L. Meggendorfers ^umoristische Blätter.
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Das gefoppte Äigert.
„Tra — la — la — la zum Kuckuck, ist „Da müssen wir uns imbesten Licht zeigen l"
das ein holdes Aind!"
§m Äasthause.
„Den Stock recht unternehmend geschwenkt!"
„wenn ich das Monocle in's Auge drücke,
bin ich vollends unwiderstehlich. Das arme
Aind wird ganz bezaubert von mir sein!"
„Muß doch m'al sehen, was ich für einen
Lindruck aus sie macke."
Ver Mteht lacht.
wischen dem Areisxhysikus Or. msü. Limberg und dem
Gbersteuerkontrolleur Breitenstein herrschte ein steter,
stiller Fehdezustand. Zwar waren sie alle Beide die
allerbesten Freunde und doch bereitete es jedem von beiden einen
gewissen Genuß, dem andern einen kleinen 5chabernack zu
sxielen. Murde bei Vberkontrolleurs ein Aind krank und
Or. Limberg mußte gerusen werden, so zeigte ihm der Mber-
kontrolleur mit Stolz stets scine kleine Bibliothek homöopathischer
Lehrbücher, die ziemlich alles umfaßte, was in derartigen Merkcn
erschienen war, oder seine homöopathische Axotheke im Nußbaum-
kasten mit lila Sammt ausgeschlagen, der 70 Flüsfigkeiten in
zierlichen Fläschchen enthielt. (Diese hatte er sich angeschafft,
nachdem klein Aennchen einmal über die vorher gekauste
Aügelchen-Apotheke geraten war und alle die Fläschchen mit
dem „hübschen Zucker" auf einen lsaufen ausgeschüttet hatte.)
Da stand denn Dr. Limberg und las grimmig die schönen
goldenen Titel „ksirsch, homöopatihsche lsausaxotheke" „hom.
Vademecum" „Dr. Millmar Schwabe" etc., bis er mit
einem wütenden „zu was lassenSiemich denn daholen?" zur
Thür hinaus fuhr. Auch erhielt er regelmäßig Sonntags zum
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Das gefoppte Äigert.
„Tra — la — la — la zum Kuckuck, ist „Da müssen wir uns imbesten Licht zeigen l"
das ein holdes Aind!"
§m Äasthause.
„Den Stock recht unternehmend geschwenkt!"
„wenn ich das Monocle in's Auge drücke,
bin ich vollends unwiderstehlich. Das arme
Aind wird ganz bezaubert von mir sein!"
„Muß doch m'al sehen, was ich für einen
Lindruck aus sie macke."
Ver Mteht lacht.
wischen dem Areisxhysikus Or. msü. Limberg und dem
Gbersteuerkontrolleur Breitenstein herrschte ein steter,
stiller Fehdezustand. Zwar waren sie alle Beide die
allerbesten Freunde und doch bereitete es jedem von beiden einen
gewissen Genuß, dem andern einen kleinen 5chabernack zu
sxielen. Murde bei Vberkontrolleurs ein Aind krank und
Or. Limberg mußte gerusen werden, so zeigte ihm der Mber-
kontrolleur mit Stolz stets scine kleine Bibliothek homöopathischer
Lehrbücher, die ziemlich alles umfaßte, was in derartigen Merkcn
erschienen war, oder seine homöopathische Axotheke im Nußbaum-
kasten mit lila Sammt ausgeschlagen, der 70 Flüsfigkeiten in
zierlichen Fläschchen enthielt. (Diese hatte er sich angeschafft,
nachdem klein Aennchen einmal über die vorher gekauste
Aügelchen-Apotheke geraten war und alle die Fläschchen mit
dem „hübschen Zucker" auf einen lsaufen ausgeschüttet hatte.)
Da stand denn Dr. Limberg und las grimmig die schönen
goldenen Titel „ksirsch, homöopatihsche lsausaxotheke" „hom.
Vademecum" „Dr. Millmar Schwabe" etc., bis er mit
einem wütenden „zu was lassenSiemich denn daholen?" zur
Thür hinaus fuhr. Auch erhielt er regelmäßig Sonntags zum