daß
Dn ein Feind
Und Landsverräter bist,
Mir halten's bloß
Fiir Lng und Trug und spanische Lrfindnng, (treuherzig)
Dn selber sollst uns sagen, was Du vorhast . . .
Bemmchen, dem bei dieser Stolle dio von schleunigem
Grtswechsel Dudelmaiers erzählenden Geriichte mit voller
Wucht auf die Seele fallen, vergißt in seiner Angst vollständig
den Vrt, an dem er sich befindet nnd mit angstgexreßter,
aber bis in's letzte lvinkelchen des dicht besetzten Lfauscs
dentlich vernehmbaren Stimme entfliehenseineinMunde dielvortei
DoppePunig.
e r r
(zu Ursttch, bcim Abschicii)- „Gnädigo Fran, der angenehmo Umgang hicr mit Ihren liebenswiirdigen
Töchtern, die gnte Aufnahme — fchado, daß ich mich hier nur vorübergehend aufhalten konnte."
Gnädigc Frani s,Ia, anch ich bedanre, gleich mcinen Töchtern, daß Sie nur voriibcrgehend sich hier
anfhielten nnd nicht — anhaltond."
iKoshaft.
^ l e u f e n (l n f : (zu seinein liamernden, der sich auf einer Lledoute in ein
Fauteuil rvirft, in dessen Lond unachtsamer Meise eine j)ortion Lis gestellt
wurde, und der entsetzt aufspringt) — boshaft lächelltd:
„Aeh, lherr Aamerad, Glotscher-Partie gemachtstl"
Monotog einer ööeiratstnstlgen.
„Sonderbarl Ein Sprichwort sagt: wenn du Ieinand den
Finger giebst, so will or die ganze Lfand habcn!
Oas kann maii bci den lhorren nicht einnial nmgekehrt
sagen: Den Arm bieten sie mir bei jeder Gclegenhcit,
doch die lhand niel"
Äriner Vcethovcn.
r a II GoldsteiII l>tt der Musikalienhandlung)^ „lhabcn
Sie nicht die Ukondscheinsonate?"
Koinmis: „Bitte, hier, gnädige Frau."
Frau Goldstein: „Uostet?"
Aommis: „Line Uiark."
Fran Goldstoin: „Das ist mir zn billig, zeigen Sie
mir, bitte, 'was bessercsl"
Arauenlist.
„lNarie, ist denn meine Frau ansgegangen?"
„Bein, gnädiger lherr, die Gnädige ist in der Aiiche."
„In der Aiiche? b)m, hm l Da thu' ich doch bosser
und kauf' ihr den lhut, — sonst verkocht sie ihn mir
zehninall"
Aegrüßungsdepefche.
„Vereinsbrnderl Ich sende Luch einen lhändedruck aus
meines lherzens Tiefen."